Isabeau flog mit rasendem Tempo dem Portal entgegen.
Oben angekommen durchbrach sie die Wolkendecke und landete auf der Wolkenoberfläche im Turm, von der sie erst vor ein paar Tagen abgehoben war, um zur Erde hinunter zu fliegen.Sie hatte keine Ahnung welche Pläne Ashtons Familie sich ausgedacht hatte, geschweige denn wie weit sie diese bereits umgesetzt hatten.
Vorsichtig sah sie sich um. Sie entdeckte den Wächter, der sie kurz vor ihrem Abflug nochmal beraten hatte. Jetzt lag er tot am Boden. Er hatte Brandwunden am ganzen Körper verteilt. Augenscheinlich hatte die Drachenfamilie ihn verbrannt, als er versuchte sie aufzuhalten.
Sonst war keiner zu sehen. Leise und vorsichtig schlich Isabeau die Stufen hinauf zum Ausgang des Turms. Sie würde Goliath brauchen, denn ohne ihn würde sie zuspät kommen um die machtsüchtige Familie aufzuhalten.
Per Gedanken schickte sie dem Pferd ein Bild des Turms, und war sich sicher, dass er verstehen würde. Ihr Versuch die Tür geräuschlos zu öffnen scheiterte, als sie ein abscheulich quietschendes Geräusch von sich gab. Durch einen kleinen Spalt sah Isabeau nach draußen. Vor der Tür und ein paar Meter weiter, lagen Leichen verschiedenster Art verstreut. Sie mussten ebenfalls versucht haben die drei aufzuhalten, doch kamen zu spät und wurden überrumpelt - jedenfalls schien ihr das die einzig logische Lösung, denn Vogel Greif zum Beispiel waren sehr gute Kämpfer.
Seufzend ließ Isabeau sich gegen die Wand neben der Tür sinken. Wie viele Katilayer mochten bereits umsonst wegen diesen Idioten ihr Leben gegeben haben?
Traurigkeit und Verzweiflung überfielen sie, und sie schloss die Augen. Eine Weile saß sie so da, bis sie entferntes Hufgetrappel vernahm. Sie öffnete wieder ihre Augen und sah ein schwarzes Pferd am Horizont in ihre Richtung galoppieren. Goliath!
Sie stand auf und begann zu lächeln. Sie hatte ihn sehr vermisst, obwohl sie ja nur sechs Tage dort unten war. Vor ihr fiel Goliath in Trab und kam schließlich genau vor ihr zum stehen.
Isabeau lachte und viel dem Hengst um den Hals. Nach der Begrüßung schwang sie sich sogleich auf seinen Rücken und Goliath galoppierte sofort los. Ihr erstes Ziel war die Burg ihrer Eltern.
Schnell wie der Wind ritt Isabeau über Wiesen und Felder.
Die Windgeister spielten mit ihrem Haar und ließen sie für einen Moment den schrecklichen Grund, wegen dem sie wieder zurück kam, vergessen.Andernhalb Stunden später ritt sie durch das große Burgtor ihres Zuhauses. Alle Fensterläden waren verschlossen und kein einziger Bediensteter war am Hof zu sehen.
Leise sprang sie von Goliaths Rücken und befahl ihm sich zu verstecken, was der kluge Hengst auch tat, während Isabeau in ihrer Hand ein magisches Schwert erscheinen ließ.
Vorsichtig schlich sie über den Hof auf das riesige Eingangstor der Burg zu.
Was sie wohl hinter den Mauern erwarten würde?
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Lied: Being Alive by Audiomachine
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Wolken über Katilaya
FantastikHoch über den Wolken, die um den Planeten Erde ziehen, liegt verborgen das Reich Katilaya. Das Reich der Fabelwesen. Isabeau ist ein junges Mädchen, aufgewachsen in diesem geheimen Königreich. Ihre Eltern Feruste und Visteria teilen sich, schon von...