Ich hatte nie das Gefühl erlebt, das man hat, wenn man Zeit mit der Person verbringt, für die man alles tun würde und genau weiß, dass diese Person es nicht anders sieht. Das Leben fühlt sich so viel einfacher an. Es ist, als existieren nur wir beide, wenn er in meiner Nähe ist. Keine Elena, keine idiotischen Mitschüler, keine Eltern.
Ich saß auf meinem Bett, mit meinen Hausaufgaben von Gestern, an denen ich ja erfolgreich gescheitert bin, weil mein ganzer Kopf nur von Gedanken über Manu voll war.
Ich würde nicht gerade meinen, dass ich weiter vorankommen würde, als Gestern, denn Manu hatte irgendwie diese... nennen wir es Angewohnheit, mich mit irgendwas abzulenken. Gerade spielte er mit meinen Haaren herum und setzte mir den ein oder anderen Kuss an meinen Nacken.
Wer kann sich da bitte schon auf irgendeinen Aufsatz über die Argentinische Diktatur konzentrieren?
,,Manu, kannst du dich nicht zehn Minuten anderweitig beschäftigen?", fragte ich leicht genervt. Ich wollte diesen bescheuerten Aufsatz endlich hinter mir bringen, mich Stundenlang ablenken zu lassen nützt keinem etwas.
,,Mhhh... nope.", antwortete er und ich musste mich nicht umdrehen um zu wissen, dass er grinste. ,,Manu.", seufzte ich. ,,Bitte. Ich mach nur diesen Aufsatz fertig und meine gesamte Aufmerksamkeit schenke ich dir." ,,Deine gesamte?" ,,Ja, Manu, meine gesamte verdammte Aufmerksamkeit."
Und tatsächlich ließ Manu von mir ab und schien irgendwas anderes zu tun, was auch immer es war, ich hatte mich nicht umgedreht, sondern gerade darüber nachgedacht wie ich den nächsten Satz formulieren könnte, setzte gerade den Stift an um diesen zu schreiben, schon legten sich zwei Arme von hinten um meinen Hals und zogen mich nach unten.
Es wäre tatsächlich ein Wunder gewesen, hätte er von mir abgelassen.
,,Hab es mir anders überlegt. Ich will deine gesamte Aufmerksamkeit jetzt.", flüsterte er in mein Ohr und rollte sich auf mich, stützte sich dann mit seinen Händen neben über meinen Schultern ab.
Seine blauen Augen glänzten als er mich ansah und grinste.
,,Attention whore.", murmelte ich augenrollend.
Manu strich mir mit einer Hand eine Strähne aus dem Gesicht. Einige Sekunden herrschte eine angenehme Stille um uns.
,,Ich weiß noch, wie verloren du damals aussahst, als du auf der Bank gesessen bist.", erzählte er lächelnd während er mir meine Haare hinter mein Ohr strich. ,,Ich wollte dir irgendwie das Gefühl geben, dass du nicht alleine bist. Du sahst so traurig aus wie du den Schnee angestarrt hast, du schienst so weit weg von dieser Welt zu sein. Damals wusste ich noch nicht, dass es dich beruhigt.", ich musste kichern. ,,Sah ich so verloren aus?", fragte ich lachend. Manu nickte und lachte auch.
,,Jetzt bin ich ja nicht mehr verloren.", sagte ich lächelnd. ,,Es war so schön damals, mit dir zu reden. Ich wusste, egal was ich sagte, du kannst damit nichts anrichten. Mit dir konnte ich alles was mir zu der Zeit passiert ist vergessen. Ich glaube, ohne dich, wäre ich jetzt immer noch verloren. Vielleicht sogar noch mehr, als ich es davor war.", gab ich zu und meine Augen füllten sich langsam mit Tränen.
Ich weinte nicht nur wegen dem Gedanken an mein verloren sein, wäre ich alleine geblieben. Ich weinte auch vor Freude. Freude, dass ich Manu hatte. Dass er mich gefunden und gerettet hat. Dass er mir geholfen hat.
Ich packte den Saum von Manus Shirt und zog ihn zu mir herunter, bevor ich unsere Lippen aufeinander presste. Es war das schönste Gefühl, das ich jemals gefühlt hatte und wahrscheinlich jemals fühlen werde.
Manu lächelte in den Kuss hinein. Langsam bewegten sich unsere Lippen aufeinander. Ich vergrub meine Hände in Manus samtweichen Haaren, während er seine Arme um meinen Oberkörper schlang. Vorsichtig fuhr er mit seiner Zunge über meine Unterlippe und ohne zu zögern gewährte ich ihr Einlass.
Wir mussten uns gezwungenermaßen nach einer für mich zu kurzen Zeit voneinander trennen, um Luft zu holen.
Manu lächelte mich an. ,,Vielleicht ist es zu früh, das zu sagen, aber-'', er holte tief Luft.
,,Ich liebe dich.", gestand er mir vorsichtig.
Ich konnte nicht beschreiben, welche Gefühle mich überströmten. Ich fühlte mich glücklich, glücklicher als jemals zuvor, dass Manu dieses Geständnis über seine Lippen brachte. Ich könnte niemals leugnen, dass ich diese Gefühle nicht erwidern würde. Vielleicht hatte er auch gewissermaßen Recht, dass es möglicherweise zu früh sein könnte.
Interessierte mich das? Nein. Ich fühlte mich sicher in Manus Nähe, ich war glücklich, wenn er lachte. Mein Herz raste bei jedem seiner Komplimente. Ich hatte das Gefühl, ohne ihn würde ich in eine endlose Leere fallen und niemals aufprallen, ich würde mich ständig in einem Zustand der inneren Leere befinden.
,,Ich liebe dich auch, Manu.", lächelte ich. Manus Augen begannen erneut zu funkeln und er verband unsere Lippen erneut zu einem gefühlvollen Kuss.
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Fuck sleep. [Sierra Kidd Fanfiction]
FanfictionIch versuchte, mich auf den Schnee zu konzentrieren und blendete alles um mich herum aus. Ich musste mich beruhigen, aber beim besten Willen, konnte ich nicht. Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah herauf und sah einen Jungen, vielleich...