Kapitel 3

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Lucas P.O.V

Ich blinzle.

Ich blinzle noch einmal und noch ein weiteres mal.

Was zur Hölle hat mein Dad da angerichtet?! 

Vor mir ragt ein riesiges altes 'Haus' gen Himmel, wobei es eher an ein mittelalterliches Schloss erinnert.

Das ist sicher über hundert Jahre alt!

Dabei sieht es noch instabiler aus, als meine alte Schule und das soll etwas heißen!

Am Dach fehlen teilweise Schindeln und die Tür hängt nur noch halb in den Angeln.

Die meisten der Fenster sind zerbrochen und im kleinen Vorgarten wächst kein Gras mehr.

Fehlt nur noch ein Friedhof.. oder gibt es den etwa auch?

Hektisch sehe ich mich um, entdecke vorerst aber keinen... wie gesagt... vorerst..

Ich drehe mich zu meinem Dad um und versuche keinen Nervenzusammenbruch zu kriegen was unter diesen Umständen wirklich nicht einfach ist!

"Und wie lange wollen wir da bitte wohnen?", frage ich.

"Keine Ahnung.. vielleicht für immer?", meint mein Dad glücklich über sein Schnäppchen und betrachtet fröhlich das Haus.

Das bringt das Fass zum überlaufen.

Mir wird leicht übel und ich halte mich am Auto fest.

Der Boden unter meinen Füßen dreht sich verdächtig und ich halte mir eine Hand vor den Mund.

"Luca? Alles okay?", fragt mein Dad.

Ich bringe nur ein Nicken zustande.

"Dann ist ja alles gut, denn wir müssen noch das Gepäck in unser neues Haus tragen", sagt mein Dad und widmet sich dem Kofferraum.

Ich hatte mir gedacht für höchstens ein Jahr.
Aber doch nicht für immer!

Ich atme tief ein und aus und setze mich erstmals auf den steinigen Boden.

Ich schaue schnell auf mein Handy.

12 entgangene Anrufe und 18 neue Nachrichten.

Dabei kann es sich nur um meine Freunde handeln, welche höchstwahrscheinlich den Grund für mein Fehlen erfahren möchten, da wir heute eigentlich etwas ausgemacht haben.

Ihnen schonend beizubringen, dass ich von heute auf morgen oder besser gesagt in 10 Minuten umgezogen bin, ist ein Ding der Unmöglichkeit!

Ich frage mich wie mein Dad das geschafft hat..? Wenn man umzieht plant man das doch Monate davor, aber nicht in 10 verdammten Minuten!

Ich habe ja selber noch nicht so wirklich realisiert. Das alles kommt mir vor wie ein Alptraum oder eine schlechte Realityshow!

"Luca! Jetzt beeil dich doch mal!", schreit mein Dad mit dem ganzen Gepäck in der Hand vor der demolierten Haustür.

"Ja", schreie ich nur zurück, stehe auf, stecke mein Handy wieder in die Hosentasche und mache mich auf den Weg Richtung des Schloss.

"Jetzt komm!", ruft mein Dad ungeduldig, doch ich denke gar nicht daran, mich zu beeilen.

Der Kies knirscht unter meinen Schuhen und ich komme dem noch gruseligeren Eingang immer näher.

Mein Dad verschwindet in der Tür und ich bleibe davor stehen und blicke in totale Finsternis.

Ich hab keine Ahnung wie dieses Schloss von innen aussieht und ich will es wirklich nicht wissen, aber ich ahne schlimmes, sehr schlimmes..

Mit diesem sehr motivierenden Gedanken betrete ich die Bruchbude und verschwinde im inneren.

When I met you... boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt