XVIII: Das, in dem eine Katastrophe geschieht

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Cloves Sicht:
Der Abend mit Harry war noch echt schön, mal davon abgesehen, dass ich am Anfang ziemlich viel geweint hab, weil der folgende Tag der letzte mit Harry war. Harry hatte bereits eingefädelt, dass ich an unserem letzten Tag frei hatte.

Wir hatten noch viel Musik getestet und uns schließlich vier Pizzen und zwei Flaschen Rotwein bestellt.

Fazit aus diesem Abend: Ich war komplett betrunken, was wirklich nicht schön war und Harry sagte die ganze Zeit depressive Sachen.

Harrys Familiengeständniszeugs hatte mich gestern ziemlich hart getroffen, was wahrscheinlich auch der Grund war, weshalb ich etwas zu tief in die Flasche gesehen hatte, obwohl ich genau wusste, das ich nicht allzu viel vertrug...

Und ich fragte mich, wieso genau ich jetzt (es war mittlerweile wahrscheinlich schon morgens) auf Harry aufwachte.

Er hatte seine Arme fest um mich geschlungen und grummelte vor sich hin, was mich zum seufzen brachte.

Morgen war er weg...

Und schon wieder sammelten sich Tränen in meinen Augen. Verdammt. Ich war doch sonst nicht so weinerlich! Warum traf mich dies dann so hart?

Vielleicht weil du etwas mehr für ihn übrig hast, als nur Freundschaft...

Halts Maul, Verstand! Scheiß Alkohol!

Ich versuchte mich von Harrys Griff zu befreien ohne ihn aufzuwecken, was nicht so leicht, aber machbar, war und ich nach wenigen Minuten auch erfolgreich gemeistert hatte.

Ich rieb mir über die pochende Stelle an der Schläfe und sah mich nach meiner Handtasche um. Da müssten eigentlich noch Aspirin drin sein.

Glücklicherweise hatte ich wirklich noch welche in der Tasche gefunden und nahm Besagte auch sofort ein.

"...Clove?", hörte ich plötzlich Harry murmeln und ich setzte mich neben ihn auf den Boden. "Mir tut alles weh!"

Ich kicherte, was mir wieder ein abartiges Kopfstechen einbrachte: "Kein Wunder wenn wir auf dem Boden schlafen oder eher gesagt du. Ich lag ja auf dir..."

Er zog eine Augenbraue hoch und ließ sein Kopf, den er während meiner Minirede gehoben hatte, mit einen geräuschvollen Klopfen wieder aufs Parkett fallen.

Ich stand schwankend auf und streckte mich als aller erstes, da ich zwar auf Harry geschlafen hatte, aber dies trotzdem nicht sonderlich bequem war...

"...all day I'm dreaming 'bout...", mein Handy.

"Ja?", nahm ich ab, als ich sah, dass mich meine beste Freundin angerufen hatte. "Ist was passiert?"

Wir riefen uns sonst fast nie an, sondern schickten immer nur Messages.

"Ja, aber das will ich nicht am Handy besprechen! Können du und Harry bitte ganz schnell ins Parkhotel kommen?", Leana.

"Ja, klar. Wir sind in einer halben Stunde spätestens da...", ich.

"Und passt auf, dass euch niemand sieht! Verstanden! NIEMAND!", verabschiedete sich Leana.

So hatte ich meine beste Freundin wirklich noch nie erlebt...

"Harry, wir müssen jetzt zu den anderen. Es ist irgendetwas ganz schlimmes passiert...", ich sah Harry an, der nur nickte.

Leanas Sicht:
Clove und Harry trafen 20 Minuten nach meinem Anruf ein.
Sie schienen sofort in Alarmbereitschaft zu sein...lag wahrscheinlich daran, dass ich voll heulte und meine Nerven blank lagen.

Ich hing an Niall und hatte keinen Plan, wie ich das Gespräch beginnen sollte.

"Was ist los?", fing Clove schließlich vorsichtig an.
"Wir waren so bescheuert! Wie konnten wir nur so unfassbar dumm sein?", heulte ich.
Liam und Louis hatten bisher noch gar nichts gesagt, was das ganze nicht besser machte.

Wir starrten alle auf unsere Handys und Clove und Harry checkten gar nichts mehr.
"Leana, Niall, Louis, Liam, verdammt! Sagt uns doch endlich, was genau passiert ist!", forderte Harry wütend.

"Geh doch mal auf prominews.com!", brummte Liam.
Und sie taten es und Clove keuchte ungläubig auf.
Ich wusste genau, was sie sah. Uns.

Zwei Bilder von irgendwelchen scheiß Paparazzi hatten den Weg ins Internet gefunden.
Eines von Clove und Harry, wie sie händchenhaltend durch Mullingar liefen mit der Bildunterschrift "Herzenbrecher Harry Styles auf dem Weg mit neuer Liebesaffäre"
Und das andere von Niall und mir mit "Ist das Niall Horans irische Schulfreundin oder doch mehr?" Daneben ein Bild, wo Niall mich küsste.

"Scheiße! Man erkennt uns ja voll!", hauchte Clove. Das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben.

"Glaubst du sie wissen schon wer wir sind?", fragte ich mit zitternder Stimme.
Niall war (leider) total ehrlich: "Ja. Sie finden alles heraus."

Mir kam eine Idee. Mit schweißnassen Händen zog ich mein eigenes Handy aus der Tasche, schaltete es an und ging auf Instagram.

13K neue Follower, 22K Likes, 14K neue Kommentare.

"Fuck!", wisperte ich. Ich klickte auf mein letztes gepostetes Bild, das dummerweise eines von Clove, Simon und mir vor fünf Wochen war. Die Kommentare darunter waren alle nach dem gleichen Schema:

Finger weg von meinem Boy!
Du Schlampe!
Er ist meins!
Was willst du von Niall?
Sie ist so hässlich!
Ihr seid ja mal alle drei potthässlich!
Ich hasse sie!
Ist das Nialls Bruder? Hast du dich an ihn rangemacht um Niall zu kriegen?

Nur ganz wenige schrieben Dinge, wie:

Ich finde sie und er geben voll das süße Paar ab.
Niall passt voll zu dir!
Ich liebe deine Haare, Girl!
Voll das hübsche Mädchen!

Die Hater-Kommentare waren mit Abstand in der Überzahl.
Dazu gab es noch Diskussionen und Leute, die ihre Freunde markierten, damit auch die sich über mich das Maul zerreißen konnten.

Ich wollte gar nicht wissen, wie es bei Clove aussah. Harry hatte ja nochmal mehr Fans als Niall.

Ich reichte Niall schweigend mein Smartphone.
Er quetschte meine Hand und man sah ihm an, dass er sauer war. Aber er schwieg.

Clove weinte nicht. Sie schien das ganze auf die gehässige Weise zu nehmen.
"Ich bin eine famegeile Hure, wusstest du das schon, Harry?", fragte sie kühl.
Harry seufzte. Seine Augen sahen Clove traurig an.
"Es tut mir so Leid, Honey! Sie können so ätzend sein!"

"Ich hab doch nicht das scheiß Bild von dir und mir ins Internet gestellt! Ich wollte doch nie, dass das öffentlich wird...folglich bin ich doch nicht famegeil!", knurrte sie frustriert.

"Das wissen wir alle, Hon! Aber sie wissen es halt nicht!" Er hauchte ihr einen Kuss in den Nacken und strich ihr beruhigend über den Arm.

Tränen der Wut liefen plôtzlich über ihre Wangen. "Sie ruinieren alles! Es ist alles kaputt!" Und damit drehte sie sich um, striff Harrys Hand ab, weil er sie festhalten wollte, und stürmte aus dem Raum.

"Ist sie sauer?", fragte Harry mich ängstlich.
"Nicht auf dich, Harry! Sie hasst es nur vor anderen zu weinen."
"Scheiße!", stöhnte er nur und vergrub seine Hände in seinen Locken.

"Ich hasse diese Leute!", brumnte nun auch Niall, der mich immer noch festumklammert hielt, "Es ist doch unser Privatleben!"

24 Seconds Of Christmas  (Dezember 2015 OneDirection)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt