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Auf dem Weg zur Schule hatte Isabeau nicht nur auf die Empfindungen der Menschen in ihrer Umgebung geachtet, sondern auch darauf, was die Menschen in ihrer Umgebung für Angewohnheiten hatten.

Wie sie sich kleideten, wie sie mit ihren Freunden sprachen und so.

Denn sie hatte das Gefühl, wenn sie weiterhin so herumlief wie es ihr gefiel, würde sie nie jemand ernst nehmen.
Sie müsste jedes Mal Magie anwenden, und darauf, eine der wichtigsten Regeln zu brechen, hatte sie ehrlichgesagt keine Lust.

In der Schule war nichts besonderes vorgefallen, außer das Isabeau mehr als genau wusste, dass sie pausenlos von ihrem Stalker verfolgt und beobachtet wurde.

Sie hatte aber nicht im geringsten vor, deswegen Schwächen zu zeigen oder sich zu verstecken.

Sobald sich ihr die Möglichkeit bot, würde sie sich der Person stellen.
Allerdings war ihr auch bewusst, dass dies kein Kinderspiel werden würde.
Allein der schwarze Mantel, den sich die Person gestern angezogen hatte, zeigte ihr, das dieser Jemand mehr wusste als ein normaler Mensch.

Dieser Typ wusste über ihre Herkunft Bescheid!

Mit diesen Gedanken war Isabeau nach Hause gegangen.
Weder Ashton noch Ivan waren heute in der Schule gewesen, denn als sie die Haustür aufschloss, hörte sie die beiden aus der Küche sprechen.

Sie schüttelte bloß den Kopf und verschwand sogleich in ihrem Zimmer.
Sie stelle sich vor ihren Kasten und durchwühlte ihn.
Irgendwann hatte sie gefunden was sie gesucht hatte.

Sie tauschte ihre bequeme Kleidung gehen eine eng anliegende dunkle Jeans und ein weißes T-shirt. Dazu zog sie sich eine schwarze Lederjacke über.

All das hatte Isabeau bei den Teenagern in ihrem Alter beobachtet. Es war nicht sonderlich bequem, doch wenn es half, ihre magischen Kräfte besser zu verbergen, würde sie sich eben von nun an so kleiden.

Nach einem Blick aus dem Fenster, beschloss sie das sie noch genug Zeit hatte für einen Spaziergang.

Sie ging wieder hinunter, schlüpfte in ihre Schuhe und ging aus dem Haus.

Sie ging die Straßen entlang und genoss die Wärme nach Nachmittagssonne in ihrem Gesicht.

So war sie ca. eine halbe Stunde gegangen, da bemerkte sie wie der Himmel langsam mit dunklen Wolken zuzog. Misstrauisch zog Isabeau ihre Augenbrauen zusammen.

Irgendetwas stimmte dort oben in Katilaya nicht. Schlechtes Wetter gab es für gewöhnlich nur, wenn irgendwas oben passierte.
Selbst wenn zwei Wesen nur miteinander stritten, gab es hier unten schon leichten Sturm.

Diese Wolken sahen aber nicht gut aus - das war mehr als nur ein kleiner Streit!

Da vernahm sie plötzlich ein leises Geräusch. Sie verwarf den Gedanken an das, was dort oben passiert sein könnte und ging vorsichtig in die Richtung aus der das Geräusch kam.

Sie gelangte zu einer schmalen Seitengasse, in der mehrere Mülltonnen aufgestellt waren.

Es hörte sich beinahe am als würde das Geräusch aus einer der Tonnen kommen!

Langsam näherte sie sich. Dass sie allein war beruhigte sie ein wenig. Sie hätte sich nie genähert, wenn sie gewusst hätte, dass dort im Dunkeln jemand lauern würde.

Nun wurde das Geräusch deutlicher. Er hörte sich an wie ein leises Winseln und kam eindeutig aus einer der Mülltonnen.

Isabeau ging an die heran, in der sie das Geräusch vermutete, und hob den Deckel an.

Zuerst konnte sie nichts erkennen, doch schließlich erkannte sie den kleinen schwarz-weißen Welpen, der dort in der Tonne saß und verzweifelt winselte.

Wolken über Katilaya Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt