23 Wie vom Erdboden verschluckt!

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Samira P.O.V.

Das Date war schön, auch wenn ich jetzt weiß, dass mein Freund ein Vampir ist und mich jederzeit aussaugen kann. Ich war mal wieder allein zu Hause, aber das sah ich nicht als Problem. Der Weg zu meinem Zimmer wurde unterbrochen, als es an der Tür klingelte. Ich dachte mir nix dabei und öffnete sie. „Oh Hallo. Wie ka-„ weiter kam ich nicht, den mir wurde ein weißes Tuch auf den Mund gedrückt. Wenige Sekunden später wurde mir schwarz vor Augen.

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Mein Kopf tat total weh und mein Hals war Furztrocken. Ich öffnete meine Augen, aber ich lag nicht in meinem Bett. Wo bin ich nur? Ich rappelte mich langsam auf und lief zur Tür. Abgeschlossen. „Hallo? Ist da jemand!" rief ich und klopfte gegen die Tür. „Ah Dornröschen ist wach." sagte eine raue Stimme und ein Riegel wurde geöffnet. „Wo bin ich hier?", „Du bist im schönen Moskau.", „Moskau?" fragte ich skeptisch. Mein Gegenüber nickte. „Weißt du Samira, dein Freund Nathan hat einen schweren Fehler begangen. Dafür muss er jetzt Büsen.", „Wofür brauchen Sie mich?" fragte ich weiter. „Du meine Liebe, bist unsere Waffe.", „Waffe wofür?", „Noch eine dumme Frage und ich bringe dich um!" schrie er mich an. ich sah ihn geschockt an, aber nickte trotzdem zögernd. Er ging wieder und ließ mich allein zurück. Es war stockdunkel und ich konnte gerade mal ein paar Umrisse erkennen. Erstaunlicher Weiße war mir auch gar nicht kalt. Liegt daran, dass du Wintersachen anhast. Oh ja wirklich. Zusammen gerollt legte ich mich auf den Boden und schloss die Augen.

„Hiiiiilll-"

Ein schrecklicher Schrei ließ mich aufschrecken. Was war das? Das klang als würde jemand abgestochen werden. Und warum wurde der Schrei unterbrochen?! Ich schluckte panisch und kroch in die hinterste Ecke. Dort legte ich meinen Kopf an die Wand und versuchte meinen schnellen Puls zu regulieren. Langsam schlossen sich meine Augen und ich fiel in einen scheiß Schlaf.

„Schatz! Komm mal her und bring die Kinder mit!" schrei mein Mann Nathan von draußen. Ich zog die Kinder schnell an und ging mit ihnen nach draußen. Nate stand unten bei der Garage und davor sah man eine selbstgebaute Roddelbahn. „Die ist wunderschön Schatz" ich lächelte ihn an. Melina und Max nahmen sich einen Porutscher und rutschten nach unten. Max flog über die kleine Rampe und direkt in den Mund von Nate. „NEIN! MAX!" Nate saugte ihn genüsslich aus. Ich sah alles verschwommen und wollte nur zu Max. Stattdessen schnappte ich mir Melina und rannte mit ihr los. „Ich krieg euch eh!" rief uns Nate nach. Ich sah nach hinten, aber da war kein Nate mehr. Melina wurde mir aus den Armen gerissen. „MELINA!" „Solange habe ich gewartet" nuschelt Nate an ihrem Hals und beißt zu. Zitternd fiel ich zu Boden und weinte, wie ich noch nie geweint hatte. Er hat unsere Kinder umgebracht... um mir wurde alles schwarz, als ich den Schmerz an meinem Arm spürte.

„Nein! Lass mich Nate!" schrie ich. Mein Atem ging schnell und unkontrolliert. Ich schaute mich suchend um, aber ich sah nur schwärze. Es war nur ein Traum... Ein schrecklicher Traum... Ich hob meinen Arm und sofort durchfuhr mich ein stechender Schmerz. Ich konnte nix sehen, weswegen ich vermutete, dass ich mich draufgelegen habe.

„Aufstehen!" brüllte eine Stimme, die keinen Widerspruch duldete. Ich tat wie mir geheißen. Zwei muskulöse Männer kamen auf mich zu und zogen mich mit sich. Das grelle Licht, der Lampen blendete mich und ich kniff meine Augen zusammen. Schwere Türen wurden geöffnet und ich wurde in einen Raum geführt, der einem Ballsaal ähnelte. In dem Raum waren viele verschiedene ‚Menschen' mit heller Haut. Also denke ich mal, das sind Vampire. Gegen die hatte ich keine Chance. Eine blonde Frau kam auf mich zu. „Name" sagte sie monoton. Ich schaute sie verwirrt an. Sie starrte mich an und meine Sicht wurde trüb. „Samira. Samira Addison." antwortete ich panisch. Sofort wurde meine Sicht wieder klar. Sie nickte in eine Richtung und ich wurde dort hin geschliffen. „Samira Addison. Schön dich kennenzulernen. Meine Name ist Nikolai. Du weißt warum du hier bist?" vorsichtig nicke ich. „Gut. Wir werden eine schöne Zeit haben, bis dein lieber Freund Nate hier ist. Dann können wir ihm zeigen, was er davon hat, dass er einfach so unser Geheimnis weiter gibt.", „Was haben sie vor?" fragte ich panisch. „Ganz ruhig liebes. Wiedersetze dich nicht und es wird fast alles gut. Schau deinen Arm an." erst wollte ich nicht, aber die Neugier war zu groß. Ich stieß einen spitzen Schrei aus. Dort war eine tiefe Bisswunde. Die Schmerzen schoss es mir sofort durch mein Gehirn. „монстр" flüsterte ich. „Ahhhhhh!" „STOPP!" rief er und hob die Hand. Meine Schulter schmerzte. „Wir wollen sie am Leben haben. Wenn Nathan da ist, können wir sie umbringen oder sie zu unser einen machen." grübelte er. Er sprach keinen direkt an, weshalb ich davon ausging, dass er mit sich selbst sprach. Die Schmerzen waren hart, aber erträglich. Ich sah mich um und mein Blick blieb an einem unscheinbaren Mädchen hängen. Sie trug ein rotes Gewand und sah ängstlich drein. „Bringt sie auf das Zimmer von Chiara." orderte Nikolai an. mal wieder wurde ich durch die engen Gänge geschliffen. Hinter uns vernahm ich Schritte, aber leider hatten die beiden einen festen Griff. Kurz darauf sah ich aber auch schon das unscheinbare Mädchen. Sie musste Chiara sein. Sie stieß die Tür auf und ging zielstrebig auf ein Zimmer zu. Die beiden Kerle trugen mich hinterher und schmissen mich dann zu Boden. Danke? Langsam richtete ich mich auf. Ich fühlte mich beobachtet und drehte mich in die Richtung, wo ich die ‚Person' vermutete. „Hi" versuchte ich freundlich und mit einem Lächeln zu sagen. „Hallo" flüsterte sie. „Wieso flüsterst du? Sie können uns doch eh hören.", „Ich... also... naja ich bin noch nicht so lange hier... und finde das ziemlich..." sie dachte nach was das alles am besten beschreiben würde. „Gruselig?" half ich ihr auf die Sprünge. Sie nickte. Chiara ging zu einer Schranktür und holte einen großen weißen Kasten raus. „Verbände und so en Zeugs" Ich saß noch immer auf dem Fußboden und sah ihr zu. Sie setzte sich zu mir und machte sich daran meine Arme zu verbinden. Nate würde mir jetzt auch so helfen... „Dein Freund ist ... schön." Okay. Woher weiß sie wie er aussieht? „Ich kann deine Gedanken sehen, wenn ich dich Berühre.", „Das ist... cool. Denke ich." Sie lachte leise vor sich hin. Als sie fertig ist gibt sie mir einen Kleiderstapel und zeigt auf eine Tür. Ich nehme die Sachen und gehe auf die Tür zu. Wow. Dahinter befand sich ein riesiges Bad mit beigen Fließen. An der Wand hang ein großer Spiegel. Ich sah einfach nur scheiße aus. Hatte tiefe Augenringe und sah ungepflegt aus. Chiara hatte zwar gerade erst meine Arme verbunden, aber ich musste mich unbedingt duschen. Ich zog meine Sachen aus und stellte mich unter die Dusche. Es tat gut das warme Wasser zu spüren. Nachdem ich das geschafft habe, suchte ich nach Schminke. Zum Glück fand ich diese schnell und versuchte mein Gesicht in Ordnung zu bringen. Ein klopfen ließ mich inne halten. „Ja?", „Ich habe dir etwas zu essen besorgt." Wie aufs Stichwort knurrte mein Magen. Wir beide mussten Lachen und schauten uns grinsend an. Ich kann einfach nicht glauben, dass sie in solch einen Zirkel aus Monster gehört. Gemeinsam setzten wir uns an einen Tisch. Sie hatte mir etwas zu Essen besorgt, was auch ganz lecker aussah. Sie selbst trank aus einer Tasse. Chiara bemerkte meinen Blick: „Blut" sagte sie und trank weiter. Erst jetzt fiel mir auf, dass Chiara eine Art Wohnung hatte, mit Küche, Bad, Wohnzimmer und Schlafzimmer. Vielleicht etwas groß für eine Person, die wahrscheinlich auch gar nicht oft in der Wohnung ist. Nachdem wir abgewaschen hatten, musste sie nochmal wohin und ließ mich allein. Ich sah mich in der Wohnung um und sah ein Bücherregal. Es waren alle möglichen Schriftsteller vertreten. Ein Buch stach mir aber sofort ins Auge. Die Vampir Geschichte. Ich nahm mir das Buch zur Hand und fing an zu lesen. Es ging um die ganzen Zirkel, Rituale, Regeln und um die wichtigsten Vampire der Geschichte. Es war auch der Zirkel von Nate vorhanden. Hach Nate... meine Hand suchte nach meinem Handy, aber leider hatte ich es zu Hause gelassen. Manchmal bin ich wirklich dumm. Ich lass weiter im Buch, als meine Sicht wieder trüb wurde und letztlich Schwarz...

Die Welt in der du sterben wirst #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt