Wer ficken will muss freundlich sein

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'Hey, wir sind gerade an Hannover vorbei gefahren und da musste ich an dich denken.' Hä? Ich war verwirrt, mehr als ich sowieso schon immer war. Ich tippte zurück 'Oh danke das ist ja nett. Aber mich würde interessieren wer an mich denkt.' Smileys waren eh überbewertet, also abgeschickt. Keine Minute später bekam ich die Antwort 'Haha, sorry stimmt. Ich bin's, Daniel...'
Hahahaha! Ich lachte laut los.
Oh - hoffentlich hatte ich jetzt Melissa und Lukas nicht gestört.
War das sein scheiß ernst?! Erst meldet er sich wochenlang nicht und jetzt mit so einer Scheiße? Sorry aber das entsprach nun so gar nicht meinem Humor. Ich überlegte mir lange eine passende Antwort. Tippt ewig lange Texte, mit Vorwürfen, Gefühlsausbrüchen. Löschte sie wieder. Schrieb neue. Letztendlich schickte ich ihm ein stumpfes 'Achso.'.
Ich hasste das Wort selber und hoffte ihm würde es genau so gehen. Ach was war ich doch wieder liebreizend.

PoV Melissa

Ich lag noch im Bett und hatte keine Lust aufzustehen. Lukas ging es wohl ähnlich, denn auch er machte keine Anstalten sich zu erheben. Er hielt mich im Arm und streichelte meinen Rücken.
Nachdem wir erstmal übereinander hergefallen waren, weil wir uns so lange nicht gesehen hatten, waren wir die zweite Runde wesentlich langsamer und mit mehr Zärtlichkeit angegangen. Ich hatte diesen Mann so wahnsinnig vermisst gehabt und er mich scheinbar auch. Oder auch nur die Berührung von jemanden, wer weiß das schon, ging es mir durch den Kopf. Ein klitzekleiner Teil in mir wollte noch immer nicht ganz glauben, dass er wohl tatsächlich auf mich stehen könnte und sogar eventuell Gefühle für mich hatte. Liebe wollte ich es nicht bezeichnen, dafür kannten wir uns nun wirklich nicht lang genug.
"Hast Du mittlerweile etwas von Deinen Vorstellungsgesprächen gehört?", fragte Lukas mich und sah mich an. Er wusste, dass ich mich derzeit auf eine neue Stelle bewarb. Bislang leider ohne Erfolg. "Hmm.. Nein, leider nicht." Er stützte sich seitlich auf seinem Ellbogen ab und sah mich an. "Wieso suchst Du Dir nicht hier in Berlin etwas? Ich mein', Berlin hat viele Werbeagenturen. Vielleicht findest Du ja was" ich musste lachen. "Ach, das hat nichts damit zu tun, dass ein werter Herr Strobel in Berlin wohnt?" "Nein. Hmm, stimmt." Er schien zu überlegen. "Soweit hab' ich ja noch gar nicht gedacht." Ich gab ihm einen leichten Schlag auf den Arm. "Du Spinner", meinte ich grinsend. "Ich kann's ja mal probieren" sagte ich und gab ihm einen Kuss.

Ich erhob mich und wollte aufstehen, aber er hielt mich am Arm. "Wo willst Du hin?", fragte er und sah mich mit diesem Blick an, der mich jedes Mal um den Verstand brachte. Aaah, wie machte er das nur? "Ich wollte duschen. Wir müssen uns langsam fertig machen. Und ich will Nadine nicht so lang alleine lassen. Die langweilt sich bestimmt zu Tode." Gab ich zurück. "Aber Du darfst mir natürlich sehr gern unter der Dusche Gesellschaft leisten" Ich lächelte ihn vielsagend an.