Wir lagen leicht außer Atem auf dem Bett. Okay, ich musste zugeben, es war anders als ich es erwartet hatte. Ich hatte gedacht, es würde mehr der bedeutungslose Fick werden, bei dem er schnell zum Höhepunkt kam und das war's. Stattdessen war es mehr der leidenschaftliche und liebevolle Sex gewesen, bei dem wir perfekt miteinander harmoniert hatten. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte man meinen können, dass wir schon jahrelang miteinander schliefen, so gut waren wir auf den anderen eingegangen. Er hatte genau gewusst, wie ich es gerne hatte und auch mir war es nicht schwergefallen, mich an seinen Rhythmus und seine Bedürfnisse einzustellen. Kurz gesagt, der beste Sex, den ich je hatte.
Ich drehte mich auf den Bauch und sah ihn an. Ich liebte seine Haare, auch wenn sie momentan leicht zerzaust von seinem Kopf abstanden, was aber irgendwie süß aussah. Mein Blick wanderte seinen Körper weiter nach unten. Ich stand immer schon mehr auf den nicht so muskelbepackten Typ Mann. Mein Blick verweilte auf seinen Händen, die er locker auf seiner Brust liegen hatte. Mit seinen Händen konnte er nicht nur phänomenal Gitarre spielen, sondern auch noch andere Wunder vollbringen, dachte ich und musste beim Gedanken daran lächeln. In dem Moment drehte er den Kopf zu mir und bemerkte mein dümmliches Lächeln. „Was denkst Du?", fragte er und drehte sich zu mir. Langsam fing er an mit seinen Fingern meine Wirbelsäule entlangzufahren. Ich schloss meine Augen und genoss seine zärtlichen Berührungen. Scheinbar war er nicht der Kerl, der sich nach dem Sex einfach wegdrehte und einschlief. „Nicht so wichtig", gab ich mit geschlossenen Augen zurück und er fuhr fort meinen Rücken zu streicheln. So lagen wir eine ganze Weile da und ich genoss jede Sekunde.
„Da Du mich ja vorhin so.. freundlich unterbrochen hast", fing er an und ich öffnete ein Auge, um einen kurzen Blick auf ihn zu werfen. Er lächelte. „Wollen wir dann jetzt das Gespräch von eben fortsetzen?" Ich schloss das Auge wieder und überlegte. Wollte ich das wirklich? Wollte ich wirklich wissen, was er zu sagen hatte? Würde mir seine Antwort denn gefallen? Da ich es selbst nicht wusste gab ich nur ein „Hmm.." von mir und wartete ab, was er zu sagen hatte. Ohne mit dem Streicheln aufzuhören, fuhr er fort. „Wie ich vorhin schon sagte. Ich mach' das normalerweise nicht. Wenn Sudden, Basti oder Tim Mädels anschleppen, halt ich meistens Abstand. Die wollen meist eh nur Ficken, um hinterher vor ihren Freundinnen damit angeben zu können. Aber sowas ist nichts für mich. Ich weiß auch nicht", er fing nun an mein Kolibri-Tattoo auf der Schulter mit dem Zeigefinger nachzufahren. „Also, ich weiß nicht wie Du darüber denkst, aber..." er machte eine Pause und ich sah ihn an. Er sah konzentriert auf mein Tattoo, als wäre es das wichtigste auf der Welt, dass er genau der Form der Flügel folgen müsse.
„Was aber?", fragte ich, nachdem er selbst nach einer Weile nicht mehr weitergesprochen hatte. „Keine Ahnung. Wie Du das ganze hier siehst. Was bedeutet das für Dich? Bist Du auch nur so eine, die hinterher ihren Freunden von erzählen will?" fragte er und sah mich endlich an. „Also so schätze ich Dich nicht ein", fügte er schnell hinzu als er sah, dass sich meine Augenbrauen leicht zusammenzogen. „Ja, ich wollte gleich direkt twittern, dass ich Alligatoah rumbekommen habe. Hab' ja sonst keine Hobbys", meinte ich schnippisch, aber lächelte ihn anschließend an. Er nickte langsam und begann wieder meinen Rücken zu streicheln. Was hatte ich denn davon, wenn jeder wüsste, dass ich mich für einen ONS mit einem Star hiergegeben hatte? Sowas warf auch auf mich kein gutes Licht. „Und wie soll's jetzt weitergehen?", fragte er und seufzte. „Ich mag Dich. Sehr sogar. Und keine Ahnung. Ich will irgendwie nicht, dass es hier endet" Bitte was? Hatte er das grade wirklich gesagt? Lukas will nicht, dass es bei einem ONS bleibt? Ich musste mich verhört haben, oder ich war vor Glück eben beim Sex gestorben und war nun im Himmel. Anders konnte es nicht sein. Das war besser als jede Fan-Fiction, die ich je gelesen hatte.
„Wäre es ok, wenn wir weiterhin Kontakt halten und schauen wie es sich entwickelt? Also nur, wenn Du das auch willst", meinte er und sah mir direkt in die Augen. Innerlich jubelte ich, aber nach außen hin versuchte ich ruhig zu bleiben. Dass tief in meinem Inneren ein kleines verliebtes Fangirl steckte, musste er ja nicht wissen. Hinterher turnte ihn das noch ab und er überlegte es sich anders. „Gerne", antwortete ich lächelnd und er strahlte. Scheinbar war nicht nur ich glücklich darüber.
„Wie wär's mit einer zweiten Runde?", fragte ich nach einer Weile und grinste ihn verschmitzt an. „Sehr gerne sogar", antwortete er und ich beugte mich zu ihm rüber um diese traumhaften Lippen, die bereits jeden Zentimeter meines Körpers erkundet hatten, wieder zu küssen.
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Wer ficken will muss freundlich sein
FanfictionMelissa und Nadine kennen sich noch nicht lange, doch in einem ergänzen sie sich von Anfang an perfekt: die Liebe zu der Musik und insbesondere zweier Künstler, Alligatoah und Shneezin von den 257ers. Als sie gemeinsam zum Trailerpark Open Air nach...