#03

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"Wann war denn das Datum von denen?" fragte Jake mich nach einer Weile.

"08.12.2015" gab ich knapp zurück und hüpfte von der Arbeitsfläche runter.

Genau 7 Monate nach unserer Trennung. Zu der Zeit habe ich mich um nichts anderes als um die Arbeit gekümmert. Das tue ich jetzt auch noch aber weniger wie zu der Zeit. Da musste ich mich irgendwie ablenken, weshalb ich mich auf die Firma konzentriert hatte.

"Ich dachte, ich müsste unbedingt darüber reden aber ich kann und will im Moment nicht darüber reden. Ich sollte lieber nach Hause fahren."

"Nein, du fährst mir nicht in diesem Zustand nach Hause. Du bist heute eh recht schnell hergefahren. Ich habe Angst, dass du noch einen Unfall baust."

"Ist schon gut Cas'. Ich werde vorsichtig fahren. Versprochen."

"Aber-"

"Ich muss morgen früh raus. Wir telefonieren. Bis dann, Jake." Ich umarmte ihn, gab meiner Schwester einen Kuss und ging aus dem Haus.

_________

Zuhause in meiner Wohnung angekommen, schmiss ich meine hohen Hacken zur Seite und lief direkt in die Küche. Dort holte ich ein Glas raus und schenkte mir sofort Wein ein. So ein Mistkerl. Wie konnte er sich denn so schnell verloben? Eine neue Freundin, darüber komme ich hinweg. Das kann schneller passieren als man denkt, aber gleich heiraten? Ich trank mein Glas aus, stellte es in die Spüle und ging ins Schlafzimmer. Kaum hatte ich meine Tasche abgelegt, klingelte mein Handy. Ich fischte es aus meiner Tasche und nahm den Anruf an.

"Blair West hier."

"Schätzchen, wie geht es dir denn?"

"Mum, hi. Mir geht's gut, und euch?"

"Uns geht's blendend. Florida ist wunderschön. Vor allem tut das deinem Vater unheimlich gut."

"Dann hat sich ja mein Geschenk vollkommen ausgezahlt. Und du wolltest zuerst nicht hin." lachte ich.

"Ich fühle mir hier so alt. Es hängen hier nur alte Senioren am Strand herum." entgegnete Mum, woraufhin hin ich genervt die Augen verdrehte. Mama ist bei der Sache ziemlich empfindlich.

"Unter denen wirkst du dann doch noch jünger, als du schon bist." schmeichelte ich ihr in der Hoffnung, dass sie endlich Ruhe gibt.

"Das stimmt allerdings. Hattest du heute wieder viel zu tun in der Arbeit? Ich habe dich eine Weile nicht erreichen können."

"Uhm, ja. Es gab einiges zu erledigen. Du, ich bin ziemlich müde. Lass uns morgen telefonieren, ja?"

"Ist gut, Schatz. Achja, bevor ich's vergesse. Du triffst dich morgen mit einem jungen Mann."

"Nein Mum, ich-"

"Keine Widerrede. Morgen um 19 Uhr trifft ihr euch im 'Zazzy' ich wünsche dir viel Spaß. Und hoffe, dass du endlich einen Mann findest." unterbrach sie mich und legte danach sofort auf.

"M-mum!" schrie ich aufgeregt in den Hörer, doch das Einzige was ich noch hörte war das Tuten in der Leitung. Hat sie einfach aufgelegt. Das habe ich wohl von ihr. Wenn's brenzlig wird, dann blocke ich ab und lege sofort auf.

Aufgebracht feuerte ich mein Handy auf meinen Schminktisch, schälte mich aus meiner Kleidung raus und ging unter die Dusche. Dort habe ich ein bisschen Ruhe von all' dem Stress und den Problemen. Nachdem ich fertig war, stieg ich vorsichtig aus der Duschkabine und stellte mir vor den Spiegel. Ich sah mich genauer an und seufzte. Lacy ist wirklich hübsch. Ich weiß zwar nicht, ob alles an ihr echt ist, aber sie ist eine Granate. Egal wie ich mich hinstelle, wie hoch ich auf Zehnspitzen stehe, ich kann einfach nicht mit ihr mithalten. Resigniert griff ich nach meinem Handtuch wickelte es mir um meinen Körper und putzte mir die Zähne. Mit nur einem Handtuch gekleidet, tapste ich gemütlich aus dem Bad direkt ins Ankleidezimmer, schnappte mir mein Pyjama und legte mich danach ins Bett. Mit Gedanken wieder mal bei Lucas schlief ich nach kurzer Zeit auch dann ein.

And the capricious fateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt