Kapitel 18

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Hicks

Eugene, Elsa, Jack und ich stiegen gerade aus dem Aufzug, als wir einen Schuss hörten. Sofort blieben wir stehen und horchten, kein weiteres Geräusch kam und dann rannten wir los. Vor Astrids Zimmer hockte ihr Vater, der versuchte ihr Blut zu stoppen.
Als er uns sah, zeigte er in die Richtung hinter sich. »Es war dieses rothaarige Mädchen, sie ist da lang!«
»Das erledige ich«, sagte Elsa und knackte mit den Fingern, bevor sie los rannte. Ich half Astrids Vater ihr Blut zu stoppen.
»Jack, ruf sofort einen Krankenwagen!«, befahl ich, aber er hatte schon längst gewählt. Eugene hielt ihr linkes Handgelenk und beobachtete ihren Puls.
»Was tun Sie eigentlich hier?«, fragte ich Astrids Vater, der auf ihre Atmung achtete. Ich drückte weiter auf Astrids Wunde.
»Dieses Mädchen ist vorhin bei mir aufgetaucht und meinte, dass sie wüsste, wo meine Tochter ist. Ich hatte keine Ahnung, dass sie sie töten will!«
Erst jetzt bemerkte ich, dass er kurz vor einem Heulausbruch lag und gar nicht betrunken war. Irgendwas lief hier doch falsch.
»Ist das die Wahrheit?«, fragte ich.
»Was ist denn hier los?«, fragte auf einmal Rapunzels Stimme.
»Ich brauche hier mal Hilfe!«, rief Elsas Stimme aus der anderen Richtung. Ein weiterer Schuss ertönte.
»Los, kommt!«, sagte Raffnuss und lief mit den anderen beiden Richtung Elsa.
»Nochmal, ist das die Wahrheit?«
»Ja! Wieso ist sie eigentlich hier? Was ist das hier?«, fragte er.
»Wir haben Ihrer Tochter geholfen«, sagte Eugene konzentriert.
»Wie, geholfen? Wovon redest du?«
»Sie wollten ihre Tochter an Männer verkaufen, schon vergessen?«, sagte ich und drehte die Jacke. Sie war von Blut durchtränkt.
Nun sah er mich mit riesigen Augen an. »Wie bitte? Was wollte ich?«
»Deshalb ist sie hier. Wir helfen Mädchen wie Astrid, Mädchen, die an Männer zum Sex verkauft werden sollen.«
»Was? Aber ... aber ...«, stammelte er.
»Aber?«, drängte ich. Wo blieb dieser verfluchte Krankenwagen?
»Ich habe sie doch zu einem Camp angemeldet«, sagte er und starrte auf ihr erbleichtes Gesicht.
»Camp?«, sagten Jack, Eugene und ich gleichzeitig.
»Ja, ein Camp wo man ihr helfen könnte über den Tod ihrer Mutter hinweg zu kommen.«
Wie bitte was? Nun war ich total verwirrt. »Verarschen Sie mich?«
»Nein! Das ist mein Ernst, hier.«
Er zog eine Broschüre aus seiner Hosentasche. »Die hatte mir jemand gegeben und ich dachte, dass es gut für sie wäre, da es ihr auch nicht gut ging. Ich wollte sie nicht an Männer verkaufen, das schwöre ich.«
Jack nahm die Broschüre. »Haben auch Sie einen Verwandten verloren und Ihr Kind kommt damit nicht zurecht? Dann können wir Ihnen weiter helfen! Eine Woche lang bieten wir Ihrem Kind an, sich mit anderen Kindern dieses Schicksals zu treffen und darüber zu reden. Wir machen Spiele mit Ihnen, damit es Ihnen besser gehen wird und reden in Therapiestunden mit Ihnen über ihren Kummer. Wir hoffen, dass wir Ihrem Kind helfen können und es wieder mit besserer Laune nach Hause schicken können«, las er laut vor.
»Deshalb war ich so verwirrt, als sie nicht nach Hause gekommen ist. Ich hatte Angst sie auch noch zu verlieren, ich hatte Angst, dass sie sich vielleicht umgebracht hätte. Die letzten Monate habe ich über alles nachgedacht. Vielleicht sei sie ja wirklich abgehauen. Seit längerem bin ich sogar nüchtern. Nur für sie, weil ich hoffte, dass sie dann wieder kommen würde. Und vorhin, als dieses Mädchen bei mir vor der Tür stand ... Ich wusste es nicht. Sie stand auf einmal hinter mir und hat geschossen.«
Ich glaubte ihm. Er sagte die Wahrheit, ich wusste es einfach.
»Sie sind da«, sagte Jack dann und rannte zum Aufzug. Ich versuchte die Jacke um ihren Bauch zu knoten, damit es wenigstens weiter aufhielt. Aus ihrem Mund rann zum Glück kein Blut, vielleicht war die Lunge nicht beschädigt. Ihr Vater nahm sie vorsichtig hoch und rannte mit uns zum Fahrstuhl.
Er blieb hinten im Krankenwagen, während ich vorne mitfuhr. Als ich in den Rückspiegel sah, schleiften die Mädels gerade Merida zum Polizeiwagen. Das war's, jetzt war mein Fass übergelaufen. Später würden ihre Eltern einfach alles erfahren.

Meine Rettung, bevor ich zur Sexsklavin wurdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt