Kapitel 9

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Lucas P.O.V

Ich irre seit einer halben Ewigkeit durch die Straßen und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass ich im Kreis laufe.

Zu allem Überfluss hat es auch noch angefangen zu regnen.

Ich sehe mich um und erblicke eine Gestalt im Schein einer Straßenlaterne.

Endlich! Jemand den ich nach dem Weg fragen kann.

Ein wenig erleichtert gehe ich auf die Person zu, bis ich jedoch merke, dass es sich um den seltsamen Typen handelt, der mich beinahe umgerannt hat.

Wunderbar.

Anscheinend ist er genauso efreut mich zu sehen wie ich ihn... nämlich gar nicht.

Ich habe keine Ahnung, aber dieser Typ strahlt einfach eine unsympathische Aura aus.

Ich versuche mein Möglichstes nicht allzu genervt auszusehen, was mir aber wahrscheinlich nicht unbedingt gut gelingt.

Nach diesem Tag habe ich das Bedürfnis auf etwas einzuschlagen, ignoriere aber meine zuckende Hand und möchte einfach weitergehen.

"Suchst du was?", fragt er mich und zwingt mich somit zum stehen bleiben.

Das mit dem abhauen kann ich ja jetzt wohl vergessen.

"Nein, wie kommst du nur auf so etwas?", frage ich sarkastisch.

"Siehst ein bisschen verloren aus", meint er schulterzuckend.

Da ich seinen Namen noch nicht erfahren habe, nenne ich ihn ab jetzt einfach Idiot.

Wie passend denke ich mir nur.

"Nein ich finde mich super zurecht, ist ja zum Glück nicht so, als wäre ich erst vor einer Stunde ganz spontan hier her gezogen", sage ich und habe eindeutig viel zu viel Sarkasmus in diesen Satz hineingebaut als mir lieb ist.

"Na dann", meint der Idiot nur und zuckt ein weiters mal mit den Schultern.

Bevor er mich noch weiter aufhält, gehe ich einfach an ihm vorbei und suche weiter alleine den Weg nach Hause.

Mein Stolz lässt mir einfach nicht zu diesen Typ nach dem Weg zu fragen und für das bin ich ihm sehr dankbar.

Klatschnass suche ich weiter nach meinem neuen Zuhause.. ich meine so klein ist es nicht, dass man es einfach übersehen hätte können.

Nach einer weiteren halben Ewigkeit sehe ich es endlich und bin erleichtert nicht draußen schlafen zu müssen.

Ich schleiche durch den Flur, ziehe mir dabei den Pulli und meine Hose aus, bevor ich die schmale Wendeltreppe nach oben steige, mich ins Bett fallen lasse und sofort eingeschlafen bin.

******

Ich strecke mich und drehe mich um, dabei vergesse ich aber, dass mein Bett jetzt sehr viel kleiner ist und falle auf den Boden.

Ich rechne mit einem Aufprall, platsche aber in kaltes Wasser.

Was zum..?!

Ich sehe nach oben und dieser verdammte Dachboden hat doch tatsächlich ein riesiges Loch im Dach durch das es die ganze Nacht hindurch geregnet hat. 

Ich stehe auf und wate zur Tür, die bis zur Hälfte im Wasser steht und ziehe fest dagegen, bis sie sich öffnet und das ganze Wasser die Wendeltreppe hinunter rinnt.

Ein wirklich toller Start in den Tag. 

When I met you... boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt