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Nervös sah ich Manu in die Augen. Es schien, als hätten sie jeglichen Glanz verloren. Es hätte mir klar sein müssen. Eine Stimme in seinem Kopf zu haben ist weit davon entfernt, akzeptiert zu werden. Es hätte mir klar sein müssen, dass diejenigen, die das nicht als verrückt sehen, vielleicht selber verrückt sind.

Es hätte mir klar sein müssen, dass er gehen wird.

Und so saß ich also da und wartete, bis er sich erheben und einfach gehen würde. Mich zurück lassen würde, wie sie es damals auch getan hat. Ein grauenhafter Schmerz durchzog meine Brust.

Wer kann mir schon helfen?

Vor drei Jahren

Nervös lief ich in meinem Zimmer umher. Ich hatte Angst. Elena würde in wenigen Minuten hier her kommen. Dann würde ich es ihr sagen. Aber irgendwie wusste ich, dass ich keine Angst haben müsste. Sie würde mich schon verstehen.

Habe ich gedacht.

Ich rannte die Treppen hinab, als es an der Tür klingelte, und riss diese auf. Elena lächelte und nahm mich in die Arme, bevor sie eintrat und ich die Tür hinter ihr schloss. ,,Meine Eltern bleiben heute länger weg, aber ich soll dich von ihnen grüßen.", sagte ich ihr und sie grinste. ,,Deine Eltern sind schon süß.", kicherte sie.

Ich musste lächeln, mein Herz begann etwas schneller zu schlagen. Elena war so schön.

,,Lass uns hoch, du wolltest doch reden. Lass uns keine Sekunde verschwenden!", sie nahm meine Hand und zog mich mit ihr die Treppen hinauf, in mein Zimmer, das man eigentlich schon als unser Zimmer betiteln konnte. Sie war fast jeden Tag hier, übernachtete auch oft bei mir.

Ich war ihr so dankbar.

Sie ließ sich auf mein Bett fallen und zog mich mit sich. Es war still für eine Weile, und wir lagen nebeneinander und starrten einfach meine Decke an.

Auf einmal setzte Elena sich auf. ,,Baby, du wolltest reden?", fragte sie mich besorgt.

Baby. Mein Herz setzte aus.

Ich setzte mich langsam auf und nickte vorsichtig. ,,Ich.. Ehm. Muss dir was erzählen." ,,Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst.", versicherte sie mir. Ich biss mir nervös auf die Lippe. ,,Hör auf damit, du machst deine schönen Lippen kaputt!"

Ich wurde rot.

,,Len, mir geht's beschissen.", murmelte ich. Elena sah mich besorgt an und legte eine Hand auf meinen Rücken. ,,Ich weiß, Alice, ich weiß.". ,,Aber es gibt etwas, dass du nicht weißt.", ich presste meine Hände auf mein Gesicht um meine Tränen zu verdecken.

,,Hey, nicht weinen.", sie löste meine Hände von meinem Gesicht und strich mir ein paar verirrte Stränen von der Stirn. ,,Ich werde dir helfen, egal was es ist."

,,Ich.. wenn du nicht da bist.. dann.. dann.."

Ich fing an, lauter zu schluchzen.
,,..höre ich eine Stimme in meinem Kopf, die mich vernichten will.", flüsterte ich.

Elena ließ meine Hand los und schaute mich unglaubwürdig an. Ihre Augen hatten ihren schönen Glanz verloren, sie schien verwirrt. ,,Eine Stimme?", fragte sie verwundert.

Ich nickte nur.

Sie sagte nichts. Einige Minuten, die mir vorkamen wie Stunden, vielleicht waren es auch nur einige wenige Sekunden, saßen wir so da und starrten uns an.

Auf einmal stand sie auf und ging auf die Tür zu. ,,Len?", meine Stimme war nicht mehr als ein leiser Ton. Sie schüttelte nur den Kopf, drehte sich nicht einmal zu mir um, und ging.

Fuck sleep. [Sierra Kidd Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt