Kapitel 23

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Während ich Stufe für Stufe hinunterging sammelte ich all meinen Mut zusammen und versuchte das unwissendste Gesicht aufzusetzten das ich besaß. Ich wollte ihn auf die Ganze Sache nicht ansprechen. Irgendwie hatte ich Angst davor. Nicht das er nachher dachte ich würde in seinen Sachen schnüffeln.

Als ich die letzte Stufe überwunden hatte und im Erdgeschoss stand konnte ich Harry nirgens entdecken. Plötzlich hörte ich eine verärgerte Stimme aus irgendeinem der Zimmer. Ich folgte ihr und sie führte mich zu einem Raum am Ende des Flures. Die Tür war angelehnt, sodass ich unbeobachtet alles mithören konnte.

"Verdammt so geht das nicht", hörte ich Harry sagen. "Du kannst mir nicht vorschreiben was ich zu tun habe und wen ich zu treffen habe."

Die Person am anderen Ende der Leitung schien ihn ziemlich sauer zu machen.

"Ja" "...Mhm...ja versteh ich ja, aber....." Harry hielt inne. Die Person am anderen Ende schien ihm ins Wort gefallen zu sein.

"Ich hab auch ein Privatleben. Ich bin ein erwachsener Mann du hast mir nichts vorzuschreiben." Nach diesem Satz legte Harry verärgert auf.

Mist! Ich musste hier weg. Er sollte mich auf keinen Fall erwischen und herausfinden, dass ich gelauscht hatte. Ich blickte nach rechts und sah eine geschlossene Tür. Vollkommen in Panik verfallen öffnete ich sie und verschwand hinter dieser in dem mir unbekannten Raum.

Zu meiner Erleichterung handelte es sich um das Badezimmer im unteren Geschoss. Selbst wenn er mich sehen würe, wenn ich aus dieser Tür käme, würde er vermutlich keinen Verdacht schöpfen.

Ich drehte den Wasserhahn auf, füllte meine beiden Handflächen mit kaltem, klarem Wasser und wusch mir das Gesicht.

Es gab so viele Dinge die ich nicht über ihn wusste. Dinge von denen er anscheinend nicht wollte, dass ich sie mitbekam.

Wo sollte das hinführen? War das der Anfang einer Katastrophe? War es genau das was ich vermeiden wollte?

Ich stellte den Hahn ab und ließ mich mit dem Rücken gegen die Tür gelehnt auf den Boden sinken.

Was tat ich hier? Ich saß in einem riesigen großen Haus mitten in London und dieses Haus gehörte Harry Styles den ich seit gerade mal etwas mehr als einer Woche kannte.

Plötzlich überkam mich die Sehnsucht nach zu Hause. Nach meiner Mutter und nach meiner Schwester.

Oh Gott jetzt verfiel ich wieder in meine "Wo ist meine Mama?"-Phase. Ich stützte mich vom Boden ab. Soweit durfte ich es nicht kommen lassen schließlich war ich siebzehn Jahre alt und sollte wie jeder andere Mensch in diesem Alter mit den kleinen Problemen des Lebens allein klarkommen.

Langsam, sodass kein Geräusch zu hören war, drückte ich die Türklinke nach unten und horchte. Jemand schien die Spülmaschine einzuräumen. Erleichtert atmete ich auf. Ich ging in den Flur, schloss dir Tür hinter mir und steuerte auf die Küche zu.

"Goodmorning darling. Hast du gut geschlafen?.", fragte Harry als er bemerkte das ich die Küche betreten hatte.

"Ja gut.", antwortete ich knapp und vielleicht etwas kühler als ich beabsichtigt hatte.

Harry schien es bemerkt zu haben. Er ließ die kleine Schüssel die er in der Hand gehalten hatte auf die Arbeitsplatte sinken, kam auf mich zu und nahm mich in den Arm.

Ich wollte das nicht  doch ich ließ es über mich ergehen.

"Ist alles in Ornung?", fragte er leise als er mich in seinen Armen hielt.

Ich erwiderte seine Umarmung nicht. Ließ meine Hände links und rechts von mir herunterhängen.

"Ja.", anwortete ich schluckend und diesmal gelang es mir sogar es einigermaßen glaubwürdig klingen zu lassen.

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