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Vollkommen erschöpft wachte Isabeau am Morgen auf dem kalten Boden des Gemeinschaftsraumes auf.

Die Nacht war für sie enorm kräfteraubend und jetzt glaubte sie alle ihre Knochen spüren zu können.

Der Rest ihrer Familie schlief ebenfalls noch irgendwo im Zimmer verstreut.

Mühsam richtete sie sich auf und schleppte sich in ihr Zimmer.
Dort warf sie sich sogleich auf ihr kuscheliges Bett.
Dass sie am Boden geschlafen hatte, hatte nur dazu beigetragen, dass ihr immer noch alle Muskeln schmerzten.

Müde schloss Isabeau ihre Augen erneut und war innerhalb von Sekunden wieder eingeschlafen.

In der Zwischenzeit waren auch Tardith und Ramiro aufgewacht.
Auch ihnen tat alles weh.

"Ich kapier nicht wieso ich nicht schon längst an dieser Folter krepiert bin!", stöhnte Ramiro.

Tardith konnte nicht antworten, er nickte nur als Zustimmung.

Langsam erhob er sich, ging zu seinen Eltern hinüber und weckte sie auf.

Auch sie schleppten sich in ihre Zimmer um noch ein wenig erholsameren Schlaf zu bekommen.

Im Gegensatz zu den Familienmitgliedern wachte die Haushältern Amy gut ausgeruht auf. Sie wollte sich sogleich an die Arbeit machen, doch als sie die Küche betrat und den ganzen Saustall dort sah, musste sie wohl zuerst aufräumen.

Mittlerweile machte es ihr nichts mehr aus, denn es war nicht das erste Mal, dass Isabeau in der Nacht noch in der Küche herumstöberte. Dabei schien es für sie keine Rolle zu spielen, ob sie alles zerstörte oder nicht.

Tante Amy war in die Verhältnisse der Familie eingeweiht und tat ihr bestes, es ihnen nicht noch schwerer zu machen.

Sie begann also die vielen Töpfe vom Boden aufzuheben und dorthin zu verstauen wo sie hingehörten.

Die Scherben der Teller, Tassen und Gläser fügte sie wieder zusammen und stellte auch diese in ihr Regal zurück.

Es konnte schon seine Vorteile haben, eine Elfe zu sein.

Sobald sie fertig war, füllte sie einen Topf mit Wasser und begann das Mittagessen für alle Bewohner der Burg vorzubereiten.

Gerade erfüllte der wunderbare Duft der warmen Gemüsesuppe die Luft, als Isabeau ihren Kopf durch die Tür steckte.

"Guten Morgen, Tante Amy! Tut mir leid, wegen dem Chaos! Kannst du meinen Eltern ausrichten, wenn sie aufwachen, dass ich mit Goliath unterwegs bin? Hab dich lieb, bis später!", flötete sie und war auch schon wieder verschwunden.

"Bleib nicht zu lange, das Mittagessen ist bald fertig!", rief Tante Amy ihr noch nach, in der Hoffnung, dass Isabeau sie gehört hatte.

Isabeau rannte in den Innenhof der Burg hinunter, zu den Ställen. Sie begrüßte Goliath mit einer stürmischen Umarmung und schwang sich sogleich auf seinen Rücken.
Den Sattel würde sie ausnahmsweise mal weglassen.

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Lied: Meant to be by Two steps from Hell

Wolken über Katilaya Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt