#12

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(Verspätetes Christmas-special)

"Betrunkene Phrasen sind nüchterne Gedanken."

"Davon gehe ich eher nicht aus. Er hat einfach nur Angst vor der Hochzeit. Wahrscheinlich wird ihm das einfach zu viel."

"Man sieht ihm an, dass du ihm immer noch was bedeutest."

Ich schaute meine Freunde an und alles was ich drauf antworten konnte, war ein Seufzer. Was mache ich hier eigentlich? Nach all den Jahren Beziehung mit Lucas sitze ich am Ende wieder mit meinen Freunden zusammen und versuche mit ihnen sein Verhalten zu analysieren. Ein trauriges Ende, ich weiß.

"Was soll ich jetzt nur machen?" Liam, Chloé und Steve hatten alle denselben Blick drauf. Den Vergiss-den-verdammten-Jungen-endlich-und-werd'-glücklich-Blick. Als wäre das so einfach. Lucas ist vielleicht nicht die erste Liebe von mir gewesen, dennoch spielt er eine ganz besondere Rolle in meinem Leben. Bei ihm fühlte ich mich seit langem wieder geborgen und wohl. Er gab mir das Gefühl das schönste Mädchen auf der Welt zu sein, liebte meine Stärken und Schwächen. Das klingt so als wären wir schon eine halbe Ewigkeit zusammen und die Liebe wäre für immer bestimmt gewesen, was letztendlich nicht der Fall war. Aber es hatte sich so angefühlt. Und schon allein deswegen liebte ihn über mehr alles andere.

Diese Konstante in meinem Leben hat sich nun von mir getrennt und ich sollte mich damit endlich verdammt nochmal abfinden. Diese lächerlichen Wörter haben keinerlei Bedeutung für mich. Auch wenn ich das selbst nicht glauben kann, muss ich es. Es ist besser so.

"Was mache ich nur wenn ich euch nicht hätte?" fragte ich die drei und trank einen Schluck aus meinem Glas.

"Ein Nichts wärst du Blair." erwiderte Liam stand auf und drückte mich. Grinsend vergrub ich mein Gesicht in seine Brust und schlang meine Arme um ihn.

"Da hat aber jemand wohl Beziehungspfunde bekommen." bemerkte ich und kniff ihm leicht an den Hüften.

"Was? Das habe ich gar nicht!" Mein bester Freund ließ mich ruckartig los und lief zum Spiegel, der sich im Flur stand, betrachtete seinen Körper und drehte sich dabei abermals.

Daraufhin mussten Steve, seine Freundin und meine Wenigkeit ihn erstmal beruhigen und versichern, dass er nicht zugenommen hat. Auch wenn es schwierig war, weil wir dabei uns das Lachen verkneifen mussten, hatten wir es letzten Endes geschafft und gingen danach zusammen noch etwas essen.

***

"Frohe Weihnachten euch allen!" wünschte ich meinen Freunden. Wir alle hatten unsere Nikolausmützen an und hielten die Geschenke in den Händen.

"Ok, seid ihr alle bereit?"

"Ja!" schrien Steve und ich gleichzeitig ins Mikrofon.

"Ihr müsst uns nicht gleich taub schreien." bemerkte Liam etwas gereizt, woraufhin wir auflachten.

"Los, packt eure Geschenke aus. Ich muss in 1h zu meinen Eltern und noch Fynn abholen."

"Habe ich mich etwa verhört oder sagtest du gerade wirklich Fynn?" Die drei schauten mich skeptisch an und warteten darauf, dass ich was dazu sage. Das Einzige was ich drauf antwortete, war ein Nicken.

"Ok, wir verstehen. Weitere Details folgen." meinte meine beste Freundin und riss das Geschenkpapier brutal ab. Augenrollend stimmte ich ihr widerwillig zu, woraufhin sie zufrieden grinste.

"Oh mein Gott, das ist doch nicht das was ich denke, dass das ist?"

"Ich weiß es nicht. Mach's auf." erwiderte ich schulterzuckend. Keine Sekunde später öffnete sie das Paket und rastet völlig aus.

And the capricious fateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt