Samuels P.O.V.
Melanies Hände wandern unter mein Shirt und streichen über das Sixpack bis nach oben an meine Brust, wo sie mit ihren Nägeln schmerzhaft über die empfindliche Haut kratzt.
"Au", murmle ich und halte ihre Hände fest. Feucht dringt Blut durch mein Shirt. "Was soll der scheiß?"
"Magst du Schmerzen?", ein irres Lächeln, das vielleicht sexy hätte sein sollen, breitet sich auf ihrem Gesicht aus.
"Nein verdammt", ich schubse sie von meinem Schoß und weiche zurück. Will sie mich umbringen? "Ich mach mich auf den Weg"
Damit renne ich regelrecht aus der Bar, bevor sie zu heulen anfängt oder sowas. Das ist grade echt schnell eskaliert... aber die würde ich nach sowas lieber nicht mehr mit nach Hause nehmen. Ich hab echt nen verdammt schlechten Geschmack, was das Aussuchen von Mädchen betrifft.
Draußen lehne ich mich gegen die Wand und zünde mir eine Zigarette an. Ich fange gerade an, mich zu entspannen, obwohl meine Haut noch vor Schmerzen brennt, als ein komisches, schmatzendes Geräusch an meine Ohren dringt.
Ich entdecke den gruseligen Typen, der mir fast die Schultern ausgekugelt hat und Chiara bei der nächsten Hausecke, wo sie ihm gerade äußerst appetitlich versucht, die Zunge in den Hals zu stecken.
Seine Augen sind weit aufgerissen und er sieht ein wenig verwirrt aus, vielleicht auch überrascht. Kein Wunder, dass er überrascht ist. Mit seinem Aussehen würde ich auch nicht erwarten, geküsst zu werden. Aber aus mir unverständlichen Gründen lässt er sie nicht ganz an sich heran... ich meine, denkt er wirklich, eine Hübschere abzubekommen?
Als Chiara ihren Körper gegen seinen presst wird es mir dann doch zu ekelhaft und ich mache ein paar große Schritte auf sie zu, packe Chiara am Handgelenk und zerre sie in die nächste Ecke außerhalb der Hörweite des Typs, dessen Name mir irgendwie entfallen ist.
"Was soll das?", fragt sie wütend und stemmt die Hände in die Hüften.
"Wieso bist du eigentlich so eine Schlampe, Chiara?", knurre ich sie an. "Du hast gestern mit deinem Freund Schluss gemacht!"
"Nur weil er eine ernsthafte Beziehung wollte", meint sie trotzig.
"Und jetzt versuchst du einfach den Nächstbesten abzuschleppen?", frage ich verständnislos und werfe einen Blick zu dem Jungen.
Er sieht mich freundlicher an, als jemals zuvor an diesem Abend, vielleicht sogar ein bisschen dankbar. Erleichtert, dass ich dich gerettet habe, hm? , würde ich ihm zurufen, wenn Chiara nicht auch noch da stünde.
"Ist nicht deine Entscheidung, mit wem ich etwas anfange! Du bist doch auch nur eifersüchtig", lenkt Chiara meine Aufmerksamkeit zurück zu ihr und verschränkt die Arme vor der Brust. Oder eher unter der Brust, die dadurch noch zusätzlich nach oben gedrückt wird.
Ich konzentriere meinen Blick auf ihr Gesicht und will gerade etwas sagen, als sie sich auf die Zehenspitzen stellt und sich mir mit gespitzten Lippen entgegen streckt und die Augen schließt.
Nein, echt nicht, denke ich, weiche einen Schritt zurück und sehe, wie sie mit dem Gesicht voll gegen die Wand knallt.
Wäre die Situation nicht so dramatisch, würde ich sie sofort eiskalt auslachen. So aber drehe ich mich um, laufe um die Hausecke - und lache sie von dort aus aus. Ich kann einfach nicht anders... jaaaaaaaa okay. Nicht witzig, aber dennoch...
Mein Körper bebt immer noch vor Lachen, als ich sie wütend kreischen höre, ich sei so ein Mistkerl.
Damit verschwindet sie auch schon wieder in der Bar und ich warte, bis mein Lachkrampf abebbt, wische mir die Tränen aus den Augen und mache mich auf den Weg zu meinem Auto.
Der Abend ist eindeutig gelaufen, doch als ich mich wieder daran erinnere, wie Chiaras Gesicht die Wand trifft, muss ich erneut leise in mich hinein lachen.
Es beginnt leicht zu nieseln und wenige Sekunden später schüttet es wie aus Kübeln. Als ich bei meinem Auto ankomme kleben meine Haare am Nacken und mein T-Shirt an meinem Oberkörper und ich krame in meinen nassen Jeans nach dem Autoschlüssel.
Während meine Finger durch die Tasche voller Kleingeld, Mundspray und alten Rechnungen tasten wandert mein Blick in der Gegend herum.
Auf der anderen Seite der Straße entdecke ich eine dunkle Silhouette, die sich hin und her dreht und eindeutig keine Ahnung hat, was sie hier macht.
Ich kneife die Augen zusammen und erkenne Luca, der sich verwirrt umsieht, bis er mich entdeckt und sich seine Miene ein wenig aufhellt.
Meine dagegen verdüstert sich, als er auch noch auf mich zukommt. Kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen?
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When I met you... boyxboy
RomanceNachdem Luca eher durch Zufall in eine kleine Stadt zieht, deren Namen er nicht einmal weiß, überschlagen sich die Ereignisse geradezu und dass er mitten im Schuljahr in eine Klasse gesteckt wird, in die ebenfalls der Schlägertyp Sam geht, macht es...