☆Versöhnung☆

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Die Zeit verging und bald war es so weit. Leute aus dem ganzen Land reisten an, somanche ihm noch unbekannt...
Der Abend stand bald an und der Prinz kündigte sich zum Bankette an.

Galant empfing er die Gäste und grüßte die Damen charmant mit seiner Geste.
So traf er auch die Königin, die dem Anschein nach allein gekommen war. Suchend blickte der Prinz sich im Saale um, konnte Ahkuna aber nirgends entdecken, und fragte jene, wo sie verblieben sei, erfuhr aber nur, dass sie auf halbem Wege aus der Kutsch' gestiegen sei.
,,Sie wollte noch etwas erledigen,"erwiderte die Königin und sah den Funken in seinen Augen, der aus Enttäuschung schien.
Traurig wandte der Prinz sich von jener ab und beschloss, auf dem Ball direkt zu ihr zu gehen, insofern sie kommen sollte.
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Jene war derzeit an einem trauten Ort, auf jener Lichtung, an der sie sich einst wiedersahen....., und hockte in einem Kleid aus Samt und Seid' an des Baches Ufer... Geduldig saß sie da und starrte ins stille Wasser.. in ihr Menschsgesicht...
Vieles hatte sich verändert, seit sie das letzte Mal hier gewesen war...
Das Land war gediehen, die Wälder ergrünt... und das schwarze Land mit seinen verborgenen Tälern erstrahlte in seinem alten Glanze...
Noch gut entsann sie sich an jenen Abend zurück, an dem sie hier einst geübt hatte, Wasser zu gefrieren und zu Eisskulpturen zu erstarren.
Lakota hatte sich damals sehr über eine Eiswölfin gefreut. So verhoffte sie; Egmont mit einem ähnlichen Geschenk zu erfreuen, und bändigte karg einen Stein aus der Erde...
Mit geballter Kraft versuchte sie seine Form zu ändern und gab ihm eine Wolfsgestalt.
Gar eisern hüllte sie ihn in Wasser und gefror ihn, bis er zu einem Eiskristall erstarrte, der nicht mehr zu schmelzen wagte, und ließ sie ihn auf den Boden nieder...
Er glänzte... wie ein Bergkristall..., wie ein Edelstein...im Sonnenschein.

So hoffte sie, dass er ihm gefallen würde, und machte sich auf zum Schlosse.

Der Ball war in vollem Gange,als sie den Saal betrat.
Gar zögerlich blickte der Prinz die Damen an und hegte mit einer zu tanzen, da erblickte er ihre Gestalt, die mehr einem Schatten glich.
Umhüllt war sie... von einem roten Mantel und trug darunter ein helles Kleid aus Samt und Seid'.
Wie ein Schatten stand sie da am Rande
und besah ihn wie eine Altbekannte....

Sehnlich stieb er auf sie zu, drängte sich mitten durch die Menge und wollte sie bitten, mit ihm zu tanzen, da wandte sie sich von ihm ab und lief einen Gang hinab.

Hurtig eilte er ihr nach und fand sie in einem Spiegelsaal am Ende des Ganges..

Ganz allein war sie da und stellte sich in die Mitte des Saales... Die Spiegel zeigten sie von allein Seiten. Die Schleier des Mantels und den Glanz des Kleides...
Einen Moment lang starrten sie sich schweigend an, dann ergriff sie das Wort und zog sich die Kapuze vom Kopf: ,,Verzeih, ich wollte alleine mit dir sein...."

Er nickte und trat schweigsam näher.
Kalt und starr blickte er sie an und stellte ihr seine Fragen:
,,Ahkuna... Warum hast du mich damals belogen... und warum ist die Wölfin damals verschwunden?"
Sein Fragen ließen sie gänzlich erschaudern, sodass sie beklommen zurückwich und sich seinem Blicke scheute...

,,Egmont...,"hauchte sie und räusperte sich, ,,Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte...auch nicht, wie du reagieren würdest...
Ich hatte Angst...
Angst, dass du mich wie andere als Hexe sehen und in einen Kerker sperren würdest....oder dass du mich hängen würdest... ", erwiderte sie und sah ihn geniert an...
,,Angst?!",schrie er und erzürnte...
Er konnte nicht fassen; dass sie so von ihm dachte..,nach allem, was sie durchgestanden hatten und was geschehen war....
Er wollte ihr gerade zornig widersprechen und auf sie zutreten, da fuhr sie ihm ins Wort und hielt ihn seicht zurück: ,,Egmont... Bitte hör mir zu!," zischte sie und nahm seine Hand, ,,Ich wollte dich nicht verlieren... Du hast mir gezeigt,wie schön es ist ein Mensch zu sein... Durch dich habe ich den Menschen vertraut... und mich getraut, vor meine Mutter zu treten und ihr in die Augen zu sehen...Durch dich habe ich die Wälder verlassen und bin ins Schloss zurückgekehrt, um ein Leben zu führen...als Mensch an deiner Seite...",sprach sie und strich zärtlich über seine Hand. Sein Schweigen verwirrte sie, sein Blick entfiel ihr...
Konfus löste er sich von ihr und wandte sich ab...

Ahkuna I: {Die Wolfsprinzessin}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt