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Ashton hatte seine Familie aus dem Gefängnis befreit und führte sie nun durch die kleinen Seitengassen der Stadt.
Er wollte ihnen den Weg hinauf nach Katilaya zeigen.

"Wohin bringst du uns jetzt?", fragte Vivienne ihn.
"Ich werde euch den Weg nach Katilaya zeigen!"

Nach einer Weile erreichten sie das Haus in dem er mit Isabeau und Ivan lebte.
Ashtons Sinne waren auf das Äußerte geschärft, doch er konnte keine Anzeichen darauf finden, dass Isabeau oder Ivan in der Nähe waren.

Er führte seine Eltern und Vivienne in den Garten, wo er damals mit Isabeau gelandet war.

"Wir sind da.", meinte er. Alice drückte ihren jüngeren Bruder noch einmal an sich, bevor sie sich in einen dunkelroten Drachen verwandelte. Auch seine Eltern umarmten ihn, die es scheinbar immer noch nicht ganz glauben konnten, nach so langer Gefangenschaft wieder befreit zu sein.

Kurze Zeit später verwandelten auch sie sich in Drachen - seine Mutter war bronzefarben und sein Vater schwarz.

Mit kräftigen Flügelschlägen erhoben sich die drei in den beinahe schwarzen Nachthimmel, der immer wieder von Blitzen erhellt wurde. Ashton sah ihnen noch lange nach auch wenn er sie schon längst nicht mehr sehen konnte. Der helle Blitz, der nur für eine Sekunde aufleuchtete, bewies ihm, dass seine Familie das Portal nach Katilaya durchflogen hatten.

Ivan und Isabeau durchsuchten das ganze Haus nach Ashton, wobei Shira die ganze Zeit wie verrückt um deren Beine sprang und sie oft fast zum Stolpern brachte, doch er blieb unauffindbar.

"Ich habe vorhin eine Welle der Magie gespürt, und wärst du nicht so dumm gewesen, hinauf fliegen zu wollen, hätte ich darauf reagiert!", schimpfte und fluchte Ivan vor sich hin.

"Ach ja, schieb' wieder alle Schuld in meine Schuhe, ich habe dich nicht darum gebeten mich zu beschatten!", Isabeau reagierte sichtlich gereizt auf seine Anschuldigung, "Wieso bist du überhaupt so sauer!?"

"Keine Ahnung.", fauchte er und Isabeau wusste er log, doch sie ging nicht näher darauf ein.

Gerade war sie wieder im Wohnzimmer angekommen, als sich die Terrassentür öffnete und Ashton ins Haus trat. Verwundert sah er die beiden an.

"Wo warst du?", fuhr Ivan ihn an und Ashton wich zurück. Sichtlich überfordert sah er zu Isabeau, doch sie würde ihm nicht helfen. Sie sah ihn nur auffordernd an.

"Ich... äh... ich war draußen, und war auf Streife." Ashton hatte viel zu viel gestottert und gezögert um diesen Satz glaubwürdig zu machen.

"...und jetzt die Wahrheit.", verlangte Isabeau, die ihn immer noch abwartend musterte.

Ashtons Gesicht verfinsterte sich. Ihm blieb gar nichts anderes übrig, als die Wahrheit zu sagen, denn er war immer schon schlecht im Lügen.

"Ihr werdet sie niemals mehr aufhalten könnten!", schrie er und sprang auf Ivan und Isabeau zu.

Wolken über Katilaya Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt