XIV: Das, in dem zwei Paare den Abend wunderschön ausklingen lassen

201 12 0
                                    

Cloves Sicht:
Als erstes, als Harry und ich unser Appartment betraten, ging ich mit meinem Abschminkzeug und Zahnbürste ins Bad. Harry folgte mir.

Ich schminkte mich also ab, was Harry mit "Eigentlich brauchst du dich gar nicht schminken! Du bist hübsch genug!" kommentierte, was mich natürlich mal wieder erröten ließ.

"Danke", war das einzige, was ich zurück gab.

Das Zähne putzen verlief genauso wie das umziehen (Harry ging natürlich aus dem Bad) schweigend. Ich hatte natürlich wieder Harrys Shirt und Boxershorts an...

"Was wolltest du eigentlich werden?", fragte ich ihn, als ich mich zu ihm ins Bett kuschelte.

Er sah überrascht auf. Mit so einer Frage hatte er anscheinend nicht gerrechnet.

"Ähm. Wie du vielleicht weißt, hab ich mit 16 angefangen in einer Bäckerei zu jobben. Ich war schon damals nicht immer ganz bei der Sache und summte immer vor mich hin, weshalb ich auch ab und zu Verwarnungen bekam, aber lassen wir das mal. Ich wusste glaube ich schon immer, dass ich irgendetwas mit Singen machen wollte, aber ich habe mir immer eingeredet, dass man damit kein Geld verdienen kann, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass mein Dad ein erfolgreicher Geschäftsmann ist und immer wollte, dass ich in seine Fußstapfen treten soll. Daraus ist halt bloß nicht geworden..."

Ich sah ihn sprachlos an. Ich wusste nicht wirklich, was ich dazu sagen sollte, deshalb schwieg ich lieber.

"Und du?", fragte er nun ebenfalls neugierig nach.

"Naja, ich war schon früher immer bei Mrs Kelly, das war die Frau aus dem Kino, die für ihr Leben gern backt und sie lädt kleine Kinder immer an einem Tag der Woche ein zum Kuchenessen, so auch mich. Ich war immer fasziniert, wie lecker Kuchen schmeckt und wie kunstvoll man diesen drapieren konnte, also fragte ich sie, als ich älter wurde, ob ich bei ihr mal Praktikum machen dürfte und sie stimmte zu. Naja und nun arbeite ich dort festangestellt, während meinem Studium und ich liebe es dort!", erzählfreudiges ich.

"Was studierst du denn? Und wo? In Mullingar gibt es doch gar keine Universität, oder?", verwirrter Harry.

"Ich studiere Mediengestaltung in Dublin, das heißt, dass ich unter der Woche meistens in meiner kleinen Wohnung in Dublin bin. Aber ich liebe es immer noch in Mullingar zu sein!", begeistertes ich.

"Versteh ich. Hier ist es mega schön. So grün und so ruhig. Ich vermisse das ein wenig, um ehrlich zu sein...", trauriger Harry.

Ich schlüpfte zu ihm in eine Umarmung. Wir lehnten uns zurück und Harry holte den Laptop.

"Under the dome?"

"Under the dome!"

Ich mochte die Serie irgendwie mega gerne, auch wenn sie komplett unrealistisch war, aber waren das nicht alle Serien?

Ich driftete bei der dritten Episode,die wir ansahen, langsam in den Schlaf und hörte Harry kurz bevor ich komplett weg war sagen: "Weißt du, Clove, ich mag dich echt gern und eigentlich will ich hier mit dir bleiben..."

Leanas Sicht:
"Was willst du noch machen?" Niall lag bereits über das ganze Bett ausgebreitet da.
"Schlafen!", antwortete ich wie aus der Pistole geschossen.

Sein Gesicht verzog sich ungläubig.
"Jetzt bin ich nur ein paar Tage hier und du willst ernsthaft einfach schlafen gehen... Das bricht mir das Herz!"
"Dein Herz ist eh am falschen Fleck!"
"Ohaaa! Wie hab ich das jetzt verdient?", maulte er.
"Du dachtest doch, dass es auf der rechten Seite ist!", erinnerte ich ihn kichernd.

Erst an diesem Morgen hatte er diesen Fehler gemacht, doch es kam mir vor wie eine Ewigkeit.
Das Eintreffen von ihnen, der Abend, der Morgen, das Kino, der Streit... Alles schien meilenweit zurück.

Niall erhob sich mühevoll wieder, stolzierte zu mir, schlang seine Arme um mich und zog mich mit sich auf das Bett. "Du kannst so unglaublich nervig und besserwisserisch sein, Leana!"

Ich wehrte mich lachend.
"Also,was machen wir jetzt?", flüsterte er und hielt mich weiter gefangen.
"Wir könnten doch einfach reden, oder?", schlug ich zögernd vor.
"Reden?"
"Ja. Du kennst mich ja kaum...und ich dich auch nur von so ein paar Fernsehauftritten und so..."

"Okay. Dann reden wir mal."

Er lehnte sich an sein hochgestelltes Kopfkissen und zog mich mit sich, sodass ich mich super gut an ihn drankuscheln konnte.

Dann begann er einfach zu erzählen: "Weißt du. Das, dass wir nach Irland gefahren sind, war voll die Kurzschlussreaktion. Alle haben uns Druck gemacht, noch im Advent Konzerte zu spielen und dann groß und glamourös zu feiern.

Eigentlich wollten wir aber alle einfach zurück zu unseren Familien und unsere Ruhe.
Doch das wäre dann auch voll offensichtlich gewesen und wir wollten einfach nur chillen!
Und dann hat Liam dann vorgeschlagen, hierher zu kommen.
Er und Simon haben sich eigentlich immer relativ gut verstanden."

"Ich finde es auf jeden Fall schön, dass ihr hier seid!", murmelte ich.
Er lächelte und fing mal wieder an, mit meinen Haaren zu spielen.
"Ich bin auch froh, Lea!" Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis er das sagte.
Fast als hätte er darüber nachgedacht, ob es so war....

Energisch schob ich diesen Gedanken beiseite.
"Und jetzt bist du dran mit reden!" Er grinste mich vorfreudig an.
"Was soll ich denn sagen... Frag mich lieber, was du wissen willst..."
Er zog mich noch näher zu sich. "Wie viele Freunde hattest du bisher?"
"Niall Horan! Ist das dein scheiß Ernst?"

Er runzelte die Stirn. "Ja?!"
"Ist das nicht egal?", brummte ich.
"Nein? Durch die Medien weißt du doch alles über mich, aber ich über dich...nix."
"Aber was die Anzahl meiner Exfreunde angeht ist doch völlig irrelevant!"
Er schmollte. "Für mich halt nicht!"

"Einen, Niall! Einen!"
Er starrte mich an. "Einen?"
"Ja, einen Freund vor dir!"
Langsam erwachte er aus der Starre und begann dann zu lachen.
"Einen! Lea, wie alt bist du denn? Zwölf? Du siehst so gut aus und hattest nur einen Exfreund!"
"Das genau war der Grund, warum ich es dir nicht sagen wollte!", erklärte ich angepisst.

Ihm wurde klar, dass er ein Idiot gewesen war und ein schuldbewusster Ausdruck trat in seine Augen.
Er zog mich noch näher zu sich und hauchte mir einen sanften Kuss auf die Lippen. "Sorry, Maus, war nicht so gemeint!"

"Okay!" Ich konnte ihm eh nicht böse sein, also versuchte ich es erst gar nicht.

********

Der Abend wurde einer der schönsten meines ganzen Lebens.
Wie redeten,lachten, küssten uns und futterten etwas Schokolade, die Niall - wen wunderte es - aus seiner Tasche holte.

Irgendwann schlief ich dann an ihn gelehnt ein. Es war schon weit nach Mitternacht.

24 Seconds Of Christmas  (Dezember 2015 OneDirection)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt