„Sesshoumaru-sama wartet!", rief Chia aus. Sesshoumaru drehte sich leicht zu ihr, ließ sein Schwert sinken, doch er hielt es seitwärts. Chia sah ihn dankbar an, sie richtete ihren Blick, wieder nach vorne, auf Takamaru. „Nun Takamaru-san, was wolltet ihr eben sagen?". Sesshoumaru war kurz davor, sich überrascht umzudrehen, ihre Stimme klang befremdlich, so kühl. Takamaru, sah kurz zu ihr, ehe er sich wieder Sesshoumaru zuwandte. „Du wirst wahrscheinlich, der Youkai sein, von dem sie gesprochen hat, der so genannte Gefährte!", stellte Takamaru fest. „So ist es!", erwiderte Sesshoumaru kühl. „Sag endlich das, was du sagen wolltest und lenk nicht ab!", brüllte Chia bebend vor Wut. Nun drehte sich Sesshoumaru, doch zu ihr um, er hatte sie noch nie so brüllen hören. Chia achtete nicht auf die Blicke, ihres Gefährten, sondern ihre Augen hingen noch immer, stur auf Takamaru. Dieser drehte sich nun doch gänzlich zu ihr. „Was denn, so sauer, meine Liebe?", fragte Takamaru. Chia ballte die Faust. Sesshoumaru wurde das Gefühl nicht los, dass er etwas Wichtiges verpasst hatte. „Das kann warten, erstmal, muss ich den Störenfried loswerden!". Chia spannte sich an, dieser Mistkerl. Sesshoumaru sah sich aufmerksam um. Takamaru gab ein Zeichen und zahlreiche Trolle, kamen zum Vorschein und rannten auf Sesshoumaru zu. „Damit eines klar ist, meiner zukünftigen Frau, darf kein Haar gekrümmt werden!", rief Takamaru. Chia vernahm ein aggressives und durchaus, starkes Knurren, von ihrem Herrn. Chia sah wie die Trolle auf sie zu rannten, sie würden mit Sesshoumaru beschäftigt sein und Takamaru, achtete ebenso wenig auf sie, dass war ihre Gelegenheit. Chia schlich zum Thron, sie sah sich dabei, jedoch aufmerksam um, als sie dort ankam, schnappte sie sich ihr Schwert und rannte so schnell sie konnte, wieder zu Sesshoumaru.
Chia stellte sich mit dem Rücken, zu ihrem Gefährten, gab ihm so Rückendeckung. Takamaru, sah leicht verwundert, zu Chia, er hatte nicht aufgepasst, wie er ärgerlich zugeben musste. Was ihn jedoch nur noch mehr störte, war, das sie ihren Gefährten schützen wollte oder zumindest helfen wollte, somit hatten seine Männer, keinerlei Chance, an Sesshoumaru ran zu kommen, ohne Chia zu verletzen. Chia konzentrierte sich, schloss die Augen, die Gerüche und die Geräusche, nahm sie nun viel intensiver auf, ihr Schwert bewegte sich wie von allein. Chia erledigte einen nach den anderen, genauso Sesshoumaru.
Schon nach kurzer Zeit, wichen die meisten Trolle zurück. Sesshoumaru drehte sich verärgert, zu Takamaru, wie konnte es, dieses Wesen wagen, seine Gefährtin, als Frau zu bezeichnen! Chia sah nur noch, wie Sesshoumaru auf den erschrockenen Takamaru zu rannte und ihn, mit nur einem Hieb vernichtete. Chia wurde blass und sackte zu Boden, wie sollte sie nun erfahren, was der Nachteil, gewesen war? Sesshoumaru steckte sein Schwert zufrieden, wieder weg und drehte sich zu seiner Gefährtin. Chia sah auf. Sesshoumaru stand neben ihr, etwas stimmte nicht, sie sollte erleichtert sein und nicht verzweifelt. Sesshoumaru wurde sauer, hieß das etwa, dass dieses Wesen, ihr etwas bedeutet hat? „Du solltest froh sein!". Chia zuckte zusammen, seine Stimme war eiskalt. Chia sah ihn an. „Versteht es nicht falsch, Sesshoumaru-sama! Ich bin keineswegs traurig, darüber, dass er nicht mehr auf dieser Erde weilt, sondern dass es zu früh war!", schoss es sofort, aus ihr hervor. „Meine Gefühle, gehören nur Euch!", versicherte Chia noch, um sicher zu gehen, dass er verstand. Es beruhigte ihn tatsächlich, doch warum, war es zu früh?
Chia konnte nicht verhindern, dass ihr, einzelne, Tränen, über die Wangen liefen, wie sollte sie ihm nun erklären, dass er sie nicht mehr anfassen konnte? In Sesshoumaru zog sich etwas zusammen, er konnte es nicht sehen, wenn sie weinte, doch eher stellte sich die Frage, warum sie weinte. Er kniete sich, auf einen Bein, hinunter und kam langsam, mit der Hand näher. Kurz bevor er ihre Wange berührte, musste er sie wieder weg ziehen, da er sich sonst die Hände verbrannte. Chia sah erschrocken auf, sie besah sich Sesshoumarus Hand und mehrere Tränen bildeten sich in ihren Augen. „Verzeiht, Sesshoumaru-sama, es ist ein Bann, der mir dieser Trollkönig, auferlegt hat, kein Mann, kann mich anfassen, außer, er! Zumindest hatte er es so gesagt, doch es gab einen Nachteil, doch diesen konnte ich nun nicht mehr in Erfahrung bringen!!". Chia schluchzte, was sollte sie denn nun tun? Sie konnte Sesshoumaru nun keine Erben mehr gebären, geschweige denn, ihm das geben, was ihm zustand.
Sesshoumaru verstand, deswegen war Chia vorhin, so wütend und aufgebracht, langsam fing er auch an zu verstehen, was der Bann für ihn zu bedeuten hatte. Seine Augen färbten sich kurz rot, ehe es wieder reinstem Gold glich, es half nichts, sich jetzt noch darüber aufzuregen, viel nützlicher wäre, herauszufinden, ob es eine Möglichkeit gab, diesen Bann zu brechen. Er kniete sich ein weiteres Mal hinunter, um Chia in die Augen sehen zu können. Ihre Ozeanblauen Augen waren rot unterlaufen, durch die Tränen und ihre Augen glitzerten, durch das Licht der Fackeln.
„Hör auf zu weinen!". Chia sah überrascht auf, es war kein Befehl, sondern eine Bitte. Chia nickte nur und versuchte vergeblich die Tränenströme aufzuhalten, was ihr erst nicht gelang, nachdem sie jedoch ein weiteres mal, in die Augen ihres Gefährten sah, hörten sie von alleine auf, zu fließen. Sie wischte sich ein letztes Mal, über die Augen und stand gemächlich auf. Sie hatte noch nie so geweint und im Nachhinein war es ihr recht peinlich, so die Fassung, vor ihrem Gefährten, verloren zu haben. Sie wurde leicht rot. „Gomen nasai, Sesshoumaru-sama!", brachte Chia leicht verlegen heraus. Sesshoumaru hätte fast gegrinst, wusste er doch nun ganz genau, warum sie geweint hatte. Sesshoumaru musste zugeben, dass es ihm nicht wirklich passte, sie nun nicht mehr, in seinen Arm ziehen zu können.
Letztendlich wandte er sich schließlich ab und lief auf den Ausgang zu, Chia folgte ihm gehorsam, bis ihr noch etwas einfiel. „Uhm, Sesshoumaru-sama?", fragte Chia vorsichtig. Sesshoumaru blieb stehen und drehte sich zu ihr. „Da wäre noch etwas, dass Ihr wissen solltet, es war mir eben entfallen!", brachte Chia schüchtern hervor. „Vielleicht sollten wir uns darum, als erstes kümmern!". Chia sah leicht nervös auf, wie würde er reagieren? Sesshoumaru sah sie ausdruckslos an, da war noch etwas? Hörte das denn nie auf? Wer zum Teufel, hat diese Trolle, eigentlich erschaffen? Sie waren lästig! „Sprich!", das war eine Aufforderung. Chia nickte und setze an. „Es ist so, mein Nacken...ähm...also...!". Chia brachte es einfach nicht über sich. Sesshoumaru wurde ungeduldig. „Was ist nun?", fragte Sesshoumaru leicht genervt. Chia zuckte zusammen, anstatt etwas zu sagen, drehte sie sich wortlos um und strich ihren Zopf zur Seite. Sesshoumaru zog scharf die Luft ein, es fiel ihm schwer, seine Krontrolle, über sich zu behalten.
Dieser Troll hatte es doch tatsächlich gewagt, seine Gefährtin, in Anspruch zu nehmen. Sesshoumaru konnte ein Knurren nicht verhindern, dass über seine Lippen kam. Chia zuckte zusammen, als er plötzlich so nahe neben ihr stand, wie es ihm möglich war. „Hat er dich berührt?", seine Stimme klang aggressiv. Chia schüttelte eingeschüchtert, mit dem Kopf, bevor sie wirklich verstand was er mit dieser Frage, überhaupt meinte. Empört drehte sie sich zu ihm. „Wenn er es versucht hätte, würde er schon lange nicht mehr Leben!", zischte Chia empört. Sesshoumaru sah sie eine zeitlang an, bis er sich wegdrehte und weiter ging. Chia sah ihm irritiert nach, was hatte er denn? War er sauer? „Komm endlich!". Chia senkte betrübt den Kopf, ja, er war sauer! Sie hätte nicht so überreagieren sollen. Chia folgte ihm langsam und sah sich noch leicht um. Die übrig gebliebenen Trolle, hatten sich seid den Tod, ihres Herrn nicht mehr bewegt, doch nachdem sie auf sie zukam, verbeugten sie sich tief. Chia spürte, wie wieder Wut in ihr aufwallte, nicht nur, dass ihr Gefährte jetzt sauer auf sie war. Nein! Sie konnte ihm nicht mal Erben schenken, weil er sie nicht berühren konnte und noch dazu verbeugten sich jetzt, die Untertanen, von dem Kerl, der an ihrer Misere Schuld war, vor ihr und sahen sie als ihre Herrin an. Chia blieb urplötzlich stehen, drehte sich zu den Trollen um und ehe Sesshoumaru sich versah, hörte er seine Gefährtin, zum zweiten Mal schreien. „VERZISCHT EUCH, BEVOR ICH WIRKLICH WÜTEND WERDE!!". Sesshoumaru Ohren klingelten, er wusste gar nicht, das Chia so ein Organ hatte. Wiederum fragte er sich auch, warum sie plötzlich so sauer war, nun er musste zugeben, dass er ebenso wütend war. „Beruhig dich Chia und komm endlich!", ertönte seine kühle Stimme. Jedoch diesmal, um einiges ruhiger. Chia senkte den Kopf und folgte ihm still.
Sie gingen eine zeitlang, durch die dunklen Gänge, bis Chia einen helles Licht sah, das nicht von den Fackeln, verursacht wurde, dort war also der Ausgang. Chia durchströmte eine immense Erleichterung.
Nachdem sie nach draußen getreten waren, atmete Chia unwillkürlich auf. Doch die Spannung in der Luft, blieb trotzdem.