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Selena

Am nächsten Morgen wurde ich früh durch Geschrei geweckt. Doch es war nicht Luca, der schrie, sondern die Kinder, auf der Station hier. Ich rieb meine Augen, stand auf und sah nach meinem kleinen Prinz. Er schlief noch tief und fest, so wie er es immer tat.

Ich strich sanft über seine Wange, während er an seinem Schnuller nuckelte.

Dann ging ich ins Bad und duschte erstmal. Geschlafen hatte ich kaum, da ich immer und immer wieder nach meinem Baby sah. Die Untersuchungen ergaben zum Glück nichts schlimmes, dennoch wollte der Kinderarzt auf Nummer sicher gehen.

Die Dusche tat wirklich gut und ich zog mich anschließend an. Als ich aus dem Bad ins Zimmer kam, klopfte es schon an der Tür. "Herein" sagte ich und sah zur Tür. Eine Schwester kam mit einem Tablett rein und stellte es auf den Tisch. "Guten Morgen, Mrs Gomez" sagte sie. "Morgen" lächelte ich. "Haben sie gut geschlafen?" Fragte sie mich. "Es ging, ich hab immer wieder mal nach meinem Kleinen gesehen" sagte ich zu ihr. Doch sie lächelte. "Das ist ganz normal. Da haben viele Eltern Angst" sagte sie und sah kurz ins Babybett. "Sagen Sie Bescheid, wenn Luca wach ist, dann machen wir die Milchflasche fertig" sagte die Schwester.

Ich nickte, setzte mich an den Tisch und fing anzuessen, als die Schwester weg war.

Justin

Als ich mich in der Polizeistation umgezogen hatte, ging ich zu Elyas, der grad am Dienstplan nachsah. "Morgen" sagte ich. "Morgen Jus" sagte er.

Als wir etwas später unterwegs waren, hielten wir an einem Bäcker an und assen eine Kleinigkeit. "Justin?" Fragte er mich. Ich nahm einen Bissen von meinem Brötchen und sah zu ihm. "Hm?" "Kanntest du das Mädchen von gestern am Supermarkt?" Fragte er mich. Ich zögerte kurz, nickte dann aber. "Ja, sie ist meine Ex-Freundin" erklärte ich. "Was ist passiert, das ihr nicht mehr zusammen seid?" Wollte er wissen.

Ich seufzte und erzählte es ihm.

~Flashback

Am Zweiten Weihnachtsfeiertag lud mein Kumpel Chaz alle seine Freunde zu einer kleinen Weihnachtshausparty ein. Ich nahm meine Freundin Selena mit, beziehungsweise, wollte sie nachkommen, weil sie noch bei ihren Großeltern eingeladen war mit ihrer Mum.

Ich ging also schon vor und half Chaz beim vorbereiten. Wir hangen ein paar Weihnachtsgirlanden auf und stellten Snacks und Getränke hin. Außerdem hatte Chaz noch sechs Flaschen selbstgebrannten Schnaps von seinem Großvater, der natürlich etwas stärker war.

Ich hatte schon mehrere Gläser hintergekippt und naja, so langsam setzte bei mir der Verstand aus. Irgendwann kam Madison, Selenas beste Freundin zu mir. Wir unterhielten uns und kippten noch ein paar Shots hinter.

Ich weiß nicht, wie das passieren konnte, doch Minuten später war ich mit Madison in der Abstellkammer verschwunden. Wir fummelten wild aneinander rum.

Bis die Tür aufging und Selena uns geschockt ansah. Sofort drückte ich Madison von mir weg und zog mein Shirt an. "Sel, ich kann das erklären" fing ich an. "Ich scheiß auf deine Erklärung du Arsch" sagte sie und sah zu ihrer besten Freundin. "Selena, ich ..." Fing sie an. Doch Selena unterbrach sie. "Spars dir du Miststück. Wir sind ab jetzt geschiedene Leute" sagte sie, knallte die Tür zu und verschwand nach Hause.

Flashbackende~

"Ich weiß echt nicht, wie ich so die Kontrolle über mich verlieren konnte. Ich mein, ich bin grad mal am 25. mit Selena zusammengekommen und schon am 26. hab ich sie betrogen." Erklärte ich. "Ich war so froh, Selena endlich Mein Mädchen nennen zu dürfen. Ich war stolz sie als Freundin zu haben und hab gleich alles wieder zerstört." Fuhr ich fort. Elyas nickte. "Wir machen alle Fehler, Justin. Und das Baby?" Fragte er. "Welches Baby?" Fragte ich. "Das von Selena."sagte er. "Was soll damit sein?" Fragte ich verwirrt. "Na, ist es von dir?" Fragte er mich. Verwirrt sah ich ihn an. "Naja, der Kleine ist drei Monate alt. Und wenn man es so zurückrechnet, dann ..." Fing er an. "Du meinst, es könnte mein Sohn sein?" Fragte ich und sah ihn an. Er nickte.

Selena

Am Nachmittag kam der Arzt. Er war rechtzufrieden mit Luca und meinte, das ich mit ihm nach Hause könne. Ich rief Dad an, der uns dann abholte. "Wenn er sich anders verhält als sonst, oder er sich übergeben muss oder sonst was, kommen Sie bitte sofort hierher" sagte der Arzt. "Natürlich. Und Danke schön" lächelte ich.

Wir fuhren mit Dad nach Hause und holten heut was vom Italiener. Zu Hause assen wir dann, während Luca schlief. "Was hat Mum eigentlich gesagt, wegen Luca?" Fragte ich Dad. Er seufzte. "Es hat sie nicht interessiert. Sie musste mit ihrem neuen Freund los" sagte er bedrückt.

Ja, Dad liebt Amanda über alles, aber das sich Mum nicht für Luca und mich interessiert, das macht ihn einfach traurig.

Später ging ich schlafen und holte Lucas Stubenwagen bei mir rein. Ich will ihn jetzt einfach bei mir haben.

Und? Was sagt ihr? :)

Last ChristmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt