Kapitel 20

1.3K 115 6
                                    

What the fuck is Luca aggro xD

Sam's P.O.V.

Völlig entgeistert starre ich auf die muskulösen Linien des Rückens unter Lucas zerrissenem Shirt, während er bereits abhaut.

Ich spucke Blut auf den Asphalt und schüttle meinen pochenden Kopf, sodass Regentropfen in alle Richtungen geschleudert werden wie bei einem nassen Hund.

Am liebsten würde ich Luca ein Bein stellen, sodass er sich ein paar Zähne ausschlägt. Meine Fäuste beben.

Oder ihm gegen den Kehlkopf schlagen, um seine dämliche Stimme nicht mehr hören zu müssen.

Ich werfe ihm noch einen letzten Blick zu, wie er wütend durch den Regen davonstapft und sehe dann zu dem Schrottwagen, mit dem wir zum Krankenhaus gefahren waren.

Nicht mein Problem, wenn er ihn hier stehen lässt, denke ich und lege die Schlüssel versteckt auf den Hinterreifen, bevor ich mein Handy hervorhole und ein Taxi rufe.

Der kilomenterlange Heimweg ist mir nach so einem Tag echt zu viel und es ist längst nach Mitternacht, wobei morgen ein Schultag ist.

Nachdem ich Luca im Krankenhaus abgeliefert hatte, war meine Laune dermaßen im Keller, dass ich noch bei einem benachbarten Kumpel vorbei schaute der... gewisse Dinge auftreiben konnte.

Mit einem kleinen Päckchen gefüllt  mit weißem Pulver in der Tasche war ich zum Wagen zurückgekehrt und musste feststellen, dass ich die Schlüssel auf dem Tisch des Anmeldeschalters vergessen hatte.

Und das lief darauf hinaus, dass ich voll in Luca rannte, der aus Gründen, die mir nicht ganz klar wurden, ziemlich sauer war.

Hätte er mir nicht so freundlich in die Fresse geschlagen, hätte ich ihm vielleicht etwas Stoff angeboten, um runter zu kommen. Aber mit Arschlöchern schnupfe ich grundsätzlich nicht.

Endlich fährt mein Taxi vor und ich lasse mich nass und zitternd auf die Hinterbank fallen. Ich nenne dem Fahrer meine Adresse und lehne mich zurück, wobei der Sitz unangenehm auf mein frisches Tattoo drückt.

Die Stadt fliegt hell erleuchtet an mir vorbei und meine Lider werden langsam schwer.

Ich blinzle ein paar mal und beiße mir auf die Innenseite der Wange, um wach zu bleiben. Das war vermutlich nicht die beste Idee, denn sofort breitet sich wieder der metallische Geschmack des frischen, süßen Blutes auf meiner Zunge aus und ich stöhne leise.

"Alles in Ordnung?", fragt der Fahrer, der einen interessanten Akzent hat, dessen rollendes 'r' ich nicht ganz einordnen kann. Vielleicht indisch...

"Klar, sehe ich etwa so aus?", knurre ich genervt und widerstehe der Versuchung, wie Luca es immer tut,

all meine aktuellen Probleme aufzuzählen. Auf dieses Niveau werde ich mich bestimmt nicht begeben.

Der Fahrer beginnt irgendetwas zu reden von wegen deprimiert sein und erzählt von früheren Fahrgästen, also wende ich meine Aufmerksamkeit meinem Handy zu, auf dem ich erst ein paar Whatsappgruppen und Privatchats durchklicke, ohne zu antworten, bis ich eine unbekannte Nummer entdecke, die mich vor ein paar Minuten angeschrieben hat.

Ich klicke neugierig auf das Profilbild und verdrehe die Augen, na super. Aber was er schreibt, bringt mich zum Grinsen. Er entschuldigt sich? Vermutlich nur Sarkasmus...


When I met you... boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt