Kapitel 12

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Ich stand da wie angewurzelt. Neben sieben anderen total verrückten Mädchen. Es war stiller in der Arena als noch vor wenigen Minuten. Ich konnte jetzt nicht reden und ich wollte es nicht. Ich versuchte mich zu bewegen doch es gelang mir nicht. Dort stand ich, gefangen hinter einem Metallgitter und vor mir die Bühne hinter der Harry Styles sich jetzt gerade befand. Er war so merkwürdig. Ich kannte ihn nicht und er kannte mich nicht doch seit der Begegnung eben fühlte ich mich elend, obwohl ich nichts getan hatte. Ich wollte ihm nicht noch einmal begegnen. Nicht beim Konzert und auch nicht später bei dem eigentlichen Treffen backstage. Die Türen der Arena wurden anscheinend geöffnet, denn lautes Kreischen und Schritte durchbrachen die friedliche Stille die noch bis eben geherrscht hatte. Die Geräusche rissen mich zurück in die Realität. Ich packte meine Tasche vom Boden und verließ meinen Platz in der ersten Reihe ohne mich bei Mia abgemeldet zu haben. Ich musste hier raus. Verdammt ich musste hier weg. Ich kämpfte gegen den Strom der Mädchen auf dem Gang an. Sie rempelten gegen mich, drückten mir ihre Ellebogen und spitzen Knochen in die Seite, da sie mit aller Macht an ihren Platz gelangen wollten. Nach einer Ewigkeit hatte ich es endlich geschafft. Ich suchte vergeblich nach dem Wegweiser, der mich zur Toillette führen würde. Ich fand ihn nicht und folgte stattdessen dem Weg, von dem wir vor dem Soundcheck gekommen waren. An jeder Ecke stand jemand von der Security doch ich wollte nicht fragen, denn dann würden sie meine verkollenen Augen sehen. Endlich gelang ich in den mir vertrauten Flur. Er war leer. Niemand war hier da sich die offiziellen Eingänge an der gegenüberliegenden Seite der Arena befanden. Ich wusste nicht wohin ich gehen sollte. Hier befand sich Gott sei Danke keine Security,sodass ich mich unbeobachtet in eine Ecke auf den Boden sinken lassen konnte.

Was hatte er bloß mit mir angestellt? Normalerweise verlor ich nicht so schnell die Fassung, doch ich bemerkte wie begann ich die Kontrolle über mich zu verlieren und das war zuvor noch nie geschehen.

Aufgrund der Hitze in dem Gebäude spürte ich wie mich erneut ein stechender Durst überkam. Ich wollte trinken doch nicht aus Harrys Flasche. Ich zog mein Handy hervor. Vier Anrufe in Abwesenheit und sie waren alle von Mia. Ich hörte dröhnende Geräusche aus der Halle. Camryn, die Vorband, hatte begonnen zu singen. Ich wollte nicht zurück auf meinen Platz direkt vor der Bühne wo ich seinen Blick später hätte ertragen müssen. Ich wusste es gab keinen Ausweg vor dem meet&greet zu flüchten.

Ich weiß nicht wie lange ich so dasaß, denn plötzlich bemerkte ich das One Direction sang. Was machte ich eigentlich hier ? Ich war Holly, ein selbstbewusstes und starkes Mädchen, dass dafür verantwortlich war, dass dieser Tag heute für ihre beste Freundin unvergesslich werden würde. Ich kniff mich selber so fest in meinen Arm das es schmerzte doch er verhalf mir zurück in die Wirklichkeit. Dann warf ich mein Handy zurück in meinen Shopper und rappelte mich vom kalten Fußboden auf. Ich schwing meine Tasche über meine linke Schulter und trat den Weg Richtung Arenainnenraum an. Die Musik wurde lauter. Meine Ohren dröhnten.

Ich blickte in die düstere Halle. Tausende von Fans und tausende Lichter beeindruckten mich. Ich hatte zuvor noch nie so etwas wundervolles gesehen. Nur hoffentlich würde ich bei der geringen Lichtstärke noch zurück auf meinen Platz finden. Ich wagte es nicht in Richtung Bühne zu schauen. Ich ging ein kleines Stück gerade aus. Gleich müsste es nach rechts gehen soweit ich mich erinnern konnte und tatsächlich hatte ich recht. Ich zwang mich durch den schmalen Gang in Richtung meines Platzes. Plötzlich ging ein riesiger Scheinwerfer an und zu meinem Glück beleuchtete er genau den Weg den ich entlang gehen musste. Endlich war ich an meinem Platz angekommen. "Mia es tut mir so leid", schrie ich damit sie mich hören konnte, doch sie tat so als würde ich nicht exsitieren. Sie starrte geradeaus auf die Bühne.

Ich würde ihr nach dem Konzert alles erklären. Jetzt war es sowieso viel zu laut um vernünftig zu reden. Das erste Mal schaute ich nun ebenfalls hoch. Ein riesiges digitales Bühnenbild und eine Treppe fielen mir ins Auge. Ich wollte nicht nach ihm suchen doch mien Blick hielt automatisch nach ihm Ausschau. Ob er bemerkt hatte, dass ich zu Beginn nicht auf meinem Platz gewesen war? Ich fand ihn ganz links am Rand der Bühne. Er schien Spaß zu haben.

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