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PoV Melissa


Während unserer Unterhaltung war ich halbwegs wieder ich selbst und saß nicht nur dumm daneben und grinste vor mich hin. Es war angenehm sich mit ihm zu unterhalten. Er neigte dazu seinem Gesprächspartner nicht durchgehend in die Augen zu sehen. Das gefiel mir, denn auch ich war kein Freund von permanentem Augenkontakt, wenn man sich unterhielt. Wie auch in seinen Interviews, die ich mir natürlich alle schon tausend Mal angesehen hatte, wählte er seine Worte sehr genau und gab keine unüberlegten Formulierungen von sich, was dazu führte, dass er sehr langsam und mit Bedacht sprach. Ich mochte seine Art, denn ich hasste es, wenn Leute zu schnell sprachen und nicht vorher nachdachten, was sie überhaupt von sich gaben. Wir verstanden uns ausgesprochen gut. Wie sich herausstellte, hatten wir beiden in etwa den selben Humor, sodass wir viel lachten und es den Anschein hatte, als würden wir uns schon seit einer Ewigkeit kennen.
Ich hätte ihm stundenlang zuhören können. Ich liebte den Klang seiner Stimme. Sie hatte sowas Beruhigendes, und war zugleich so verdammt sexy. Ich hing förmlich an seinen Lippen, sodass irgendwann unbewusst meine Gedanken abschweiften und ich mir vorstellte, wie es sein musste, wenn er mich mit eben diesen Lippen küssen würde. Scheinbar war es offensichtlich gewesen, dass ich ihm nicht mehr zuhörte. „Alles ok?", fragte er und sah mir direkt in die Augen. Peinlicher ging es wohl kaum. Ich lächelte verlegen. „Ähm.. klar. Sorry. Ich war nur in Gedanken." Er warf mir diesen vedammt heißen Blick zu, der mich selbst in Interviews vorm Bildschirm immer schwach gemacht hatte. „Und woran hast Du gedacht?" „Ach.. äh... nicht so wichtig", antwortete ich nervös und lächelte, woraufhin er sich verführerisch lächelnd zu mir rüber beugte. „Willst Du wissen, woran ich grade denke?", flüsterte er mir zu und kam dabei meinem Gesicht so nah, dass ich unfähig war etwas zu sagen. Gott, diese Augen. Dieser Blick. Der Typ machte mich fertig.
Ich wollte grade den Mund öffnen, um ihm zu antworten, als er die letzten Zentimeter, die uns voneinander trennten, auf einmal überwand und mein Gesicht in seine Hände nahm und mich küsste.
Selbst jetzt durchfuhr mich beim Gedanken daran wie sanft, aber gleichzeitig fordernd er mit seiner Zunge meinen Mund erkundet hatte, ein wohliger Schauer. Er war ein verdammt guter Küsser, dachte ich. Zumindest diese Befürchtung, die ich Nadine vor dem Open Air noch im Scherz anvertraut hatte, hatte sich zerschlagen. Er wusste ganz genau, was er da tat.
Doch während wir uns küssten, merkte ich, dass ich mehr wollte. Ich wollte ihn. Hier und Jetzt! Ich biss ihm daher leicht, aber bestimmt auf seine Lippe, was ihm einen leisen Seufzer entlockte, der mich, in Kombination mit den Mengen an Alkohol, dazu ermutigte mich weiter vorzuwagen. Ich setzte mich auf seinen Schoß, womit er wohl anfangs nicht gerechnet hatte und bewegte mich ganz leicht vor und zurück, während er mit seiner Hand an der Innenseite meines Schenkels weiter nach oben hin zu meinem Schritt wanderte. Ich konnte spüren, dass es ihn erregte, was mich gleichzeitig ebenfalls scharf machte. Er küsste meinen Hals und arbeitete sich weiter nach unten zu meinem Dekolleté vor, während seine Hände nun unter mein Shirt wanderten. Sehnsüchtig erwartete ich seine Berührungen und küsste ihn abermals.
„Alter, nehmt Euch ein Zimmer!" rief Basti plötzlich. Erschrocken und ein wenig atemlos fuhren wir auseinander. „Sorry", murmelte ich und lächelte verlegen. Lukas ging es nicht anders. Ich hatte völlig vergessen, dass wir nicht alleine waren, sondern die anderen Jungs auch noch anwesend waren. Wie peinlich. Sie hatten wohl alles mitangesehen, denn sie grinsten nun äußerst amüsiert vor sich hin und Lukas musste sich ihren dummen Sprüchen aussetzen. Um dieser peinlichen Situation zu entgehen, stand ich auf. „Ich werd' mal schauen, wo Nadine bleibt. Sie ist schon ganz schön lange weg. Nicht, dass ihr was passiert ist", sagte ich und Lukas begleitete mich nach draußen.

Wer ficken will muss freundlich seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt