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Das Königreich Katilaya existiert bereits länger als man denken kann.

Erschaffen wurde es von Melodia, einem ganz besonderen Geschöpf unter den magischen Wesen.

Melodia war eine Fabelfigur, die es heute kaum mehr gibt.
Sie war Engel, Elfe, Teufel, Nixe, Drache und Luftgeist und vieles anderes zusammen.

Noch heute gilt sie in Katilaya als die absolute Königin und Herrscherin.

Warum Melodia das Reich erschaffen hatte, steht aber leider in keiner mehr bekannten Schrift.

Seit Melodia spurlos verschwunden ist, ist das Reich in zwei Teile geteilt worden. In den Dunklen, und den Hellen.

Das hieß aber nicht das der Dunkle Teil schlechter oder böser war, als der Helle. Sie unterschieden sich lediglich an der Aufteilung der Bewohner, den Katilayern.

Während im Dunklen Teil vorwiegend Drachen, Kobolde, Vampire und Teufel lebten, lebten im Hellen Teil eher die Elfen, Heinzelmännchen, Einhörner und Nixen.

Jeder Teil wird heute von einer anderen Königsfamilie beherrscht.

Den Hellen Teil regierten Neihle und Iliana mit ihren beiden Töchtern Talita und Celine, während Feruste und Visteria mit ihren Kindern Tardith, Ramiro und Isabeau im Dunklen Teil für Ordnung und Gerechtigkeit sorgten.

Die beiden, sehr verschiedenen, Familien waren heute die einzigen die noch das Blut Melodias in sich trugen. Sie waren die ersten und letzten Herrscher nach ihr.

Isabeau war die einzige Tochter von Feruste und Visteria.
Sie war ein hübsches, kluges Mädchen, von jungen 420 Jahren.

(A/N: Wobei man bedenken sollte, dass sie auf der Erde aussehen würde wie 16. Die Jahre in Katilaya vergehen viel schneller, als unten auf der Erde - während dort unten ein Jahr vergeht, vergehen in Katilaya 26 und ein Viertel Jahre.)

Ihr Bruder Ramiro war 470 (18) Jahre alt und Tardith 510. (19)

Isabeau liebte ihre Brüder über alles. Von ihnen hatte sie alles gelernt, was sie wissen musste, um in freier Wildbahn überleben zu können.

Zwar gab es keinen wirklichen Grund dieser Aufgabe jemals gegenüber treten zu müssen, doch Isabeau liebte die Abenteuer.

Sie ließ sich keine Möglichkeit entgehen durch die Wälder ihres Reiches zu streifen und gelegentlich auch zu jagen.

Ihre Mutter war zwar überhaupt nicht begeistert davon, doch sie konnte und wollte ihrer Tochter auch nicht ihren Willen aufzwingen.

Momentan galoppierte Isabeau auf ihrem geliebten schwarzen Hengst Goliath über eine weite Wiese, und jagte einem großen Vogel nach.
Die Zügel hingen locker am Hals ihres Pferdes, während sie stattdessen Pfeil und Bogen bereits gespannt in ihren Händen hielt- jederzeit zum Abschuss bereit.

Die Windgeister sausten um sie herum und fanden sichtlich gefallen daran ihr seidiges dunkelbraunes Haar durcheinander zu bringen.

Isabeau genoss dieses Gefühl der Freiheit unglaublich.
Sie legte den Pfeil erneut an, zielte genau und schoss ab.
Der Pfeil flog elegant einige Meter durch die Luft, und traf nach kurzer Zeit perfekt sein Ziel.

Zufrieden hängte sie den Bogen um ihre Schulter und lenkte Goliath zu der Stelle, an der der Vogel niedergegangen war.

Sie sprang von seinem Rücken und hob den Vogel hoch.
Den Pfeil entfernte sie und steckte ihn zurück in ihren Köcher.

Sie verstaute den Vogel in der, extra dafür vorgesehenen, Satteltasche und machte sich auf den Rückweg.

Ihre Mutter hasste es wenn sie zu lange außer Burg blieb.

Isabeau ritt durch den großen Torbogen und brachte Goliath in seinen Stall.
Sie versorgte ihn rasch und brachte das Erbeutete noch in die Küche, bevor sie den großen Gemeinschaftsraum der Burg betrat, wo ihre ganze Familie bei einer Tasse Tee und Gebäck zusammen saß.

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Lied: Painted World by Two steps from Hell

Wolken über Katilaya Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt