Kapitel 2: Entscheidung einer Freundschaft

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Marathey Dungeon --->

Maratheys Sicht

Da stand ich also. Wieder mal alleine. Heaven war fort und mit ihr meine Vergangenheit. Warum hatte ich ihr so viel erzählt? Ich kannte sie vielleicht 2 Stunden lang. Jedoch kam es mir vor wie mein ganzes Leben, so als wäre sie ein Teil von mir und zwar schon immer. 

Xanja. Dieses Land und die Schule, das klang schon irgendwie aufregend und doppelt so aufregend, da Heaven mitgehen würde... 

Es wurde langsam windiger und ich beschloss nach Hause zu gehen. Die Häuser waren hier perfekt angeordnet, um über ihre Dächer zu hüpfen. Kurz vor meiner Wohnung sah ich etwas. Es war nur ein Blitzen, aber es zog mich sofort in seinen Bann. Ein Mann, komplett gehüllt in schwarz, er saß in einer dunklen Ecke einer abgelegenen Sackgasse. Diese Szene kam mir so vertraut vor…

Ich wollte nie ein solches Monster werden, bis ich Elessandro begegnete, der mir mein Leben nahm. In mir kam auf einmal eine solche Wut hoch, dass ich diesen Mann ansprang, ihn von seiner Kapuze befreite und es sah. Es war Elessandros Gesicht, wie damals in jener Nacht. Knack. Es war ein lautes Geräusch, das durch die ganze Straße schallte. Ich hatte ihm das Genick gebrochen. Keine Sekunde später, rammte ich ihm meine scharfen Zähne in die Halsschlagader. Das Blut spritzte in alle nur erdenklichen Richtungen, aber es schmeckte scheußlich, also hörte ich schon nach dem ersten Schluck auf. Da lag er also, kalt und tot. Ich drehte seinen Kopf in meine Richtung, so dass ich ihm in die Augen sehen konnte. Was war das!? Es war nicht Elessandro, es war ein ganz normaler Straßenpenner gewesen! Was hatte ich nur getan, warum hatte ich sein Gesicht gesehen!? Ich fühlte mich echt mies. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Leiche zu vergraben und für immer zu vergessen. 

Ich musste mit jemandem reden, aber ich traute mich nicht mehr auf die Straße, denn ich war im Blutrausch. Meine Augen leuchteten rot und meine Ohren hörten alles. Das leise Pulsieren einer Ader, wie es fliest wenn es schneller wird wenn das Opfer Angst bekommt. NEIN! Ich musste aufhören daran zu denken. Heaven. Ich brauchte Heaven, morgen würde ich ihr alles erzählen, vielleicht wusste sie wie sie mir helfen konnte. 

Es war eine kurze Nacht gewesen. Schuldgefühle weckten mich immer wieder auf. Ich sprang trotzdem wie wild aus dem Bett und zog mich an. Auf einmal war ich hellwach, denn ich würde mich gleich mit Heaven im Café treffen. Ich schnappte mir noch schnell meine Tasche und ein wenig Geld und sputete los. Keine zwei Minuten später war ich da, es war 15.05 Uhr, perfekt, oder hatte Heaven nicht irgendwas gesagt...? Ach na ja egal. Wenigstens war ich halbwegs pünktlich. Ich roch sie schon von weitem. Sie saß an einem Tisch ganz hinten im Schatten und unterhielt sich kurz mit dem Kellner (wahrscheinlich wurde dieser bald ihr Zwischensnack...). Ich rannte auf sie zu und sprang ihr regelrecht in die Arme. „HI!“, schrie ich quiekend entgegen. Ich freute mich schon auf ein Hallo oder sonst irgendwas, aber alles was ich zu hören bekam, war: „Du bist zu spät!“ „Ja tut mir ja auch echt leid! Aber es sind nur fünf Minuten, besser als eine Stunde oder mehr“, grinste ich ihr entgegen. „Ja ich mache mal eine Ausnahme, aber nicht mehr allzu oft!“, sagte sie lächelnd. Als ich mich auf den Stuhl ihr gegenüber setzte, sprang mir einen kleines Fellknäuel auf den Schoß und fing an mich abzuschlecken. „Ja, hallo Skyleon. Keine Sorge ich hab dich nicht vergessen“, sagte ich lachend und kraulte das kleine Fellbündel hinter den Ohren, woraufhin es anfing zu schnurren. „Hast du dich schon entschieden wegen der Schule?“, fragte mich Heaven und riss mich damit aus meinen Gedanken. „Ähm ja also... es klingt wirklich gut und wenn du hingehst, dann geh ich mit, aber ohne dich nicht!“, sagte ich trotzig.

Heavens Sicht:

Ich grinste sie an. Sie würde ohne mich nicht gehen und wenn sie mit ginge hatte das den Vorteil, dass ich dort außer Jay schon jemanden kannte. Warum also nicht? „Gut“, meinte ich. „Am 24. Oktober, fängt in Xanja die Schule wieder an. Wir werden bereits am 22. dort hingehen, damit wir noch Zeit haben uns ein wenig dort zu Recht zu finden. Im Klartext: in 14 Tagen reisen wir ab“, erklärte ich. „Toll“, meinte Marathey begeistert. „Und wie kommen wir dort hin?“, wollte sie neugierig wissen. „Jedes magische Wesen, hat die Kraft sich nach Xanja zu teleportieren, wie dass genau geht erkläre ich dir wenn es so weit ist.“ „Cool“, meinte sie. „Und wo wohnen wir dann in Xanja?“, fragte sie munter weiter. „In der Schule natürlich. Es ist wie eine Art Internat“, erklärte ich ihr. Marathey nickte, dann trat ein Schweigen ein. „Heaven?“, fragte sie nach einer Zeit zögernd. „Hm?“, wollte ich wissen während ich einen Schluck von meinem Kaffee trank. „Ich habe gestern einen unschuldigen Menschen getötet…“, sagte sie niedergeschlagen. „Und?“, meinte ich als wäre es etwas völlig normales. „Ich weiß du machst das immer, aber ich nicht. Ich hätte schwören können es war Elesandro, aber als ich ihn getötet hatte, bemerkte ich das er es nicht war…

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