When I met you... boyxboy

Kapitel 24

Sams P.O.V.

Ich stelle gerade den letzten säuberlich abgetrockneten Teller ins Regal, als Lanas Kopf in der Küchentür auftaucht. "Heii kannst du mal sehen, was mit dem Tor nicht stimmt? Anna wollte gerade mit dem Moped vorbeikommen, aber ich krieg mit der Fernbedienung das Tor nicht auf!"

"Geh doch selber runter und öffne es... mit deinen Händen?", schlage ich vor und klopfe dramatisch auf einen großen Topf vor mir. Dam Dam Daaaaaam.

"Ach komm schon Saaaaaam", sagt sie in ihrer besten Schmollstimme und mit weit aufgerissenen, traurigen Augen. Ich lache leise in mich hinein, klopfe ihr beim Hinausgehen auf die Schulter und jogge die Allee hinunter zum Grundstückseingang. Das riesige Eisentor, das sich dort befindet, ist zugegebenermaßen ziemlich protzig, aber meine Mutter hatte schon immer Angst vor Einbrechern und dachte irgendwie, dass sie das Tor aufhalten würde. Wäre ich ein Einbrecher, würde mir das Tor eher zuschreien: "Hier rein, hier gibt's eine Menge geilen Scheiß zu holen!" 

Hinter dem Tor steht ein Moped, auf dem ein süßes kleines brünettes Mädchen mit blauen Haarspitzen sitzt, deren Bäckchen vom Helm nach oben gedrückt werden. "Hiii", grinst sie und winkt mir zu.

"Ähm... Hey", ich zucke die Schultern und gebe neben dem Tor bei einem kleinen Apparaten einen Code ein, woraufhin sich das Tor langsam öffnet.

"Sam, oder? Wie geht's dir so?", fragt Lanas Freundin... ich glaube sie hieß Anna.

"Gut, danke, selbst?", frage ich kurz angebunden, während sie durchs Tor hineinfährt und ich hinausschlüpfe. Irgendein Idiot kam auf die Idee, den Kasten mit den ganzen Kabeln und so draußen anzubringen. Somit hat das Tor genau garkeinen Sinn, weil man dort sicher irgendwas kurzschließen kann, sodass sich das dämliche Tor öffnet. Okay, ich gebe es zu: ich hasse das Tor.

"Mir geht's auch supeeer", grinst sie. Ich ziehe eine Augenbraue hoch, sage aber nichts. "Gut siehst du heute aus, heißes Shirt", macht sie weiter. Oh Gott. Das ist so krank. Das Mädchen ist doch maximal fünfzehn, wenn nicht jünger.

"Anna, hör zu...", setzte ich an, während ich den Kabelkasten aufschraube. Doch weiter komme ich nicht, denn plötzlich rammt mich etwas von der Seite und ich knalle mit dem Schädel auf den Asphalt. Ich schreie vor Schreck auf und sehe mich verwirrt um.

Auf mir liegt Luca. Na spitze, was hat der denn hier zu suchen? Und er macht erstmal keine Anstalten, sich dort wegzubewegen, er starrt einfach nur auf seine Ellbogen gestützt auf mich herunter und runzelt die Stirn. Ähm, hallo? Bedenkt er vielleicht, dass er ziemlich schwer ist? Ich frage mich, ob das an Fett oder an Muskeln liegt...

"Woaah... sorry Mann", murmelt er, schüttelt verwirrt den Kopf und rappelt sich auf. Er hält mir eine Hand hin, um mir ebenfalls aufzuhelfen, doch ich verzichte dankend und stehe alleine auf. Meine Stirn brennt und ich glaube, ich blute. "Mann... das sieht ja übel aus", damit nickt er in Richtung meiner Stirn.

"Ja, danke auch", meine Stimme trieft vor Sarkasmus und ich berühre vorsichtig die Wunde. Zischend ziehe ich Luft zwischen den Zähnen ein. Offenbar ist es eher eine Schnittwunde und keine Prellung, was zwar eine Gehirnerschütterung ausschließt, dafür aber sehr stark blutet.

"Hey, setzt dich erstmal, ist dir schwindlig?", er drückt mich zu einer Mauer, gegen die ich mich lehne. Ist er ernsthaft besorgt? Oder fürchtet er nur eine Klage wegen Körperverletzung? "Antworte doch mal!"

"Alter... es ist alles in Ordnung, ist nur eine Schnittwunde, kein Grund zur Panik", beruhige ich ihn und drücke seine Hand von meiner Schulter, an der er mich zur Sicherheit festgehalten hat.

"Okay okay", murmelte er kleinlaut. Dann zögert er kurz, sieht hin und her, ob uns jemand hört, doch Anna ist inzwischen wohl verschwunden, also fügt er noch hinzu: "Wegen der Nachricht..."

"Alles vergessen", unterbreche ich ihn. "Du warst stockbesoffen"

"Jaa....", grinst er und sieht mir tief in die Augen, weit tiefer, als es angemessen oder angenehm wäre. "Danke"