Angels on a Rampage

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Der Alltag hatte mich wieder gefesselt ,gefühlte tausend Nachrichten und mindestens so viele Anrufe,blieben von Samu unbeantwortet,so versuchte ich,mich damit abzufinden,keine Erklärung abgeben zu können;was mir tagsüber auch gut gelang.
An den Abenden,wenn Leevi schlief, sass ich allerdings oft mit dem Handy in der Hand und tippte eine Nachricht ,die ich aber sofort wieder löschte; dasselbe tat ich gerade,während ich mit Franka telefonierte.
"Was machst du denn da,hörst du mir überhaupt zu?" zeterte sie und riss mich damit aus den Gedanken: "ach nichts!" gab ich schnell zurück und erntete ein höhnisches Lachen:"ne schon klar,wenn du die Nachricht nicht abschickst,ist es nichts!" sprach sie monoton und zog hörbar die Luft ein.
*Nach dem verkorksten Abend in Hamburg,war ich übernächtigt,am späten Vormittag,bei ihr aufgekreuzt ;meine Erscheinung,hatte sie dazu veranlasst,mich sofort in die Wanne zu stecken und uns anschließend einen komplett freien Tag mit Sekt zu verschaffen.
Nach und nach,hatte ich ihr dann auch berichten können;ihre Meinung tat sie lautstark kund;und das Samu sich nun seit über zwei Monaten stur stellte,trug nicht dazu bei,ihn in ihren Augen,besser dastehen zu lassen;auch wenn ich ihr immer wieder erklärte,das ich ebenso schuldig war.Ich hatte zu der Zeit,zwar mit der Pille verhütet,aber auch ich hatte nicht an ein Kondom gedacht.*
Sie schnaufte laut aus und unterbrach meine Gedanken erneut:
"Ich widerhole mich auch gern ein drittes Mal,kommt ihr denn nun mit,zu einem verlängertem Wochenende in Hamburg?";schnell stimmte ich zu,als alle Einzelheiten, wie Daten usw. geklärt waren und verabschiedete mich.
Mein Handy klingelte,als ich mir gerade die Zähne putzen wollte;mein Blick fiel auf das Display und fast zeitgleich,die Zahnbürste aus meinem Mund:"Samu?" sagte ich knapp,nachdem ich abnahm: "Nadine!" kam es ebenso knapp zurück,es folgte eine eisige Stille; gleichzeitig begannen wir wieder zu sprechen,was uns auflachen ließ: "you First!" forderte Samu mich auf.
So redete ich mir die letzten zwei Jahre von der Seele,er schwieg, schluckte mehrmals hörbar und atmete am Ende kräftig aus,eine Weile blieb er noch still,unsicher ob ich noch etwas hinzufügen sollte,kaute ich auf meiner Unterlippe.
"Dont do that!" raunte er durch den Hörer,als hätte dieser Augen;unwillkürlich musste ich schmunzeln,Samu atmete tief durch:"Sorry,i really have to say sorry! There's nothing more...okay it is,maybe i'm an asshole!"fügte er flüsternd hinzu;*das ließ ich mal so stehen.*
"Nadine let's meet,i'm in germany in two weeks and...please Nadine!"
Er unterbrach sich immer wieder,seine Unsicherheit schwang deutlich in seiner Stimme mit; *ich sah ihn vor mir,wie er sich immer wieder mit der Hand durch die Haare strich*bei seinem letzten Satz,
zuckte ich zusammen,*in zwei Wochen wollte ich mit Franka und den Kindern das Wochenende in Hamburg verbringen.*
Ich hatte es tatsächlich geschafft,mir eine Woche Urlaub zu nehmen, wenige Unterlagen hatte ich mit nach Hause genommen,die wären aber schnell abgearbeitet;jetzt stand ich hier vor meinem Schrank und schmiss sämtliche Sachen,die für den Urlaub in betracht kamen, auf's Bett.
Samu und ich hatten vereinbart,uns in der Woche,bevor das Konzert stattfand,zu treffen; *ich möchte meinen Sohn kennen lernen!* waren seine letzten eindringlichen Worte.
Zum wiederholten mal sortierte ich nun und ließ mich anschließend erschöpft auf das Bett sinken,Leevi krabbelte quer über dieses auf mich zu,griff in den Haufen und streckte mir einen türkis farbenen BH entgegen:"na du scheinst ja Ahnung zu haben!" lachte ich laut auf,nahm ihm diesen ab und strich ihm sanft über den Kopf.
Einige Stunden später,nachdem ich ein endlos Telefonat mit Franka,über unseren Treffpunkt in wenigen Tagen gesprochen hatte,saß ich mit Leevi,im Wagen;ihn hatte ich kurz zuvor nochmal heraus geputzt,was ihm gar nicht gefallen hatte;quengelnd wehrte er sich,bei meinem Versuch,ihm die widerspenstigen Haare zu richten.
Nun schlief er friedlich in seinem Kindersitz,was angesichts der kommenden Stunden,wohl auch gut war; *In 250 Metern,bitte rechts abbiegen!* ertönte die blecherne Stimme des Navi's;ganz in Gedanken versunken,hatte ich wieder einmal,nicht mitbekommen,das ich dem Ziel ziemlich nahe war.
Wir hatten uns bewusst für einen neutralen Ort entschieden,so lenkte ich den Wagen,auf einen der wenigen freien Parkplätze,gegenüber einem der Eingänge,des größten Parks in Hamburg; *Planten und Bloomen*.
Leevi schlief noch immer,so nahm
ich den Buggy,aus dem Kofferraum, klappte diesen auf,legte ihn vorsichtig hinein,atmete nochmal tief durch,straffte die Schultern und machte mich auf den Weg zum Tor,wo ich Samu schon erblickte.

And when i get you,i will hold you!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt