☆Die Enthüllung☆

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Bevor der Diener ging, legte dieser ihm noch frische Kleidung zurecht und ließ ihm im Waschzimmer ein Bad ein.
Das Wasser rauschte und während der Prinz wartete, trat er ans Fenster und betrachtete das Reich...
Bei Mondschein sah es fast noch schöner aus... Die weiten Felder,der See am Fuße des Bergs, die dichten Wälder... Das alles sah der Prinz von seinem Fenster aus und es verzauberte ihn mehr und mehr...

,Welch' Pracht dies' Schloss..., das ganze Reich... Ach schade, dass ich hier nicht bleiben kann...,'dachte der Prinz und stieg in die Wann'. Die warme Luft stieg in seine Nas' und er lehnte sich zurück...
Der Duft von edlen Rosen ließ ihn müde werden, sodass er schon nach kurzer Zeit in einen Traume fiel...
Er lag auf einer großen Wiese, die zu einem Walde führte... Um ihn herum erblühten Blumen und versprühten den Duft der Frühlingspracht...
Die Vögel sangen und tanzten durch den Himmel ganz beschwingt... Begnügt sah der Prinz ihnen zu und lauschte den Liedern des Waldes...
Da vernahm er auf einmal eine Melodie... Ganz leis und zart erklang sie in der Nähe,als spielte jemand eine Harfe...
Doch als er sich umsah, konnte er keinen erblicken... So folgte er der Melodie in den Wald und sah im Haine ein Mäd'lein sitzen...
Als er näher trat, erkannte er es wieder. Es war Amalia, das Mädchen vom Haine, das ihm einst dort begegnet war...
Bildschön trug sie ein silbernes Kleid und ließ ihr Haar vom Winde tragen. Wie am ersten Tag pflückte sie Blumen und flochte sie zu Kränzen...
Ihre Augen funkelten wie Sterne... und als sie die seine erblickten, war es um ihn geschehen...
Ihr seichtes Schmunzeln ließ ihn näher kommen und er sang ein Lied aus Lieb' zu ihr...
Betört von der Musik ließ auch ihr Herz den Ton entspringen und sang mit ihm dies' Lied...
Und als er das hörte, verschlug es ihm die Sprach'...
Denn aus ihrer Seele rann Ahkunas Stimme, die ihn plötzlich
erwachen ließ...

,,Ahkuna?", fragte er und rang nach Luft, doch das Bild aus dem Haine war verschwunden und er blickte ins dunkle Zimmer..., das vom Kerzenschein einst beleuchtet war. Doch die Kerzen waren derweil erloschen... Dennoch entsann er sich noch, wo er sich befand...
Er war noch immer im Waschzimmer in der Wanne... Das Wasser war inzwischen kalt und eine Gänsehaut bildete sich zart auf seinem Leib.
Konfus blickte er sich um und stieg aus der Wanne... Da vernahm er von einer Uhr aus dem Gemache zwölf Glockenschläge...
Es war schon spät... ,Zeit ins Bett zu gehen,'dachte der Prinz, rieb sich ab und ging in sein Zimmer...
Da hörte er mit einem Mal eine Stimme....
Erstarrt blieb er stehen und lauschte der Musik, die aus einem der Zimmer schallte... Eine Harfe spielte seichte Töne, eine Melodie, die er zuletzt gehört hatte...
Verzaubert von jedem Klang legte er sein Gewand an und folgte der Melodie auf den Flur...
Dort ertönte sie etwas lauter, sodass er ihr bis zum Ende eines Ganges folgte... Eine große Tür barg den Raum, aus dem sie stammte...
Zaghaft drückte er die Klinke runter und zog sie auf..., dann schlich er sich hinein und erblickte am Ende des dunklen Raumes ein Mädchen, das nahe am Fenster saß und die Töne spielte... Erstrahlt von Mondes Licht saß sie da und ließ ihre Finger über die Saiten gleiten... Im Traum versunken merkte sie nicht,dass er sich ihr näherte und gebannt der Melodie lauschte... Da empfing sie auf einmal diesen Duft von zarten Rosen und spürte, dass sie nicht alleine war... Leis ließ sie die Harf' verstummen und blickte sich um...

Ahkuna I: {Die Wolfsprinzessin}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt