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,,Du sahst so gut gelaunt aus heute, Alice. Woher kommt das? Dachtest du wirklich, wir lassen dich heute in Ruhe?", sagte er grinsend.
Ich sagte nichts. Ich starrte ihn einfach enttäuscht an. Er würde nicht hören, wenn ich etwas sagen würde. Ich versuchte stattdessen, mich selbst zu beruhigen.

Was interessiert mich, was die mit mir anstellen, wenn ich Manu danach sehen kann? Wenn er mir danach eines seiner Lächeln schenken kann? Jedes Leid der Welt wäre vergessen, wenn Manu hinterher lächeln würde.

,,Alice, hast du nichts von deinen Lektionen gelernt? Antworte mir, wenn ich mit dir rede!", zischte er abwertend und kam mir nahe.

Gefährlich nahe.

Ich taumelte einige Schritte zurück, bis ich mit dem Rücken an der gegenüberliegenden Seite der Schließfächer aufprallte und nicht mehr zurück laufen konnte.

Ich fing an zu zittern, mein Herz fing an zu rasen, Tränen drohten meine Wangen herab zu rennen.

Er hörte nicht auf, er kam immer näher, und ich schloss vor Angst meine Augen, würde am liebsten schreien und um mich schlagen, aber machtlos und gelähmt stand ich da. Nutzlos, schwach, erbärmlich.

,,Sieh mich an."
Ich schüttelte den Kopf und versuchte regelmäßig zu atmen, erfolglos.

,,Alice, ich mag es nicht, mich zu wiederholen", hauchte er an mein Ohr und ich zuckte zusammen, als er seine Hand an meiner Seite entlang gleiten ließ.

Seine Berührungen fühlten sich schrecklich an. Ganz anders als Manu's Berührungen, die sich ehrlich und sanft anfühlten, irgendwie beruhigend und beschützend. Justin's Berührungen jedoch waren schmerzhaft, peinlich, sie brannten unter meiner Haut. Mir wurde übel und mein Kopf begann zu dröhnen.

Justin sah meine panische Reaktion jedoch nicht als Gefahr. Er packte meine Handgelenke und hielt sie mir über meinen Kopf, drückte sie schmerzhaft gegen die Schließfächer. Ich wagte es immer noch nicht, meine Augen zu öffnen.

,,Und ich mag es nicht, wenn jemand anderes außer mir Alice anfasst.", zischte eine mir bekannte Stimme.

Manu.
Manu?
Manu!

Ich öffnete meine Augen dennoch nicht, hielt sie fest verschlossen, und als ich spürte, dass Justin sich von mir entfernte, rutschte ich an den Schließfächern herab und sackte auf dem Boden zusammen.

Ich legte meine Stirn an meine Knie und zog diese so nah an mich, wie möglich. Ich wollte nichts sehen und am liebsten nichts hören, wollte so klein und unbedeutend werden wie nur möglich.

Ich hatte unfassbare Angst.

Ich hörte ein dumpfes Geräusch, zwei weitere hinterher und ein leises Fluchen. Wenig später hörte ich wie schnelle Schritte den Flur entlang liefen und die Tür zugeknallt wurde.

Ist er gegangen?
Hat er mich alleine gelassen?

,, Ich werde dich nie wieder alleine lassen. Ich werde dich niemals alleine lassen. Versprochen."

Erneut sammelten sich Tränen in meinen Augen. Ich krallte meine Fingernägel in meine Oberarme.
Er hatte es mir versprochen, er hatte es mir doch versprochen.

Er ist gegangen, sieh es ein.

Energisch schüttelte ich den Kopf, um die Stimme in meinem Kopf zu verjagen. Nein, ist er nicht. Hör auf. Sei still. Geh weg. Du warst doch weg. Ich hatte dich doch verjagt.

Wenn ich eine Person wäre, würde ich jetzt grinsen.

Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und zuckte zusammen.
Angst überkam mich, erneut.
Was würde Justin jetzt mit mir tun?
Was kann noch schlimmer werden als das, was er mir vor einem Monat angetan hatte?
Er hatte mich schon gebrochen, was sollte noch schlimmer sein als das?

Fuck sleep. [Sierra Kidd Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt