☆Mächte der Natur☆

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Sie rannte... so schnell sie konnte....über Stock und Stein, ignorierte die verwunderten Blicke des Volkes..., stürmte an den Grenzposten vorbei und nahm immer mehr an Geschwindigkeit zu.

Bald war sie da...doch da war kein Wald mehr...Alles stand in Flammen...Tiere flohen an ihr vorbei. Die Angst konnte sie in ihren Augen sehen...Sie wollten einfach nur weg, weg von den Flammen, fort aus der Gefahr. ,,Wo ist mein Rudel?", fragte sie ein paar Rehe, doch sie wussten von nichts... und auch die Hasen und Dachse wussten es nicht...

Eine Panik kam über sie. Sie fasste allen Mut zusammen und stürzte in die Flammen ... Auch wenn sie bei dem Feuer sterben könnte, gab sie nicht auf. Besorgt lief sie umher, bis sie endlich den Höhleneingang fand, und kroch hindurch. Das Feuer griff auch aufs Tal über...Nur schwach konnte sie am Ufer des Sees ein paar Wölfe erkennen. Schnell eilte sie zu ihnen hin.., legte sich neben sie und verwandelte sich zurück. ,,Lakota,"wimmerte sie leise und strich über sein Gesicht. Von Schusswunden übersät, erlag er seinen Verletzungen und drehte mit letzter Kraft seinen Kopf. ,, Ahkuna... Räche uns!", flüsterte er seine letzten Worte und tat seinen letzten Atemzug.

Auf einmal erinnerte sie sich an ihren Traum...Es war alles so geschehen, wie sie es gesehen hatte...Es war doch eine Vision gewesen... Weinend schmiegte sie sich an ihren besten Freund und beschloss, ihm seinen letzten Wunsch zu erfüllen.

Entschlossen stand sie auf und starrte auf die brennenden Wälder. ,,Der Geist gab mir einst Mächte der Natur... Es wird Zeit, sie zu nutzen", rief sie und konzentrierte sich auf das Wasser des Sees. Nach mehreren Versuchen gelang es ihr... das Wasser durch ihre Gedanken zu bändigen. Sie warf die Arme nach oben und erzeugte mit einer fließenden Bewegung eine Welle. Wie eine gewaltige Flut störmte das Wasser durch die brennenden Wälder und erlosch das Feuer. Wenn sie schon die anderen Wälder nicht beschützen konnte, wollte sie wenigstens ihr Tal retten.

Das Wasser versank im Erdboden und hinterließ riesige Pfützen....

Alles war schwarz...der Boden...die Bäume..., deren Stämme sie noch aufrecht hielten...Schockiert sah Ahkuna es an...das Elend... und ging durch das verwüstete Tal...

Als sie zum Fluss kam, konnte sie ihren Augen nicht trauen: Sein Wasser war rot wie Blut...Tote Fische lagen an seinen Ufern ... und auch andere Tiere erlagen dort ihren Verletzungen.

Bestürzt sank Ahkuna zu Boden und begann zu weinen: ,,Was hab ich nur getan? Wär ich doch niemals fortgegangen! Alle tot!" ,,Es ist nicht deine Schuld. Es waren die Menschen...Jäger und Wachen kamen in den Wald, töteten alles was ihnen über den Weg lief..., fanden einen Weg ins Tal und schossen auf dein Rudel. Sie trugen es fort, an Stöcke gebunden und sollten ihre Felle zum Schloss bringen. Nur die Leitwölfe ließen sie hier, "erklang eine Stimme hinter ihr. Es war ein Rabe, der neben ihr auf einem verkohlten Ast weilte und sie mitleidig ansah. Ahkuna war außer sich...Wieso hatten die Menschen das getan? Es war doch ihr Zuhause, ihr kleines Paradies...gewesen.... , Ob der Prinz etwas damit zu tun hatte?,'fragte sie sich und verspürte das Gefühl der Enttäuschung, als hätte man ihr Herz aus dem Leibe gerissen...

Für einen Moment verharrte sie da und dachte nach. Sie wollte Rache... wollte kämpfen...ihn besiegen...den Menschen, der sie verletzt hatte und fasste einen Entschluss: ,,Flieg...flieg fort in alle Reiche und treib alle Tiere zusammen. Die Menschen sollen die Macht der Natur kennenlernen! Es wird Zeit sich zu wehren, sonst werden sie immer wieder unsere Wälder zerstören... In der nächsten Vollmondnacht werd ich sie erwarten... Hier in diesem Tal, wenn die Menschen jenen Tag des Feuers vergessen und sich mit Freud beglückt haben," befahl sie mit eiserner Stimme und schickte den Raben fort....  Der Rabe nickte und flog, so schnell er konnte, hinfort über alle Felder und Wälder des Königreiches.

,,Es wird Zeit, die Mächte der Natur kontrollieren zu lernen. Das Wasser, die Erde...das Feuer ...und die Luft..."

Sie fasste nach der Erde und versuchte sich zu konzentrieren. Die Erde war schon was anderes als Wasser. Als sie die Welle bändigte, hatte sie die Wut wie Wasser durch ihren Körper fließen lassen. Bei der Erde war es anders. ,,Die Erde, so hart wie Stein...," murmelte Ahkuna und verstand, dass sie hart sein musste, so hart und stark wie ein Fels, dass nicht ein Gefühl durch ihre Adern spross. Sie musste ihre Gefühle auf das jeweilige Element anpassen, um etwas zu erreichen. Starr stand sie auf, ihre Füße im schwarzen Boden versunken, und konzentrierte sich... Sie versuchte es immer wieder, bis sie es schaffte und bändigte den Matsch zu hartem Gestein. ,,Einfach unglaublich...", stammelte sie und schaute sich fasziniert um. Sie hatte den ganzen Boden verhärtet... Ihr war klar, dass sie noch viel trainieren musste, um ihre Kräfte zu kontrollieren. Es war nicht gerade einfach, seinen Geist einem Element anzupassen... Und so  trainierte sie den ganzen Tag über...bändigte Wasserwogen aus dem See, übte das Gefrieren , stieß Felsen aus der Erde und verformte diese, und wandte spaßeshalber die Kampftechniken vom welschen Krieger an. Mit der Zeit passte sie ihre Bewegungen den Elementen an, sodass jeder Kampfschritt etwas anderes bewirkte. Mit einem kräftigen Schritt nach vorn stieß sie einen gewaltigen Felsblock aus der Erde und schleuderte ihn mit einer Drehung nach vorn. Erstaunt über diesen Fortschritt verharrte sie einen Augenblick und machte eine Pause . ,,Ach wenn Lakota das jetzt sehen könnte...,"stammelte sie und fing wieder an zu weinen... Sie vermisste ihren besten Freund...und die anderen.

Erschöpft ließ sie sich nieder und schlief für eine Weile ein.

((Ich weiß, das hörte sich in diesem Kapitel stark nach Avatar an, und ich muss sagen, dass er auch mich zu ihr inspiriert hat, zur Ahkuna...;)))

Soundtrack zum Kapitel :

Rise - Hans Zimmer ( als sie die blutende Erde sieht)

Men of Honor - Two Steps from Hell (aber erst zum Ende des Kapitels)

Ahkuna I: {Die Wolfsprinzessin}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt