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Nach einer langen, warmen Dusche, für die Isabeau mindestens eine drei Viertel Stunde im Bad verbracht hatte, und sie mehrmals gehört hatte, wie einer der Jungs an die Tür geklopft hatte, ging sie in ihr Zimmer.

Eigentlich hatte sie ja vorgehabt schlafen zu gehen, doch durch all die neuen Informationen war sie viel zu aufgewühlt um jetzt zu schlafen. Sie schlüpfte, statt in ihr Nachthemd, in eine bequeme Leggins - das T-shirt, welches sie sich dazu aussuchte, legte sie noch zur Seite. Rasch verwandelte sie sich in einen Engel. In Sekundenschnelle waren ihre mächtigen, weißen Flügel aus ihrem Rücken geschossen.

Ohne ein Geräusch zu verursachen faltete sie ihre, mindestens je 2 Meter großen, Flügel ganz klein zusammen, bis sie schließlich mit ihrer Haut verschmolzen. Jetzt sahen sie fast aus wie ein riesiges Tattoo. (Bild)

Sie streifte das T-shirt, welches rückenfrei war, über und lauschte noch einmal, ob Ivan oder Ashton noch wach waren, und öffnete dann leise ihr Fenster.

Mit Magie ließ sie eine Kletterpflanze zu ihrem Fenster hinauf wachsen, und kletterte daran hinunter in den Garten.

Als sie unten ankam, ließ sie die Pflanze wieder in der Erde verschwinden und lauschte zum wiederholten Mal, ob sie einen der Jungs geweckt hatte.

Es war totenstill um sie herum. Sie hüllte ihren langen schwarzen Mantel um ihre Schultern, der sie für Menschen unsichtbar machte und eilte zum Gartentor hinaus.
Keiner hatte sie bemerkt.

Sie schlenderte die Straßen entlang und achtete, wie auch im Einkaufszentrum, auf alle Empfindungen und Geräusche um sie herum.

Alles schien in bester Ordnung, als plötzlich ein eisiger Schauer ihren Rücken hinunter lief. Ihre Flügel drohten wieder lebendig zu werden und sie fühlte sich merkwürdig beobachtet.

Trotz alledem blieb sie äußerlich ruhig, achtete aber nun noch stärker auf ihre Umgebung.

Da bemerkte sie was das alles hervorgerufen haben konnte. Es war eine Gruppe betrunkener Jungs auf der anderen Straßenseite.

Isabeau hatte Alkohol schon immer gehasst!

In dem Moment kamen vor ihr zwei junge Mädchen aus der dröhnenden Bar und überquerten die Straße.
Die eine der beiden schien ebenfalls stark betrunken zu sein und ihre Freundin stützte sie, damit sie nicht mit dem Boden Bekanntschaft machen musste.

Die beiden schlugen genau die Richtung ein in der auch die besoffenen Jungs standen, doch sie schienen die Gruppe nicht zu bemerken.

Ganz im Gegensatz zu den Jungs, die nun noch lauter zu grölen begannen und mehrmals in die Richtung der Mädchen zeigten.

Langsam nahm das ganze eine ganz komische Richtung.
Im Schutze der Unsichtbarkeit, ging Isabeau den beiden Mädchen hinter her.

Je näher sie den betrunkenen Teenagern, und damit auch dem Alkohol, kam, desto mehr begannen ihre Flügel sich gegen ihre Gefangenschaft zu streuben.

Erst jetzt bemerkte das Mädchen, welches, ausser Isabeau, die einzige nüchterne hier war, die Gruppe.

Geschockt blieb sie stehen und wusste sichtlich nicht was sie tun sollte.

Wolken über Katilaya Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt