„Ich kenne ein super griechisches Restaurant. Liegt etwas Außerhalb, wenn euch das schmeckt. Ich gehe ja sowieso davon aus, dass ich fahren muss?" frage ich in die Runde und sie stimmen zu. Auf dem Weg zum Auto unterhält sich mein Bruder angestrengt mit den dreien über Fußball und ich schreibe Marcel eine Nachricht, was er mit Marco angestellt hat.
„Oh Gott." Lacht Marco, als wir vor meinem geliebten Polo stehen bleiben, bei dem über die Heckscheibe ‚Fehlende PS werden durch Wahnsinn ersetzt' geschrieben steht und ich werfe ihm einen vernichtenden Blick zu. Ich hätte natürlich auch lieber Martin, aber einfach mal so 250 Tausend Kröten kann ich leider nicht locker machen – mal abgesehen von Versicherung und Benzinverbrauch.
Ich ziehe die Augenbrauen nach oben, als Johnny sich wie selbstverständlich auf dem Beifahrersitz niederlassen will und er guckt mich nur unverständlich an. Zugegeben, hätte das zum Brüllen ausgesehen, wie drei gut gebaute Fußballer zusammengequetscht auf meiner schmalen Rücksitzbank sitzen, aber ich bin heute einfach mal sozial.
„Nach hinten." Streng zeige ich mit meinem Finger nach hinten und der Kleine krabbelt genervt in die Mitte, woraufhin sich Marco den Platz vorne sichert.
Durch den Rückspiegel blicke ich zu Johnny, der glücklich wie ein Honigkuchenpferd zwischen seinen Idolen sitzt und seufze, während ich das Auto starte. Auch wenn mich das hier ungemein ankotzt, für ihn muss wohl ein Traum in Erfüllung gehen, sodass ich versuche meine Angepisstheit darüber zu verdrängen.
Marco zuckt leicht neben mir zusammen, bei dem Bass der aus den Lautsprechern ertönt. Ja, ich habe mir eine total fette Anlage rausgelassen. Wenn schon ein Schrottauto, dann wenigstens mit ganz viel Wumms. Johnny beginnt zu Lil Jons ‚Outta Your Mind' mit zu rappen und die Jungs beginnen zu lachen.
„Ich feier den Jungen so." Mario schlägt mit ihm ein und ich stelle ganz nebenbei fest, dass man Götzes Gesicht auch auf eine Zwieback Verpackung drucken könnte. Hat irgendwie Ähnlichkeit mit den Bubis, die da immer abgebildet sind.
Nach einer guten halben Stunde Fahrt, in der ich mich stumm auf den Verkehr konzentriert habe und das Hauptthema in meinem Auto Fußball war, betreten wir das Restaurant und ich versuche die Blicke, der – gottseidank – wenigen Gäste zu ignorieren.
„Kiiiimmmyyy." Ruft Antonius, als er mich sieht und drückt mich halb zu Tode. Etwas verdutzt mustert er die Jungs hinter mir, sagt aber nichts und nimmt freudestrahlend Johnny auf den Arm, den er zu einem freien Tisch trägt und absetzt.
„Was wollen die Herrschaften?" er reicht uns die Karten und wir sagen ihm schon mal die Getränke. Der 50-Jährige Grieche ist ein guter Freund meines Vaters gewesen und macht das beste Souvlaki im ganzen Großraum Nürnberg. Da könnte ich mich einfach nur reinlegen.
„Und woher kennt ihr euch eigentlich?" will André wissen und nippt von seiner Cola. Etwas unbeholfen spitze ich die Lippen und gerade als ich was sagen möchte, höre ich Marcos Stimme. Wehe, der haut was Blödes raus.
„Über Marcel." Sagt er knapp und ich atme erleichtert aus. Auch wenn ich seine Freundlichkeit eher auf die Gegenwart von Johnny schiebe, bin ich trotzdem froh, dass er sich benimmt. Hatte ich ja auch schon anders erlebt.
„Ihr seid alle befreundet, oder wie?" Müsstet ihr euch nicht eigentlich hassen wegen Rivalität, oder so?" frage ich, um die peinliche Stille zu brechen, den Blick noch immer auf die Speisekarte gerichtet. Keine Ahnung, wo André spielt, aber Bayern und Dortmund hassen sich. Soweit bin ich immerhin informiert. Mein Bruder schlägt sich empört die Hand vor den Mund.
„Weißt du überhaupt was, alter?" er schüttelt den Kopf und guckt genervt die Jungs an, die nur zwischen uns hin und her grinsen.
„Sorry, alter." Maule ich im gleichen Tonfall und betone das letzte Wort extra. Dumme Jugendsprache.
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Regenbogen [Marco Reus]
Fanfiction"The only way to see a rainbow is to look through the rain" Kim hat grundsätzlich alle Hände voll zutun und keine Zeit, sich auf irgendwelche Männer einzulassen. Aber dann treten gleich zwei davon in ihr Leben. Verdrehen ihr den Kopf und bringen sie...