Kapitel 2
„Wie mein Herz sich versteckte
oder
wie ich den Schmerz zuließ“
Er legte seine große Hand um mein Handgelenk, um meinen Puls zu fühlen. Sie war warm und groß. Ich hörte seinen ruhigen Atem und ich spürte, wie er meinen Körper hochhob und mich trug. Seine Schulter war breit und kräftig. Anscheinend hatte er keine Anstrengung mich zu tragen. Ich versuchte die Augen zu öffnen, doch ich konnte nicht. Es tat weh und ich stöhnte leicht. Mein Körper schmerzte mit dem Rhythmus seines Ganges. Wieder verlor ich mein Bewusstsein und ich bekam die nächsten paar Stunden nicht mit. Es musste wohl früh morgens gewesen sein, als er mich verletzt und bewusstlos auf der Straße liegen sah und mich an einen unbekannten Ort trug, wo ich nicht wusste, ob er sicher war. Ich schloss die Augen und war weg. Wieder hatte der Schmerz mich eingeholt.
Es war warm, kuschelig und der Schmerz hatte nachgelassen. Ein warmer Atem streifte mein Gesicht. Er roch süß und anders. So wie ich es noch nie wahrgenommen hatte. Blinzelnd machte ich die Augen auf und blickte mitten ins Gesicht eines jungen Mannes, dessen Augen so tief grün waren, dass ich fast hätte drin versinken können. Seine Haare lagen gelockt an seinem Gesicht geschmiegt. Seine Lippen waren prall und schön geformt. Fast so, wie die eines Mädchens. Sein Gesicht war perfekt geformt, doch sein Kiefer sehr angespannt. Er hatte mich in Decken gehüllt, meine Wunden versorgt und mich in sein warmes Bett gelegt. Es war alles so dunkel im Zimmer. Ein paar Sonnenstrahlen schimmerten durch die verriegelten Fenster direkt auf sein Gesicht. Ich konnte nur ihn erkennen, alles andere war vom Schatten erstickt. Es war still. Er lag mit nacktem Oberkörper und nur einer Bodypants neben mir und sah mir ins Gesicht. Zögernd setzte ich mich auf und fuhr mir übers Gesicht. Er starrte mich immer noch an. Nichts regte sich, bis auf seinem Kiefer der nicht mehr ganz so angespannt war. Mit viel Mühe presste ich es aus mir heraus: „Danke…“ Wieder war es still und wir starrten uns an. Ich wollte meine Tasche schnappen, als er nach meinem Handgelenk griff. Er drückte sehr fest, doch tat es nicht weh. „Nein!“ Mit einem Ruck schubste er mich auf sein Bett zurück. Ich stöhnte auf und war geschockt. Ich schluckte und traute mich nichts zu sagen. Sein Griff wurde fester und er nahm auch meinen anderen Arm und drückte sie beide neben mich aufs Kopfkissen. „Ich hab dich gefunden. Was man findet, darf man behalten…“ raunte er aggressiv in mein Ohr. Mein Herz begann zu rasen und panisch gegen meine Brust zu klopfen. Mit seinen vollen Lippen küsste er meinen Hals. Seine Zähne fuhren über meine Halsbeuge und mich durchfuhr eine Kälte, dass ich Gänsehaut bekam. Ich stöhnte auf und versuchte meine Arme von seinen Händen loszureißen, doch er drückte mich noch mehr in sein Kissen. Dabei stieg er auf mich drauf und setzte sich auf meine Hüfte, um meine Bewegungen im Griff zu halten. Immer mehr wurde mein Atem schwerer, sodass ich nur noch meinen Atem hörte und mein Herz in meinem Kopf dämmerte. Nun fuhr er mit seinen Händen unter mein T-Shirt und ich spürte, wie mir wärmer wurde und ich kaum noch Luft bekam. Es gefiel ihm, wie mein Atem stockte und ein dreckiges Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
„Nein, wer auch immer du bist…Hör auf! Bitte…, “ jammerte ich. Das Gefühl war erdrückend. Ich fühlte mich schmutzig, unrein, als hätte man mir schon jetzt meinen Stolz genommen. Mit all diesen Berührungen konnte ich nicht die Kontrolle über mich übernehmen. Er tat einfach das, wonach ihm war. Langsam aber sicher, fuhr er mit den Händen mein Kleid hoch. Mein Kleid lag mir nun über der Hüfte, dass er sich auf die Lippe biss. Es war ein berauschendes Gefühl. Lust auf mehr, doch spielte der Wille verrückt. Ein Seufzen überkam mich und ich griff in das Laken hinein. Harry betrachtete mich dabei, er fuhr mit seinen Fingern meine Haare aus meinem Gesicht und sah mir gierig auf die Lippen. Ich konnte nicht anders, als ihm auf die Lippen zu schauen. Mich überkam ein drang ihn zu küssen. Jemanden, der mich soeben gegen meinen Willen so anfasste und versuchte, mir durch seine Lust den Stolz zu nehmen.
Ohne zu zögern, presst er seine prallen weichen Lippen auf meine und küsste mich wild und grob. Sein Atem wurde Schwerer und er knabberte leicht mit seinen Zähnen an meiner Unterlippe. Ich konnte nicht mehr. Mir wurde heiß, mein Atem warm und schnell und trotz allem konnte ich mich nicht mehr von seinen Lippen lösen. Es gab für mich keinen Ausweg mehr aus der Sache heraus zu kommen.
Er nahm mein Gesicht in die Hände. Seine Arme waren trainiert, seine Brust hart und muskulös. Grob hielt er mein Gesicht in seinen großen Händen und ich hatte keine Möglichkeit meinen Kopf zu bewegen. Mit seinem ganzen Körper hatte er die Kontrolle über mich. Langsam fuhr er mit seinen Händen über meine Schultern runter zur Brust ohne sich von meinen Lippen zu lösen. Ohne großen Aufwand riss er mein Kleid durch die Mitte und ich lag nun frei unter seinem Körper. Nicht, dachte ich. Wie sollte das enden. Es sollte nicht so enden. Nicht meine Nacht, die ich mir immer erträumt habe. Ein Adrenalinkick und zusätzlich verboten, was gibt es besseres?! Ich stand auf gefährliches. Diese Nacht hatte ich mir nicht so vorgestellt. Ich bereue diese Nacht nicht, es war auch keine falsche Idee. Zu meinem absoluten Glück vibrierte in meiner Tasche mein Handy, welches nach dem groben Wurf noch zu funktionieren schien. Er seufzte und sah mir tief in die Augen. Der Blick durchbohrte mich und mein Herz sprang mir fast aus der Brust. Weiter starrte er mich nur an. Er war regungslos und ich versuchte die Chance zu ergreifen nach dem Handy zu tasten. Schnell drückte ich den grünen Hörer. Er funkelte vor Wut und er schnaubte, ohne seinen scharfen Blick von mir zu lösen. Ich zuckte zusammen, was er zu bemerken schien und zum Verhöhnen brachte. Dies brachte mich zum Schweigen.
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Dark Story
Fiksi PenggemarEs war schwer, mich zu erinnern. Nicht, weil es so lange her war, sondern weil es vorbei war und ich wusste, dass ich nie wieder so fühlen konnte. Ich musste schlucken und auf einmal merkte ich, wie sehr er mir doch fehlte. Es war schwierig mich zus...