●21●

162 23 5
                                    

Als Isabeau ein paar Tage später die Haustür ins Schloss fallen hörte, sprang sie sofort auf und lief hinunter.

Ivan war mit dem Kleinen Welpen gerade vom Tierarzt zurückgekommen.
Als sie die Kleine neben Ivan am Boden sitzen sah, rannte sie auf sie zu und nahm sie hoch in ihre Arme.

"Sie ist gesund und laut Tierarzt können wir sie auch behalten. Er meinte das es nicht das erste Mal wäre, das kleine Welpen so gefunden wurden und die Besitzer sie nie abgeholt hatten...", begann Ivan, wurde aber von Isabeau unterbrochen: "Jajajaja!", schrie sie und drückte das Hundebaby fest an sich.

"Pass auf sonst erdrückst du sie noch. Und ich würde trotzdem Plakate mit einem Foto von ihm aufhängen..."

Doch Isabeau hörte gar nicht richtig zu. Sie rannte gleich in die Küche und gab dem Welpen in einer Schüssel ihr Futter, welches Ivan beim Tierarzt mitgenommen hatte.

Etwas nachdenklich, sah Isabeau der Kleinen zu, wie sie gierig das Futter verschlang. Sie sah noch relativ jung aus, doch sie war alt genug um nicht mehr von ihrer Mutter abhängig zu sein. Vielleicht ein Jahr oder so...

"Sie braucht einen Namen...!", sagte Ivan.

"Wie wäre es mit Shira?", sagte Isabeau.

"Soll mir recht sein, musst eh du dich um sie kümmern. ", lachte er.

"Das kann nicht dein Ernst sein! Ich habe noch eine andere viel wichtigere Aufgabe hier zu erledigen und das weißt du! Von mir aus kann ich die Hauptverantwortung für sie übernehmen, aber ich kann mich nicht allein um sie kümmern!"

"Schon gut, ich hab ja nur gescherzt, ich helfe dir natürlich."

Langsam wurde es kühl draußen, doch das störte Kieran nicht. Er stand im Schatten der Bäume verborgen und sah hinauf zu dem Fenster, hinter dem sich das Zimmer dieses Mädchens befand.

Er wusste ihren Namen nicht, doch er wusste, dass sie die Tochter des Königpaars war - das sie von dieser anderen Welt kam, in der die Fabeln noch existieren sollten und in der es fast nur Frieden gab.

Schon seit er ein Kind war, war er von diesen Wesen fasziniert gewesen und wäre am liebsten selbst eines gewesen.

Seit er zum ersten Mal von dieser Welt gehört hatte, versuchte Kieran bereits in diese Welt zu gelangen, doch das war nicht leicht - vor allem weil er ein Mensch war.

Es gab genau eine Möglichkeit als Mensch in diese Welt über den Wolken zu gelangen; er musste die Teile des goldenen Apfels finden, die überall auf der Erde verstreut und versteckt waren.

Sobald es ihm gelang den Apfel komplett zu machen bestand die Chance, dort hinauf zu reisen - und ihm fehlten nur noch zwei Stück.

Zusätzlich brauchte er noch dieses junge Mädchen, denn nur einem Mitglied der Königsfamilie war es möglich, das Portal für einen Menschen zu öffnen.

Nun half er also dem einen Teenager seine Familie wiederzufinden, die verbannt worden war, um dem Mädchen näher zu kommen.
Ihm fehlte lediglich eine bessere Taktik.

Wolken über Katilaya Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt