Sofort als ich meine Augen öffne, erschrecke ich bei dem Anblick meiner besten Freundin, die neben mir liegt und ihren Kopf auf einem angewinkelten Arm abgelegt hat. Sie funkelt mich belustigt an und ich grummele vor mich hin, während sie noch breiter grinst.
„Na, mit wem haste es diesmal getrieben?", flötet sie und ich drehe stöhnend meinen Kopf auf die andere Seite, um nicht weiter ihr doofes Grinsen ansehen zu müssen.
„Wie kommst du überhaupt hier rein?", fällt es mir ein und ich wende mich doch wieder zu ihr, indem ich mich seitlich zusammenrolle.
„Also, wer? Mit wem hattest du diesmal ausgiebigen Sex?" Da ich noch zu verpennt bin, verzichte ich, ihr den Mittelfinger entgegenzustrecken und rolle stattdessen genervt meine Augen.
„Falls dir was entgangen ist, mit Marco habe ich noch nie geschlafen."
„Noch.", kontert sie gleich und ich schnaube böse.
„Alter? Hast du keine anderen Probleme als mein Sexleben? Da ist mit niemanden was gelaufen gestern." Schwungvoll wirbele ich mich auf den Rücken und visiere die Decke an.
„Ich sehe dir das an, dass da was war. Also, ruck raus damit." Sie wackelt mit den Augenbrauen und ich muss dringend herausfinden, wie es immer alle schaffen, meine Hotelzimmer zu knacken. Irgendwas läuft da echt schief.
„Marcel und ich haben uns geküsst, nichts weiter. Der war voll wie ein Haus.", antworte ich nun doch auf ihre Frage und schließe seufzend meine Augen.
„Uuuuh.", macht sie und ich knalle ihr ein Kissen ins Gesicht, was sie nur zum Lachen bringt.
„Und was ging bei dir?", lenke ich das Thema auf eine andere Spur und daraufhin kriege ich das Kissen entgegengeschmissen. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass wir bereits in einer halben Stunde auschecken müssen und ich rappele mich schwermütig auf der Matratze auf. Obwohl ich gestern nichts getrunken habe, fühle ich mich total gerädert. Die Tatsache, dass ich ein irrer Morgenmuffel bin, tut dabei auch nicht wirklich gut.
„Hach, gut war's. Ist vor einer Stunde schon abgedampft." Ihr Blick hebt sich gen Decke und sie hängt sichtlich in den Erinnerungen der letzten Nacht. Mit einem Schmunzeln schwinge ich mich vom Bett und krame in meinem Koffer nach etwas brauchbarem zum Anziehen. Nachdem ich mich für eine einfache Skinny Jeans und einen grauen Hoodie entschieden habe, hole ich mein Handy vom Nachttisch und schüttle grinsend den Kopf über meine beste Freundin, die noch immer unverändert im Bett liegt und in ihren Gedanken schwelgt.
„War's so gut, ja?", lache ich und prüfe meine Nachrichten.
„Poah!" Sie klatscht begeistert in die Hände und presst die Lippen aufeinander.
„Du glaubst gar nicht, wie gut. Mir unbegreiflich, wie man auf Penisse stehen kann. Eine Frau weiß einfach ganz genau, was zutun ist." Ein verträumtes Seufzen ertönt aus ihrem Hals und ich verdrehe die Augen. Diese Diskussion haben wir schon mehr als einmal geführt und wir sind da eindeutig unterschiedlicher Meinung. Ist ja auch gut so, schließlich ist sie nicht umsonst lesbisch und ich mit voller Überzeugung hetero. Außerdem gibt es genug Männer, die auch wissen, was zu tun ist.
„Mit dir habe ich sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen.", entgegne ich, um sie endlich aus ihrer Schwärmerei zu reißen und ihr Kopf schnellt in meine Richtung, ehe sie ganz unschuldig die Lippen schürzt.
„Weiß nicht, was du meinst." Ihre Stimmlage ist eine Oktave höher als sonst, womit sie sich eindeutig selbst verrät.
„Keine Chance, Conny. Marco hat's mir erzählt. Kannst du eigentlich ein einziges Mal das tun, worum ich dich bitte?" Vorwurfsvoll kneife ich die Augen zusammen und bemühe mich eines bösen Blickes. Eigentlich bin ich nicht wirklich wütend auf sie, aber das soll sie keinesfalls merken.
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Regenbogen [Marco Reus]
Fanfiction"The only way to see a rainbow is to look through the rain" Kim hat grundsätzlich alle Hände voll zutun und keine Zeit, sich auf irgendwelche Männer einzulassen. Aber dann treten gleich zwei davon in ihr Leben. Verdrehen ihr den Kopf und bringen sie...