Kapitel 5

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Lucas P.O.V

Die Tür quietscht, als ich sie beim Eintreten leicht streife und ich habe Angst sie könnte jeden Moment aus den Angeln fallen.

Ich taste mich den ewig langen Flur entlang, ehe ich links durch eine Tür gehe.

Es kracht und ich höre meinen Dad fluchen, ehe der Raum in ein schwaches, flackerndes Licht getaucht wird und ich endlich die Möglichkeit habe, mir das Zimmer, oder was auch immer das ist, genauer anzusehen.

Das Innenleben des Hauses sieht genau so aus wie ich vermutet habe und das beunruhigt mich.

Ich habe es mir davor schon gedacht, aber da hatte ich noch so etwas wie Hoffnung, die sich jetzt in Luft oder unter diesen Umständen in Staub auflöst.

Soweit ich das momentan beurteilen kann und das ist bei diesem Licht nicht gerade einfach, handelt es sich hier um das Wohnzimmer.

Eine große, alte Couch steht mitten im Raum.
Das schwarze Leder ist zerfetzt, abgenutzt und an manchen Stellen quillt die Füllung hervor.

Noch dazu steht ein Christbaum in der Ecke.. zumindest glaube ich das es einer war, denn mittlerweile sind alle Nadeln sowie Äste abgefallen und mit ihnen am Boden liegen zerbrochene Christbaumkugeln.

Man sollte dabei bedenken, dass wir gerade Sommer haben aber gut.

Ein Gemälde von einem König hängt an einer der Wände und scheint einem mit seinem Blick zu verfolgen.

An der Wand gegenüber hängt ein ausgestopfter Hirschkopf, allerdings hängt dieser hier sicher schon fünfzig Jahre, denn an einigen Stellen fehlt Fell und Knochen nehmen stattdessen diesen Platz ein.
Daneben hängen aus Holz bestehend Pfeil und Bogen mit dem der Hirsch höchstwahrscheinlich erlegt wurde.

Super.

Das meiste vom Raum nimmt jedoch ein wirklich riesiger Steinkamin ein.

Über den Großteil des Bodens liegt ein weinroter Teppich mit goldenen, Mustern verziert und an der Wand hinter der Couch stehen drei schiefe Bücher Regale ohne Bücher.

Das einzige das überhaupt nicht in diesen Raum passt, ist ein großer Flachbildfernseher der auf einem kleinen Tisch drei Meter vor der Couch steht.

Bei diesem Anblick muss ich fast lachen, da es einfach zu bescheuert aussieht.

Der ganze Raum ist mit einer dicken Staubschicht überzogen, die mich beinahe zum Niesen bringt, weshalb ich schnell in den nächstbesten Raum flüchte, welcher sich als Esszimmer und Küche herausstellt. 

Der Esstisch ist eigentlich eine lange, aus schwarzen Marmor bestehende Tafel.

Ringsherum sind ebenfalls schwarze Stühle aufgestellt, wobei einer nur drei Beine hat und am Boden liegt und ein anderer keine Lehne verfügt.

In der Mitte des Tisches hängt von der Decke ein Kronleuchter mit sieben Armen und abgebrannten Kerzen.  

Die Küche ist durch eine dünnere Wand abgetrennt und man kann diese durch einen Torbogen ähnliches, in die Wand geschlagenes Loch betreten.

Ich werfe noch schnell einen kurzen Blick hinein und stelle erleichtert fest, dass zumindest ein Herd vorhanden ist.

Töpfe, Kochlöffel und sonstige Utensilien, die man zum Kochen normalerweise verwendete sind längst verrostet.

Ich habe keine Ahnung wie ich hier auch nur einen Tag überlebe.

Seufzend gehe ich weiter und außer einem Schlafzimmer welches mein Dad jedoch schon beschlagnahmt hat, gibt es hier im Erdgeschoss nichts mehr, weshalb ich mich auf den Weg nach oben mache.

Eine Wendeltreppe führt mich auf den Dachboden und ich gehe ein Stückchen weiter in das Zimmer, wo ich prompt in ein Spinnennetz laufe.

Hustend und mit den Händen vor dem Gesicht rumfuchtelnd mache ich mich wieder auf den Weg nach unten und stürme aus dem Haus.

Ich brauche unbedingt klare Gedanken, weshalb ich das Grundstück verlasse, durch die dunklen Gassen irre und über die Ereignisse der vergangenen Stunden nachdenke.

Ich fahre mir nachdenklich durch meine schwarzen Haare und bin mir sicher, dass noch Teile des Spinnennetzes darin verfangen sind, in jenes ich vor nicht allzu langer Zeit  gerannt bin, als ich plötzlich in einen Typen reinrenne und beinahe zu Boden falle.

Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen, obwohl ich mich bei diesem Kapitel speziel auf das Haus und sein Innenleben konzentriert habe, da ich wollte, dass ihr euch das so ungefähr vorstellen könnt.

When I met you... boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt