XXI: Das, in dem Leana mal wieder checkt, dass der blonde Ire fantastisch ist

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Leanas Sicht:

"Wenn Harry und Clove was machen, dann machen wir aber doch auch was gemeinsam, oder?", fragte Niall und schnappte sich zum abertausendsten Mal eine meiner blauen Haarsträhnen.
"Natürlich machen wir das!", lächelte ich.

"Und was?"
"Belvedere ist so schön, Niall!", quengelte ich und versuchte, einen Hundeblick aufzusetzen.
"Ja, aber wir waren doch da beide schon! Vergiss nicht, dass ich auch in Mullingar aufgewachsen bin! Der Schulausflug nach Belvedere ist Pflicht!" Er grinste.
Belvedere war eine Parkanlage mit einer Ruine ganz in der Nähe von Mullingar und wirklich schön für einen romantischen Ausflug.

"Und was machen wir dann, wenn du das nicht willst?"
Er musterte mich nachdenklich. Seine Augen waren von einem dermaßen krassen blau, dass mir jedes Mal ein Schauer über den Rücken lief.
Himmel, wie hatte ich ihn nur verdient?

"Du starrst!", informierte er mich.
"Darf ich dich nicht anstarren? Immerhin bist du noch sowas wie mein Freund!"
"Starr so viel du wilsst, aber versuch dabei einfach auch noch, dein Gehirn zu verwenden und zu überlegen, was wir machen könnten."
"Es ist doof, das du aus Mullingar kommst!", beschwerte ich mich.
Er schmollte übertrieben. "Dann fang doch am besten gleich was mit Louis oder Liam an! Die würden sich sicher freuen."

Ich krabbelte über die Matratze, auf der er ausgestreckt lag, auf ihn drauf. "Sei doch nicht so schnell beleidigt, Niaaall!"
"Und wenn doch? Was willst du machen? Ich bin der Star, nicht du." Seine Mundwinkel zuckten amüsiert.
"Ich bin das Mädchen! Ich bin gutaussehend, süß, intelligent und kann damit jeden Jungen um den Finger wickeln, also pass auf, Horan!" Ich grinste ihn überlegen an.

"Du bist ganz schön clever, O'Reilly! Aber du brauchst mich nicht mehr um den Finger zu wickeln, keine Sorge. Das hast du schon bei unserer ersten Begegnung gemacht."

Ich bettete meinen Kopf an seiner Brust.
"Geh nicht! Verlass mich nicht!"
Er strich mir sanft durchs Haar und wisperte: "Keine Sorge... Morgen ist der 24. Bis zum 25. hast du mich sicher noch an der Backe."
"Ihr geht mit Harry nach Weihnachten gleich mit?", fragte ich enttäuscht.
"Es wäre unfair, wenn nur er weitermachen müsste. Wir gehen immer zusammen. Es tut mir Leid."

"Was geschieht danach, Niall? Wirst du einfach so weitermachen wie immer, mich vergessen, ein neues hübsches Mädchen finden und das war es dann?", wollte ich wissen, oder vielleicht auch nicht... Ich war mir nicht sicher, ob ich seine Antwort echt hören wollte.

"Ich werde dich nie vergessen, Lea! Das war zu schön. Aber wahrscheinlich hast du recht. Wir werden beide, hörst du BEIDE, jemanden Neuen finden. Du wirst jemanden finden, der immer für dich da ist. Der dich auch über alles lieben wird, der aber nicht Tausende von hatenden Fans außerhalb hat und der nicht andauernd herumreißt. Ich werde irgendwann auch wen finden, das hoffe ich zumindest..."
"Und wenn ich gar niemanden anderen will. Wenn ich gar niemanden brauche, der andauernd für mich da ist. Wenn ich einfach einen Niall Horan brauche?" Meine Stimme klang weinerlich, wie die eines kleinen Mädchens.

"Dieser Niall Horan könnte dir nie geben, was du verdienst!", hauchte er mit unfassbarem Bedauern in der Stimme.
Eine einzelne Träne rann mir die Wange hinunter und tropfte auf sein Shirt.
"Wir schaffen das beide, okay? Wir werden beide mit einer wundervollen Familie glücklich alt werden und uns doch nie vergessen. Versprich mir das, Leana!", forderte er.
Ich zögerte lange mit der Antwort. Dann flüsterte ich: "Okay. Versprochen."

"Kann ich dich um etwas seltsames bitten, Niall?"
"Immer, Maus. Immer."
"Bevor du gehst. Kann ich da vielleicht einen Pulli oder ein T-Shirt von dir haben? Weil dann hab ich eine Erinnerung an dich... Ich will um ehrlich zu sein deine Telefonnummer gar nicht, weil dann tut es noch mehr weh..."
"Natürlich. Falls du es dir anders überlegst, Simon hat sie ja. Und das mit dem Pulli ist ja mal total süß!" Er schwang seine Beine über die Bettkante und huschte zu seinem Koffer, in dem er dann ewig herumwühlte.

Schließlich kam er mit einem einfachen grauen Pulli zurück, den er mir warmherzig lächelnd hinhielt.

"Danke!", murmelte ich und kuschelte mich sofort in den Pulli rein.
Er roch unfassbar gut nach meinem blonden Iren.

"Was machen wir jetzt noch?", fragte der dann auch schon.

"Und wenn wir einfach hierbleiben?", schlug ich vorsichtig vor.
Er nickte. "Aber dann brauch ich noch was zu Essen. Sonst verhungere ich ja sofort!"
Ich begann zu kichern. Eigentlich war er gar nicht so anders, wie alle Fans immer dachten. Die Behauptung, dass Niall unfassbar gefräßig war, stimmt zumindest zu 100%.

"Ich bin gleich wieder da!", teilte er mir mit, als er sonst keine nennenswerte Reaktion von mir bekam.

Nur Sekunden später war er aber auch schon wieder da. "Der Zimmerservice kommt in ner dreiviertel Stunde."
"Brav", kommentierte ich das ganze grinsend.
"Lea, ich...ich kann dir gar nicht sagen, wie viel du mir bedeutest... Nach dieser kurzen Zeit.. Ich will nicht gehen. Verdammt, ich verstehe nicht, wie Harry und Clove es schaffen, so cool zu bleiben. Ich glaube ich werde das erste Mal in meinem Leben so richtig Liebeskummer haben..."

Er legte mir einen Arm um die Schulter und zog mich zu sich heran.
"Deine Augen sind so krass... Sturmgrau, eisig aber doch irgendwie warm", fügte er hinzu.
"Deine sehen verdammt nochmal aus wie ein sauberer Ozean...also ohne Müll und so! Ich glaube ich muss ein Bild von deinen Augen machen, damit ich sie niemals vergesse!", hauchte ich.

"Ich sage jetzt den peinlichsten Spruch des Jahrtausends. Aber egal" - er machte eine kunstvolle Pause - "Lass uns ein Selfie machen, Leana. Als Andenken für uns beide."

"Aaaaww", hauchte ich.

Er zog sein Handy heraus...das beste vom besten natürlich, was mir deshalb ein "Du Bonze!" entlockte.
Das brachte ihn zum Lachen und er versuchte, mich durchzukitzeln.

Ich hielt ihn nur mit Mühe und Not davon ab und holte mein eigenes Smartphone heraus...schicken würde er es mir ja nicht können.

Die Fotos wurden die süßesten, die ich je gemacht hatte.
Wir alberten darauf herum und wirkten beide total glücklich.
Auf meinem Lieblingsselfie streckte ich die Zunge herauf und Niall küsste mich auf die Wange...es war schräg, aber allein der Anblick ließ mein Herz gleichzeitig schneller schlagen und auch brechen.

Bei Liebeskummer diese Fotos anzusehen würde die reinste Folter sein. Dennoch stellte ich das Bild als Hintergrundbild ein.

"Du bist das schönste und beste und unfassbartste und wundervollste, was mir je passiert ist!", flüsterte Niall mit einem unfassbar knuffigen Lächeln und vergrub sein Gesicht in meinen wuscheligen Locken.

24 Seconds Of Christmas  (Dezember 2015 OneDirection)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt