#09

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Der Duft vom frischen Kaffee stieg in meine Nase, als ich schwungvoll die Starbuckstür öffnete und eintrat. Herrlich, der Duft von gepressten Kaffeebohnen, die mit heißem Wasser übergossen wurden. Ohne mich lang umsehen zu müssen, entdeckte ich Fynn in der Sesselecke und winkte mir zu. Lächelnd schlängelte ich mich durch die ellenlange Warteschlange, wobei ich beinahe über eine Tasche stolperte, mich jedoch Gott sei Dank noch auffangen konnte.

"Hi."

"Na, wie geht's dir?" fragte er mich, während ich ihn kurz drückte.

"Geht so, hab' zurzeit sehr viel zu tun." erwiderte ich schulterzuckend und setzte mich neben ihn auf Couch hin. Er nickte verständnisvoll und schob mir einen Kaffeebecher zu.

"Hier, der hilft dir deine anstrengende Zeit zu überstehen.", zwinkerte und griff nach seinem Getränk.

"Danke." Meine kalten Hände umklammerten den warmen Becher und trank einen Schluck.

Fynn und ich treffen uns regelmäßig zum Kaffee, um uns auf den Laufenden zu halten und natürlich, um uns zu sehen. Jedes Mal, wenn ich mich dann auf den Weg ins Café mache, spüre ich wie ich etwas nervös werde und mich unheimlich darauf freue ihn wiederzusehen. Ich habe zwar keine Ahnung, was da zwischen uns ist, aber ich denke auch, dass es auch nicht nötig ist darüber zu denken geschweige zu reden. Ich genieße einfach das gute Verhältnis zwischen uns. Wobei ich mir immer noch hoffe, dass da vielleicht etwas mehr daraus entstehen könnte. Aber das behielt ich für mich. Nicht mal Chloé und Cassie wissen davon. Ich weiß nicht wieso, aber ich hatte nicht den Drang ihnen von mir und Fynn zu erzählen. Womöglich will ich einfach nur ihren Fragen und Neugier vermeiden und aus dem Weg gehen.

Ich schaute zu ihn rüber und betrachtete seine wunderschönen hohen Wangenknochen, rosaroten Lippen und seine markanten Gesichtszüge, die mir jetzt noch ausgeprägter erscheinen als damals. "Und wie sieht's mit der tollen Thompson Hochzeit aus?"

"Sie haben die Ringe vorgestern geschickt bekommen. Lacy ist im Hochzeitsstress und zieht mich unglücklicherweise immer wieder rein."

"Was für eine Ironie. Die Ex ist ein Teil des großen Ereignisses." kommentierte er sarkastisch und grinste.

"Hm, Ironie des Schicksals."

"Hey, zieh nicht so eine Miene. Komm schon, kostenlos Essen und Alkohol. Wenn du willst, begleite ich dich." Fynn sah mich mit einem umwerfenden Lächeln an und wartete erwartungsvoll auf eine Antwort. Begleitung? Fynn? Daran habe ich noch gar nicht gedacht, aber schön, dass er mich fragt.

"Das wäre toll." grinste ich woraufhin er seinen Arm um mich legte und mich leicht zu sich zog. Automatisch legte ich meinen Kopf auf seine Schulter ab und spürte, wie er ebenfalls seinen leicht auf meinen abstütze. Ein Lächeln schlich sich über meine Lippen und breitete sich zu einem Grinsen aus. Dieses wohlig warme Gefühl hatte ich lange nicht mehr, wenn ich mit einer Person zusammen war. Und das lag nicht an meinem heißen Getränk.

"Heute ist wirklich kalt draußen." bemerkte Fynn und sah dabei aus dem Fenster.

"Aber es sieht mit dem Schnee so schön aus." fügte ich hinzu.

"Hm." Wir beide schauten nach draußen und betrachten die schöne Weihnachtsdekoration und Beleuchtung in den Straßen, als plötzlich unsere Handys klingelten. Wir beide lösten uns voneinander und kramten nach unseren Mobilfunkgeräten.

"Ich muss leider los."

"Ich auch." bemerkte Fynn, woraufhin er und ich lachen mussten.

"Wir schreiben." waren seine letzten Worte, umarmte mich und verließ eilig das Café.

"Bis dann." Ich zog schnell meinen Mantel an und stürmte förmlich aus dem Kaffee, da ich unbedingt frische Luft für mein Hirn brauchte. Was war das gerade eben? Was auch immer es war, ich habe es genossen und es war sehr schön. Auch wenn ich es leugne, ich fange an Gefühle für ihn zu entwickeln. Und im Moment weiß ich nicht, ob ich das gut heißen soll.

And the capricious fateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt