Sein Geheimnis

1K 67 12
                                    




Er war nun schon für ein Tag weg gewesen, hatte sich nicht Blicken lassen. Ich wusste nicht, wo er hingegangen war oder was er regeln sollte. Ich saß in der Stube und schaute Fern und langweilte mich schon seit Stunden. Als ich dann in die Küche gehen wollte viel mir eine Tür am anderen Ende des Flurs auf. Warum hatte ich diese noch nie gesehen? Ok, ich hatte nie genug Zeit gehabt mich hier umzusehen und ehrlich gesagt, wollte ich das auch nie, aber jetzt wo ich hier alleine war hatte ich Lust mal richtig nach zusehen und mit meinem Glück war die Tür bestimmt auch abgeschlossen oder er hatte irgendein Alarm eingebaut, sodass gleich zwei Messer auf mich zukommen würden und mich einfach nur töten würden. Dieser Gedanke gefiel mir aber nicht wirklich. Langsam legte ich die Hand auf den Türgriff und versuchte ihn runterzudrücken. Es klickte und die Tür ging einen Spalt auf und ich trat in einen komplett leeren Raum. Ich schaute mich um, es stand wirklich nichts in diesem Zimmer, was mich ehrlich gesagt sehr wunderte. Ich strich mit den Fingern über die Wand und schaute mich um, strich an jeder Wand entlang, doch die eine gab dann nach, es wirkte wie ein Tuch, dass aufgespannt war, was aber wirklich getreu nach einer Wand ausgesehen hatte von weiten. Ich wusste wirklich nicht, was ich machen sollte. Ich hatte Angst hinter den Vorhang zu gucken, weil ich mir nicht ausmalen konnte, was er hier verstecken wollte. Ich atmete tief ein und schob den Vorhang leicht zur Seite.


Es stand ein komplettes Schlafzimmer hinter diesem Vorhang. Warum versteckte er es so, fixiert auf das Bett trat ich hinter den Vorhang. Ich konnte diesen Typen wirklich nicht verstehen. Ich ging zur Komode und öffnete diese, es waren genug Klamotten für die nächsten paar Monate. Ich nahm eins der Shirt raus und hob es hoch zu meiner Nase, Ich vermisste seinen Geruch. Ich schloß die Augen und als sie öffnet sah ich mein Gesicht an der Wand hängen. Zum ersten Mal schaute ich mich im Zimmer richtig um und sah, dass die kompletten Wände mit Bildern von mir beklebt waren. Alles war voll damit. Meine letzten Jahre waren vermerkt, vom Schulabschluss bis zum Beginn an der Uni. Es erschreckte mich tierisch, dass er alle möglichen Bilder von mir von denen ich selber nichtmal wusste.

Ich setzte mich auf das Bett und schaute mir ein paar der Bilder an. Es machte mir immer mehr angst, aber irgendwie wurde er mir auch gleich viel vertrauter. Ich wusste ich hatte ihn schon mal gesehen. Ich spielte jeder dieser Szenen nach und ich sah ihn jetzt. Hinter den Mauern. Im Publikum, dass Gesicht kam auf einmal und mir wurde bewusst, dass er mich schon lange verfolgt hatte, und ich hatte ihn einfach nicht erkannt und wahrgenommen. Wie konnte ich damals nur so blöd sein, und ihn nicht erkennen. Nicht merken, dass er zu oft an den gleichen Orten gewesen war. Ich legte die Bilder auf den Nachttisch und öffnet die Schublade, und schaute sie durch. Es lagen ein paar Briefe in der Schublade. Ich wollte ja eigentlich nicht guvken, aber ich musste einfach nach sehen was hier abging.

Es war wirklich nichts interessantes , was sich zwischen diesen Briefen befand. Nur alte Briefe, sehr alte Briefe, ich nahm den einen Brief und öffnete ihn, schaut rein holte das Papier raus, starrte drauf. Es war ein neuerer Brief. Ein Jahr alt, höchstens.

Mein lieber Sohn Josh,
Ich weiß es ist lange her, dass ich mich bei dir gemeldet habe. 10 Jahre bestimmt schon, dass ich dich und deine Mutter verlassen habe, aber ich musste mich melden mein lieber! Denn ich weiß, dass es falsch war dich mit dieser Frau alleine zu lassen , aber ich habe es auch nicht mehr ausgehalten bei ihr zu sein. Sie war krank, das wusste wir beide! Ich will gar nicht wissen was sie dir all die Jahre noch angetan hat, aber ich hoffe wirklich, dass sie nicht das gleiche getan hat wie deinen großen Brüdern! Und ich hoffe , dass du nicht den Ausweg gesucht hast. Ich hoffe wirklich, dass du diesen Brief liest und weißt, dass ich dich immer geliebt habe. Und ich liebe dich immer noch, und ich würde hoffen, dass wir uns bald wieder sehen würden...wenn du es möchtest...
Ich liebe dich Josh!
Dein Vater!

Die einzige Frage die mir jetzt in den Kopf kam war was seine Mutter mit ihn gemacht haben soll? Ist sie vielleicht der Grund dafür das er so ist wie er jetzt ist? Hat sie ihn vielleicht beeinflusst oder etwas in der Art?
Ich legte den Brief wieder ordentlich zurück, schloss die Schublade.
Ich konnte ihn darauf nicht ansprechen, dann wüsste er das ich hier drin gewesen bis und das würde bestimmt nichts Guten für mich bedeuten, langsam ging ich wieder aus dem Raum, schloss die Tür hinter mir, als ich einen warmen Atem an meinem Nacken spürte und zwei arme sich um meine Taille legten.
,,Josh?", murmelt ich fragend und ich vermerkte ein sanftes nicken. Sofort bekam ich Angst , Angst um mein Leben um ehrlich zu sein, was würde er jetzt machen.
,, Du warst in meinem Schlafzimmer? ", auf eine Art beruhigte mich seine Stimme auf eine andere machte es mir Angst ihn so dicht an mir zu haben.
,, Es ...ich... ", er zog mich dichter
,,Sag am besten gar nichts Kleine!", brummte er

Entführt, gehasst und dennoch Geliebt!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt