O1

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Selena

Ich öffnete meine Augen, als ich mein Baby hörte, wie es schrie. Müde stand ich auf und ging gegenüber ins Zimmer von Luca. Vorsichtig nahm ich ihn hoch. "Was hast du denn Prinz?" Fragte ich ihn. Doch als ich einen Geruch wahrnahm, war mir alles klar.

Ich ging mit ihm zur Wickelkommode und legte meinen kleinen Schatz dort vorsichtig ab. Ich wickelte ihn und zog ihn an. Danach ging ich mich anziehen und ging mit meinem kleinen Schatz runter.

Dort saß Dad schon mit seiner neuen Frau am Tisch und frühstückten. "Morgen Maus. Hat dich Luca auf Trab gehalten?" Fragte er mich. Ich nickte. "Ja, hat er. Aber das macht mir nichts aus" lächelte ich. Dad nahm Luca während ich das Fläschchen machte. "Und was habt ihr heut vor?" Fragte Dad. "Ich muss mit Luca zur Untersuchung und danach wollte ich spazieren gehen" erzählte ich.

"Ich kann dich mitnehmen" sagte Amanda, Dads Frau daraufhin. "Ich muss am Kinderarzt vorbei" schlug sie vor. Ich nickte lächelnd. "Danke" sagte ich und setzte mich. Dad nahm die Flasche und fütterte seinen Enkel. Ich ass mein Brötchen und trank ein Glas Milch, was Amanda mir hinstellte.

~Flashback~

Kurz nach meinem vierzehnten Geburtstag erklärten Mum und Dad mir, das sie sich trennen würden. Die Gefühle waren einfach weg.

Ich war zwar sehr traurig, auch deshalb, weil Dad nach New York ging, weil er versetzt wurde und der Chef der Firma dort wurde. Für Mum und mich war es eine furchtbare Zeit, doch wir überstanden sie zusammen.

"Ich vermiss Dad" sagte ich, als wir Abends zusammen Fernseh sahen. "Ich vermiss ihn auch etwas Schatz. Aber er liebt dich doch immer und ist nach wie vor für dich da." Lächelte sie. Und damit hatte sie recht. Ich war immer seine Prinzessin. Und ich werde es auch immer bleiben. Das hat er mir versprochen.

~Flashbackende~

Ich nahm einen Schluck Milch und sah zu Luca, der noch auf Dads Arm war. Luca trank noch und Dad lächelte dabei.

Luca ist für Dad mehr sowas wie ein Sohn statt seines Enkels. Er hat Amanda kurz nach der Trennung von Mum kennen gelernt und sich verliebt. Ein Kund wünschen sich beide schon lange, doch bisher hat es nicht geklappt. Leider. Wünschen würde ich es beiden schon.

Später saß ich mit Amanda und Luca im Auto. "Soll ich dich nachher wieder abholen?" Fragte sie mich. "Ich weiß nicht, wie lange es dauert" sagte ich zu ihr. "Ich komm allein zurück" erklärte ich, als sie vor der Praxis des Kinderarztes hielt. Wir bauten den Kinderwagen auf. "Gut Maus, aber bitte nimm dir ein Taxi zurück. Ich möchte nicht, das du mit der Ubahn fährst" sagte sie zu mir und drückte mir 20$ in die Hand. "Das ist doch nicht nötig" sagte ich, doch sie bestand darauf. "Bis heut Abend Selly" lächelte sie zu mir. "Bis heut Abend" lächelte ich und ging mit dem Kleinen in die Praxis, während Amanda los zur Arbeit fuhr.

Beim Arzt war mit meinem kleinen Liebling alles in Ordnung. Er war sehr zufrieden mit Luca. Was mich glücklich machte.

Danach lief ich mit Luca durch die Stadt. Heut war der erste Dezember und in wenigen Wochen ist schon Weihnachten.

Am Wochenende, pünktlich zum ersten Advent fiel der erste Schnee. New York sah im Winterkleid wunderschön aus.

Ich steuerte mit Luca im Kinderwagen den Central-Park an. Dort gingen wir zum Teich, der zugefroren war. Ein paar Vögel flogen noch rum. Ich rückte mein Schal zurecht und ging weiter.

Frische Luft war mir für meinen drei Monate alten Sohn wichtig. Ich bin jeden Tag mindestens drei Stunden mit ihm draußen. Außer natürlich wenn schlecht Wetter ist. Dann bleiben wir zu Hause.

Als wir den Park verließen, fing es wieder anzuschneien. Schnell machte ich den Regenschutz über den blauen Kinderwagen. Ich ging zur Straße und hob meine Hand, damit ein Taxi anhielt. Schließlich hielt ein Taxi an und der Taxifahrer verstaute den Kinderwagen im Kofferraum, während ich mich mit Luca hinten reinsetzte. Ich sagte dem Fahrer schließlich, wohin ich wollte und sah dann raus.

Viele Pärchen liefen Händchenhaltend durch New York und wirkten glücklich und verliebt. Ich sah zu meinem Luca und verlor Tränen. Ich wäre auch gern so glücklich mit seinem Dad, doch er musste ja letztes Jahr diesen verfickten Fehler machen. Und bis jetzt weiß er noch nichts von diesem kleinen Engel hier. Und das soll auch so bleiben.

Als ich am Haus von Dad ankam, sah ich nach oben, denn ein Flugzeug war grad im Landeanflug. Weit war der Flughafen nicht weg, doch so laut waren die Flugzeuge hier auch nicht. Deshalb störte es mich nicht.

Justin

Grad landete ich in New York. Von meiner Ausbildung zum Polizisten wurde ich hierher versetzt. Es störte mich nicht. Im Gegenteil. Ich wollte schon immer mal nach New York. Und endlich hatte ich die Chance von Stratford nach New York zu gehen. Mal sehen, was mich hier erwartete.

Part 1 :)

Last ChristmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt