Fuck sleep. [Sierra Kidd Fanfiction]

17

Ich hatte etwas Angst, am nächsten Tag in die Schule zu gehen. Elena würde mich sicher wieder ansprechen und Justin sich sicherlich noch für sein blaues Auge und mein selbstbewusstes Grinsen rächen wollen.

Allein bei diesem Gedanken wendete sich mein Magen gefühlte dreißig Mal. Warum konnten die sich nicht einfach ein neues Opfer suchen?

Ich seufzte, als ich nervös durch die Tür der Schule ging. Ich lief, den Blick am Boden geheftet, geradewegs auf meinen Spind zu.

Ich atmete tief ein und aus. Einige Zettel mit, nennen wir es Botschaften, waren auf der Tür meines Spindes geklebt.

Wow, wie kreativ.

Ich riss die Blätter vom Spind nachdem ich meine Bücher in ihn getan hatte. Ich sah die Blätter in meiner Hand an.

Psycho

Spinner

Freak

Schlampe

Denkst du wirklich, jemand könnte dich jemals lieben?

Mit zitternden Händen warf ich die Blätter in einen Papierkorb, der am Ende des Ganges stand. Ich blieb stehen und starrte auf den Boden.

Ich hatte Angst. Ich hasste diese Aufmerksamkeit. Ich konnte sie nicht ertragen.

Denk an Manu, Alice. Denk an Manu. Wie er dir Gestern gesagt hat, dass du besonders bist für ihn.

Lügen. Lügen um dich hinterher verletzen zu wollen.

Erinnere dich daran, wie er gesagt hat, dass du der Stimme nicht glauben darfst. Er schüchtert sie ein.

Erbärmlich bist du.

Ich krallte meine Finger in meine Oberarme. Mein Körper zitterte noch stärker, meine Kehle fühlte sich trocken an und meine Zunge schwer.

Du bist nutzlos und lächerlich.

Ich weiß.

Ungeliebt.

Ich weiß.

Schwach und dumm.

Ich weiß.

Ich spürte, wie die Stimme wieder Oberhand in meiner Welt zu ergreifen schien. In meinem Kopf entstand ein unerträglicher Druck und es fiel mir mit jeder Sekunde schwerer, die Stimme mit meinen eigenen Gedanken zu übertönen.

Irgendwann wird Manu dich wieder verlassen, keine Sorge.

Meine Atmung wurde ebenfalls schwerer, ich war froh, dass niemand in dem Gang war. Sie würden mich nur wieder als Spinner bezeichnen.

Warum war die Schule so eine Hölle für mich? Warum könnte ich nicht einfach wie jeder normale Mensch akzeptiert werden? Ich hatte ja nicht einmal jemandem etwas getan.

Deine Existenz ist genug Schaden für jeden.

Sei doch endlich still.

Ich schloss meine Augen und versuchte krampfhaft, mich auf etwas zu konzentrieren, dass mich ablenkt.

Manu's Berührungen. Sanft, wunderschön, vor allem ehrlich.

Manu's Augen. Wunderschön, hellblau, ehrlich.

Manu's Lächeln. Wunderschön, ansteckend, ehrlich.

Manu's Ehrlichkeit. Unbezahlbar.

Ich zuckte zusammen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte und drehte mich ruckartig um.