Chia war gerührt. Sie wusste nicht warum, aber sie konnte nicht anders und klammerte sich glücklich an den Arm von Sesshoumaru, der leicht überrascht zu seiner Gefährtin hinunter sah. Er ließ es geschehen und ging allmählich in die Richtung des Drachens. Chia hatte sich wieder von ihm gelöst und sah sich nun leicht um. Wo waren Rin und Jaken? Wollten sie sich nicht verabschieden? Sesshoumaru wusste, was sie wollte und erklärte es ihr. „Sie werden gleich kommen!". Chia sah kurz zu ihm, ehe sie eine helle Kinderstimme vernahm, die sie unter allen wieder erkennen würde. „Rin!", sagte Chia sanft, ehe sie von einem kleinen Mädchen, fast umgehauen wurde. Chia drückte sie leicht an sich. „Passt auf euch auf, ich werde euch vermissen!!", sagte Rin leicht weinerlich. Chia strich ihr kurz über den Kopf und löste sich wieder von ihr. Die gleiche Prozedur führte nun auch Sesshoumaru durch, ehe sie sich zum gehen wandten. Jaken sah den beiden nur nach. Rin hingegen winkte eifrig zum Abschied, bis die drei nicht mehr zu sehen waren.
Sie liefen nun schon einige Zeit durch den dichten Wald, der westlichen Länder. Chia lief stumm und ruhig neben Ah Uhn her und führte ihn an seinem Halfter. Sesshoumaru ging in einem Abstand zu den beiden vor und bestimmte die Richtung. Denn er wusste genau wo sich diese Dämonin aufhielt. Wenn sie dort noch zu finden war, denn sie musste nun damit rechnen, dass welche aus dem Dorf kommen würden und sich für die Sache rächen wollten. Und Chia war diese Person. Diesmal würde Laila nicht mehr mit dem Leben davon kommen. Sie hatte sich mit den Ninja angelegt, nun müsste sie auch die Konsequenzen tragen. Aber eines war Chia bewusst, diese Reise würde ihre Zeit brauchen.
Chia indessen dachte über das Verhalten Sesshoumarus nach. Er war kühler ihr gegenüber, als sonst und sprach auch noch weniger mit ihr, wie sonst auch schon. Sie machte sich sorgen. Hatte sie etwas Falsches gesagt oder getan? Sie konnte es sich nicht erklären und beließ es erstmal dabei. Sie würde ihn demnächst darauf ansprechen.
Sie spürte etwas, konnte es aber vorerst nicht zuordnen, bis der Wind ihre Haare aufwehte und eine frische Brise über ihre Haut strich. Sie sah zum Horizont und bemerkte die dunklen Wolken die auf sie zukamen. Chia sah wieder nach vorne und wagte es Sesshoumaru anzusprechen. „Sesshoumaru-sama, es wird ein Unwetter aufziehen! Sollten wir nicht eine Rast in einer Höhle einlegen?", fragte Chia vorsichtig und höflich. Sesshoumaru wunderte sich über den vorsichtigen Ton ihrerseits, doch er schüttelte kurz den Kopf. Diese Gefühle, machten ihn noch verrückt. Wie kam es das, umso näher sie ihm war, sein Verlangen nach ihr stieg. Er musste sich fürs erste von ihr fern halten. Chia hatte schon aufgegeben, auf eine Antwort zu warten, bis seine kühle Stimme ertönte. „Wir sind nicht aus Zucker, wir gehen weiter!". Chia senkte den Blick und verkniff sich ihre Aussage dazu. Er konnte nicht ahnen, dass sie anfällig für Erkältungen war. Doch sie hielt es für besser nichts zu sagen. Sie wollte nicht als schwach da stehen. Außerdem wenn sie Glück hatte, flaute der Wind schnell ab und das Unwetter ebenso.
Minuten später, jedoch regnete es wie aus Eimern und Chia war schon nach wenigen Sekunden, bis auf die Haut durchnässt. Der Wind wurde anstatt, schwächer, immer stärker und ihre Haare wurden wild umher geschleudert. Sie fing stark an zu frieren. Doch sie unterdrückte den Drang danach, einfach stehen zu bleiben. Denn man wusste nicht ob Sesshoumaru dann nicht noch wütender wurde. Ah Uhn versuchte netterweise Chia so gut es ging vorm Regen zu schützen. Doch es half nichts, denn der Wind trug dazu bei, dass der Regen, wild durcheinander gewirbelt wurde. Eisige Winde zogen sich über die Haut Chias und sie musste zusammen zucken. Sie spürte ihre Hände kaum noch und sie fing immer stärker an zu zittern. Ihre Nase lief leicht und war eiskalt. Sie versuchte ihre Hände zu wärmen, doch es half nichts. Sie versuchte nach vorne zu sehen, erkannte jedoch nur Schemen. Sie musste immer wieder die Augen zusammenkneifen, um etwas genauer zu sehen. Es fing an sich alles zu drehen und ihre wurde Schwindlig. Es hatte kein Sinn, sie musste Sesshoumaru nochmals darum bitten, eine Rast in einer Höhle einzulegen. Sie versuchte durch ihre Verschwommene Sicht, ihren Gefährten ausfindig zu machen. Es misslang eher, als es klappte. Sie versuchte es trotzdem und schrie schon halb gegen Wind, um sich selber hören zu können. „Ich bitte Euch, Sesshoumaru-sama, könnten wir eine Rast einlegen, wo es trocken ist!?", rief Chia.