Kapitel 4
Ein neuer Tag begann. Wieder lag ich neben ihm, meine Taille eng umschlungen von seinem Arm. Sein Atem war ruhig, sein Gesicht strahlte Zufriedenheit aus. Vielleicht war es doch nicht so falsch, der Kuss gestern, schließlich war er schön und aufregend. Doch wusste ich auch, dass ich nicht immer bei ihm bleiben konnte. Er ist anders, seine Zukunft sah zumindest anders aus, als ich meine plante. Ich kannte ihn kaum. Woher hatte er das Geld für diese Wohnung? Ist es vielleicht gestohlen? Ich musste ihn kennenlernen. In mir spürte ich durchbohrende Neugier, die in meinem Kopf meine ganzen Fragen über ihn flüsterte. Irgendwann würde ich ihn so oder so kennenlernen. Wenn er mich nicht loslassen kann, würde ich eh so ein Leben durchleben müssen wie er.
Nun befreite er mich aus seinem starken Arm. Während ich angestrengt über ihn nachdachte bemerkte ich nicht, wie er wach wurde und langsam aus dem warmen großen Bett aufstieg. Verschlafen und etwas unbeholfen stützte ich mich auf meinen Armen ab und sah hoch zu seinem großen starken Körper. Von dort aus sah sein Körper noch bedrohlicher aus, als ich ihn je wahrgenommen hatte. Während er aufstieg, zog er mir unauffällig die Decke weg, dass sein Blick mehrmals meinen Körper rauf und runter wanderte. „Meine Sachen stehen die sehr gut.“ Ein Schmunzeln bildete sich und mehrere Grübchen machten sich auf seinem Gesicht breit. Wie gemein er war, bei seinem Anblick konnte ich mir ein berührtes Lächeln nicht verkneifen. „Keine Sachen stehen dir sicher auch sehr gut.“ Sein Schmunzeln wurde zu einem fetten Grinsen und auch diesmal musste ich lachen. Ein Moment wo ich wirklich das Gefühl hatte, dass es mit uns noch besser werden konnte. Ob es richtig wäre, war eine andere Sache.
Ich stand auf, nahm mir mein Handtuch und drängelte mich an Harry vorbei, doch schon stand er wieder mal vor mir im Türrahmen. „Ich möchte hier durch Harry. Ich hab die Dusche nötig…“ Ein Grinsen versuchte sich in meinem Gesicht breit zu machen, doch ich gönnte es ihm nicht. Schnell genug biss ich mir auf die Lippen und drehte meinen Kopf so weg, dass es Harry gar nicht möglich war, meinen Versuch das Grinsen zu verstecken zu erkennen. Er packte mich grob an meinem Kinn, zog mein Gesicht zu sich und drückte seine Lippen so schnell und fest auf meine Lippen, dass ich kaum reagieren konnte.
Mir war nicht danach mich zu wehren. Ehrlich gesagt, konnte ich seinem Kuss nicht widerstehen.
Leicht verlor ich das Gleichgewicht, denn so wie er mich küsste, konnte ich mich von der Benommenheit gar nicht mehr retten. Es kitzelte. Ich merkte nur noch wie ich seine willige Zunge spürte, als ich leicht wegsackte. Schnell fing er mich auf. „Alles okay?!“ Besorgnis stand ihm im Gesicht geschrieben. „ Äh, ja…ich weiß auch nicht.“ Ich stotterte vor mich hin und als sich seine Aufmerksamkeit nur noch auf mich bezog, erfasste ich die Chance im Bad zu verschwinden. Schnell zog ich Harrys Sachen aus und warf sie in seinen Wäschekorb. Dann stellte ich mich in seine Dusche und ließ das Wasser laufen. Harry aber machte die Tür auf. Hatte er überhaupt kein Schamgefühl?! Entsetzt riss ich mich rum, dass er nur noch den hinteren Teil meines Körpers bewundern konnte. Meine Arme schlang ich eng um meinen Körper mit der Hoffnung, es würde etwas nützen. Harry grinste: „Brauchst du nicht ein wenig Gesellschaft?“ Ich verdrehte die Augen. Ich bemerkte seinen Blick, wie er wiedermal angeturnt meinen Körper in sich hineinzog. „Nein, ich kann alleine duschen.“ Schnippisch grinste ich ihn an. Obwohl ich ihm eigentlich zu zeigen versucht hatte, dass ich nicht mit ihm duschen wollte, drückte sich von hinten sein warmer Körper an meinen Rücken. Seine Arme schlangen sich um meinen Hals und warme feuchte Küssen wanderten über meinen Nacken. Schwer atmete ich aus, versuchte das Gefühl zu verdrängen mich darauf einlassen zu wollen. „Harry…“ meine Augen schlossen sich und mein Körper suchte wie von allein seine Nähe. Eine Beule drückte sich gegen meinen Po. Er brummte und seine Lippen vibrierten gegen meinen Hals. Das Wasser lief und die Tropfen auf meinem Körper fühlten sich nun anders an. Sie perlten unsere Körper hinunter und seine nassen Haare kitzelten mich. Ein leises Stöhnen entkam mir und seine Hände wanderten meinen Bauch rauf und runter. Wiedermal gelang es mir zu entkommen. Mein Verstand war stärker als der Wille seinen nassen nackten Körper berühren zu müssen. Ich ergriff die Brause und spritze mit voller Stärke ihm ins Gesicht, dass er zurückwich und die Augen schnell zukniff. Das Wasser prustete er mir ins Gesicht und ich musste lachen. Harry wischte sich das Wasser aus dem Gesicht und zog die Augenbraue hoch: „Willst du Ärger?“ Er lachte. „ Du bist frech. Ich glaub du brauchst ein paar Schläge von mir.“ Seine Hand legte er auf meinen Po und er klopfte leicht. Ich grinste, es störte mich nicht, wie er mich grade anfasste. Ich bin ihm schon mal näher gewesen. „ Wag es nicht mir irgendwie näher zu kommen, dann lernst du meine Faust kennen.“ Ich wusste, dass mein Versuch gescheitert war, Respekt einzuhandeln und er lachte. Laut hallte sein brummendes tiefes Lachen durch das Badezimmer. Wahrscheinlich war es auch bis zu den Wohnungen um uns herum zu hören. Leicht beleidigt verzog ich meinen Mund und schaute verlegen zu Boden. Nach einer Weile verstummte er schließlich und lächelte mich an. „Tut mir leid, du weißt genau, mir kannst du keine Angst einjagen. Du bist nämlich zu süß.“ Wieder küsste er mich. Mein Gesicht lief leicht rosa an. Wieder musste ich lächeln. Er nahm seine Hand von mir und wir duschten uns unberührt, doch unsere Blicke trafen uns immer wieder. Noch nie habe ich so einen intimen Moment so schön empfunden. Es war ein Anfang, vielleicht auch auf was Ernstes. Wenn ich ihm so nahe war, vergaß ich alles um mich herum. Nichts vermisste ich in seiner Vergebung. Meine Eltern mussten wohl noch eine Weile warten. Ich hatte noch so einige Fragen, bevor das mit uns beginnen konnte.
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Dark Story
FanfictionEs war schwer, mich zu erinnern. Nicht, weil es so lange her war, sondern weil es vorbei war und ich wusste, dass ich nie wieder so fühlen konnte. Ich musste schlucken und auf einmal merkte ich, wie sehr er mir doch fehlte. Es war schwierig mich zus...