Kapitel 22

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Ich spürte wie sich sein Arm um meine Taille legte. Er stand links neben mir. Sein heißen Lippen wanderten an meinen Hals. Hinterließen warme,feuchte Küsse auf meiner Haut. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper. Er zog mich an ihn ran. Wir standen vor dem großen Fenster hinter dem sich der atemberaubende Sonnenuntergang dem Ende zuneigte. Meine Brust war an seine gepresst. Mit seinen starken Armen drückte er mich noch näher an ihn. Seine Nase vergrub sich in meinem Haar und ich hörte ihn tief ein und ausatmen.

"Du machst mich wahnsinnig.", hörte ich ihn nuscheln. "Verdammt du machst mich wahnsinnig."

Ich antwortete nicht. Auf der einen Seite war ich so überrascht von seinen Worten, dass ich nicht wusste was ich hätte sagen sollen und auf der anderen Seite wollte ich diesen Moment einfach nur genießen. Den Moment in seinen Armen wie ich ihn mittlerweile des öfteren erlebt hatte doch jedes Mal fühlte sich es anders, in gewisser Weise noch besser, als die vorherigen Male. Vielleicht lag es daran, dass ich mittlerweise eine Art Vertrauen zu ihm aufgebaut hatte.

Plötzlich spürte ich wie seine Hand meinen nackten Rücken unter meinem Shirt hochfuhr. Er strich über meine weiche Haut. Als ich seine Hand an dem Verschluss meines BH's bemerkte legte sich abrupt ein Schalter in meinem Kopf um.

Stop, dachte ich. Stop, stop, stop, das will ich nicht. Nicht so schnell. Auf keinen Fall.

"Nicht Harry.", sagte ich und trat einen Schritt zurück. Mein Rücken prallte gegen die Fensterscheibe. Ich bemerkte einen Schmerz der mich durchzuckte. Ich zitterte. Ich fühlte mich schuldig. Schuldig, dass ich es überhaupt soweit kommen lassen hatte.

"Es tut mir leid.", flüsterte ich mit meinem Blick zu Boden gerichtet.

Er nahm meine Hand in seine. Seine Reaktion überraschte mich. Ich hatte vielmehr damit gerechnet, dass er abrupt den Raum verlassen würde und den Rest des Abends kein Wort mehr mit mir wechseln würde. Aber er tat es nicht. Er führte meine Hand, umschlossen mit seiner, zu seinem Gesicht und streichelte über die Stelle unter seiner Schläfe. Sein Blick war überflutet von Schuldgefühlen. Seine Augen waren glasiger als sonst.

"Holly. Es tut mir so leid. Ich.. ich wollte das nicht.", sagte er leise. "Ich.. ich.."

"Harry. Ist schon gut.", beruhigte ich ihn. "Ich bin einfach noch nicht bereit."

"Ja. Ich hätte das Wissen müssen. Ich kann nur nicht ohne dich. Du bist so wunderschön. So liebevoll. Seit dem Konzert gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich will nicht und kann nicht ohne dich. In dem Moment hatte ich einfach nicht nachgedacht. Es tut mir so leid. Verzeihst du mir?."

"Aber ja. Ich hoffe du verstehst mich."

"Natürlich. Das tue ich. In Zukunft werden wir nur so weit gehen wie du es möchtest. Du entscheidest. Wir haben alle Zeit der Welt."

Er nahm mich in den Arm. Ich begann zu schluchtzen. Ich wusste nicht wieso. Vielleicht war ich von meinen Gefühlen überwältigt. Es war alles so neu und unbekannt für mich. Ich hoffte nur, dass er ehrlich zu mir gewesen war.

Ich vergrub mein Gesicht in seinem Armen. Sein Hoodie roch nach ihm. Wieder der mir bekannte männliche Duft von dem ich nicht genug bekommen konnte.

*** Harry:

Ich hielt sie in meinem Armen. Das schlechte Gewissen ruhte noch immer auf mir. Wieso hatte ich das getan? Wieso hatte ich mich nicht unter Kontrolle gehabt?

Das ich nicht mehr ohne sie konnte war mir in den letzten Tagen die ich ohne sie verbacht hatte bewusst geworden doch deshalb musste ich ihre Grenzen berücksichtigen. Ich durfte keinesfalls vergessen wie unerfahren sie war.

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