Kapitel 3
Ich blinzelte. Die Sonne schien leicht durch die Lücken der verriegelten Fenster. Ein warmer ruhiger Atem kitzelte meinen Nacken, dass es mir eiskalt über den Rücken lief. In dem Moment wurde mir wieder klar wo ich war. Ich wagte es nicht mich umzudrehen und ihn anzusehen. Ich wollte so schnell wie möglich von diesem kranken Typen verschwinden, bevor er aufwacht und sonst was mit mir macht. Vorsichtig versuchte ich seinen Arm, der eng umschlungen um meiner Taille lag, von mir zu nehmen ohne dass er aufwacht. Fehlgeschlagen, denn als sein Arm gerade mal fingerbreit von dem Laken entfernt war, presste er sich und seinen Arm noch mehr an meinen Körper und grummelte. „Wohin?“ Seine Morgenstimme war rau und hatte einen brummenden Unterton. Ich schluckte. Wieder überkam mich ein komisches ängstliches Gefühl. Ich konnte ihm nicht antworten. Er verteilte Küsse in meinem Nacken und ein Kribbeln war zu spüren, auch dann, als seine Lippen meinen Nacken schon verlassen hatten. Sein Atem wurde leicht schneller und er küsste meinen Rücken weiter runter. Dabei schob er mein T-Shirt an der Seite leicht hoch. Ich zuckte bei seiner Berührung zusammen und versuchte ihn von mir wegzudrücken.
Er war viel stärker als ich, dass es nichts brachte was ich tat. „Kann ich vielleicht eine Dusche nehmen?“ meine Stimme war leise und ängstlich, dass er schmunzeln musste. „Klar, aber ich hab keinen Schlüssel.“
Ein fettes ekliges Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. „D-dann gehe ich nach Hause.“ Bevor er reagieren konnte, ergriff ich die Chance und stand auf. Schnell schnappte ich mir meine Sachen und steuerte auf den Ausgang zu, als ihm klar wurde, was geschah. Er sprang auf und drückte schnell die von mir gerade geöffnete Tür zu. Ich senkte die Hand von dem Griff: „ Ehm, ich möchte hier raus.“
Warum auch immer ich das sagte, es war vollkommen offensichtlich, dass er mich nach all dem nicht auch noch einfach so gehen ließ. „Hast du Hunger, “ fragte er mich einfach. Ich sah ihn an. War das sein ernst?! „Zuhause hab ich genug.“ Meine Stimme erstickte leicht vor Angst, die ich versuchte zu verdecken. Er packte mich am Arm und zerrte mich in seine Küche. Bei dem Tageslicht kam seine Wohnung nun mehr zur Geltung. Es war aufgeräumt. Er hatte nicht viele Möbel und persönliche Sachen bei sich liegen. Es sagte nicht viel über ihn aus. Er hob mich hoch und setzte mich direkt neben seinem Kühlschrank auf die Theke. Dann nahm er was raus und schmierte mir ein Brot. Die Scheibe war dick, er schmierte viel Butter drauf und gleich drei Wurstscheiben übereinander. Es war ein richtiges kräftiges Brot, welches ich essen sollte. Wahrscheinlich sahen seine Brote immer so aus, auch wenn man es ihm nicht ansah. Er schob es mir hin: „Hier, iss!“ Zögernd nahm ich das Brot. Ich hatte keine Ahnung wie ich das schaffen sollte und biss hinein. Jede einzelne Bewegung von mir verfolgte er mit seinem Blick.
Ich sah ihn an. In dem Licht sah er viel friedlicher aus. Während ich versuchte das dicke Brot zu schlucken, überlegte ich, wieso er so war. Warum er nicht losließ, wieso er so kämpft. Ob er vielleicht mit sich selbst zu kämpfen hatte?
Ich spürte wie seine Finger leicht über meine Haut strichen. Es kitzelte und ich zuckte wieder leicht zusammen .Unsere Blicke trafen sich und sein Blick durchbohrte mich bis in die Magengrube. Mir wurde leicht komisch im Magen, aber aus einem unbekannten Grund fühlte ich mich in dem Moment nicht mehr so schlimm. Irgendwas strahlten wir beide aus, dass es sich anfühlte, als wäre ein kleiner Funken gesprungen.
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Dark Story
FanfictionEs war schwer, mich zu erinnern. Nicht, weil es so lange her war, sondern weil es vorbei war und ich wusste, dass ich nie wieder so fühlen konnte. Ich musste schlucken und auf einmal merkte ich, wie sehr er mir doch fehlte. Es war schwierig mich zus...