☆Von Wölfen geborgen☆

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Das einsame Kind schrie, aus Angst und Kälte. Nur eine Decke wärmte das Kind in der kühlen Mittagssonne und aus der Höhle kam ein leises Wimmern. Eine Wölfin säugte wohl ihre Welpen und hörte es schreien.

Einige Stunden später kehrten die Wölfe von der Jagd zurück, mit reichlich viel Beute.  Nur mit Mühe schleppten sie einen toten Rehbockheran und erwarteten die Alphawölfin. Schreitend trat sie aus der Höhle heraus und schickte einen anderen als Aufpasser für ihre Welpen hinein. „Vater meiner Welpen, endlich seid ihr da, ihr habt lang gebraucht. Während ihr weg wart, war hier draußen laut'Geschrei", sagte sie zum Leitwolf und stupste seine Schnauze. 

Zufrieden erblickte sie die Beute und bemerkte das Kind zwischen den Baumadern: „Oh, wie ich sehe, hat sich die Jagd gelohnt? Aber was ist das am Baumstumpf?" Alle Wölfe drehten sich überrascht um. Das Kind war mittlerweile eingeschlafen und atmete ruhig und sanft. „Gehört das auch zur Beute ?" Der Leitwolf zuckte zusammen:„Nein! Was ist das? Solch ein Wesen wie dies haben meine Augen noch keine gesehen! Wenn du willst, können wir es auch verspeisen.Vielleicht schmeckt das Fleisch dieses Geschöpfes." Die Leitwölfin aber schüttelte den Kopf und ging langsam auf den Baumstumpf zu. Neugierig beschnüffelte sie das Kind und leckte sein Gesicht ab. 

Rasch erwachte das Kind und fing an zu weinen. Baff zuckten alle Wölfe zusammen, wollten sich irgendwie die Ohren zuhalten,aber dies war aufgrund ihres Leibes unmöglich. So schaute die Wölfin dem Kind einfach nur tief in die Augen und empfand Funken von Mitleid. Gar liebevoll schmiegte sie sich an das Kind, wärmte es, und trug es an den Zipfeln seiner Decke in die Höhle. ,,Ich glaube, es ist ein Welpe der Menschen, aber wieso legen sie ihn vor unsere Höhle?", fragte die Wölfin verwundert, als sie ihre Welpen und das Kind säugte, und bekam von ihrer Amme bloß Erbarmen zu hören: „Das arme Ding! Jetzt verstoßen sie schon ihren eigenen Nachwuchs! Wir werden immer wegen ihren Gerüchten gejagt und bekommen nun selbst ihr eigen Fleisch und Blut zu spüren!" Energisch erhob sich die Amme  nach ihren Worten wieder und schlenderte zurück zum Rudel, während ihre Leitwölfin in der Höhle blieb und die Jungen säugte.

Wie durch ein Wunder hörte das Kind auf zu weinen und kuschelte sich nun an ihre Welpen. 

Von diesem Tag an durfte das Kind bei den Wölfen leben und wurde eine von ihnen. Sie lehrten ihr die wichtigsten Dinge zum Überleben im Wald, zeigten ihr, wie man jagte, was genießbar war, was giftig war und zeigten ihr die schönsten Orte des Waldes .

So lebte es  nun seit Anbeginn bei den Wölfen, glücklich und zufrieden, sich dennoch seines Andersseins bewusst, und wuchs  mit seinen Geschwistern auf.

Die Jahre vergingen und aus dem Kind wurde ein wunderschönes Mädchen,das auf allen Vieren durch den Wald lief, mit den Tieren sprach und mit den Wölfen den Vollmond an heulte.

Ahkuna I: {Die Wolfsprinzessin}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt