Adventskalender (Joko×Klaas)

20.Dezember

-Klaas-

Endlich waren wir wieder in meiner Wohnung. Ich hatte dem Arzt versprechen müssen, gut auf Joko aufzupassen. Deshalb hab ich ihn einfach in meine Wohnung mitgenommen. Das einzige Problem: Meine Eltern wollten heute zu Besuch kommen und sie wussten noch nichts von uns. Ich befürchte nur, dass wir beide nur schlecht unsere Gefühle verstecken können und ich will sie auch nicht anlügen. Also müssen wir es ihnen Wohl oder Übel sagen. Ich erzählte das Joko und er war gleicher Meinung. Aber wir mussten eigentlich keine Angst vor ihrer Reaktion haben, weil mein Onkel, also der Bruder meines Vaters, auch schwul ist. Dadurch können wir schonmal sicher sein, dass sie es verstehen. Ich glaube, das hat Joko sehr beruhigt. Es stand nähmlich auch noch das Outing vor seinen Eltern an und die sind total homophob. Aber Joko will zu unseren Beziehung stehen. Das hat er mir gestern im Krankenhaus gesagt.
Zwei Stunden saßen wir beide auf der Coach und sahen einen Film, da Joko ja nicht richtig laufen konnte. Das mit den Krücken musste er noch üben.
Das klingte es an der Tür. Meine Eltern! Jetzt wurde es ernst. Ich lächelte Joko noch einmal zu, dann ging ich zur Tür. Vor ihr standen meine lächelnden Eltern, die mich beide sofort in eine Umarmung zogen. Ich sagt: Hi Mama, hi Papa. Kommt doch rein. Joko ist aber da. Sie waren etwas verwirrt, aber als sie Joko mir Gipsbein auf meiner Coach sahen, verstanden sie warum.
Joko nickte mir zu und ich sagte: Wir müssen euch was sagen! Sie schauten interessiert. Deshalb ging ich zu Joko, setzte mich neben ihn, legte meine Hände um sein Gesicht und küsste ihn.
Als wir uns wieder voneinander lösten, lief meine Mutter freudestrahlend auf mich zu und sagte: Ich freue mich so für euch! Dann zog sie erst mich und dann Joko in eine herzliche Umarmung. Auch mein Vater schloss seine Arme um uns. Er meinte: Ich bin stolz auf euch. Nicht viele Männer können sich eingestehen, dass sie schwul sind. Und noch weniger trauen sich, sich zu outen.
Als es Abend wurde, verabschiedeten sie sich, da sie noch nach Hause fahren wollten. Aber sie versprachen, an Weihnachten wieder zu uns zukommen.