35 20. Schwangerschaftswoche

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*Nathan P.O.V.*

Mein Plan, diesen Fabio umzubringen, habe ich dann doch gelassen. Irgendwann hätte sie es gegen mich ausgespielt. Statt also zu ihrer Mum zu gehen, war ich auf der Suche nach der Werwolf – Familie. Im Gegensatz zu der Zombie-Familie, leben sie noch immer in der Stadt. Okay, vielleicht etwas gelogen, denn Ryan lebt noch in der Stadt wegen Mandy. Ich habe sie schon eine Weile nicht mehr gesehen, weil ich so stark auf Samira fixiert war und den Rest aus den Augen verloren habe. „Nathan! Was macht du hier?" schrie jemand über die leere Wiese. Ich blickte auf und sah Lauren auf der anderen Seite stehen. Sie winkte mir zu und wollte auf mich zu laufen, aber ich war in nur einer Sekunde bei ihr. Sie stank zwar sehr nach Hund, aber sie war die netteste von allen. Ich schloss sie kurz in meine Arme, bevor wir nebeneinander zu ihrer Hütte gingen. „Wo sind deine Brüder?" fragte ich nach einer Weile der Stille. „Mason ist schon seit Wochen weg. Eigentlich seitdem ihr in Moskau wart." Lauren sah wirklich traurig aus, sie kannte den Grund nicht und das machte sie fertig. „Er erträgt es wahrscheinlich nicht, dass mein Bruder doch nicht Schwul ist und jetzt eine Freundin hat. Wir haben sie mitgenommen aus Moskau. Da haben sie sich nach Jahrhunderten endlich wieder gesehen." Lauren sah mich mit einem traurigem Lächeln an. „Wie geht's Samira?" lenkte sie vom Thema ab. „Ich denke gut. Morgen haben wir die 20. Schwangerschaftswoche erreicht und da erfahren wir auch das Geschlecht!" ich strahlte über das ganze Gesicht und auch auf Laurens Gesicht war ein echtes Lächeln zu sehen. „Glückwunsch!" rief eine andere Stimme hinter uns. Wir drehten uns beide um und da stand Emre mit einem dümmlichen Grinsen. „Willkommen Bruderherz!" Lauren springt in seine Arm und drück sich an ihn. Emre begrüßt mich ebenfalls und gemeinsam gehen wir in ihr Blockhaus...

*Samira P.O.V.*
In 2 Minuten habe ich den Termin beim Frauenarzt und ich sitze allein im Wartezimmer. Nathan müsste eigentlich neben mir sitzen, aber er hat es nicht mal geschafft, mich bei ihm zu Hause abzuholen! „Ms. Addison ins Behandlungszimmer 2!" kommt es durch den Lautsprecher. Ich stehe langsam auf und gehe auf das Zimmer zu. Ich bin noch allein, weshalb ich mich umsehe. An den Wänden hängen verschiedene Bilder, unter anderem eine Art Schwangerschaftskalender. „Guten Tag" ertappt drehe ich mich um und sehe die Ärztin. Ich reiche ihr meine Hand und darf mich dann auf die Liege legen. „Wie geht es Ihnen?", „Gut. Ich hatte in letzter Zeit etwas Stress, aber habe mich in den letzten Tagen umso mehr ausgeruht. Und an manchen Tagen kommt Übelkeit dazu." die Ärztin nickt wissend, bevor sie mir auch schon das kalte Gel drauf macht. „Sieht alles sehr gut aus. Stress und Streit sollten sie trotzdem vermeiden. Wo ist der Vater?" fragt sie ganz beiläufig. „Wüsste ich auch gerne!" seufzte ich und schloss kurz die Augen. Durch ein lautes Klopfen an der Tür zucken die Ärztin und ich zusammen. „Einen kleinen Moment." entschuldigt sie sich. Ich lege mich wieder entspannt zurück und warte auf die Ärztin. „Ich glaube ich habe den Vater gefunden." sagt sie belustigt. „Tut mir wirklich leid!" murmelt Nate und stellt sich neben mich. „Ich sollte dir eine Uhr schenken." gab ich meinen Senf dazu. „Nicht nötig." winkt Nate ab. Als würde ich ihm eine Uhr kaufen! „Ok, dann wollen wir mal weiter schauen. Also ihr Baby ist nun nicht mehr zusammen gerollt. Es ist jetzt ungefähr 22,5 cm groß, allerdings ist es nicht gestreckt, deswegen auch nur ungefähr. Es bewegt sich bestimmt auch schon fleißig oder?", „Ja immer in Bewegung. Gerade am Abend, aber wenn ich erstmal eine ganze Weile still liege, wird es ruhiger." die Ärztin macht noch ein paar Bilder und warnt mich nochmal vor Stress. „Das Geschlecht wollen Sie wissen?", „Nein". Wir waren uns einig und eigentlich dachte ich, Nathan möchte es wissen. Die Ärztin nickte nur und gemeinsam machten wir einen neuen Termin aus.

„Wo warst du?" frage ich sofort, als wir das Gebäude verlassen. „Bei Lauren und Emre. Wir haben uns lange nicht gesehen und ich dachte mir, sie würden gerne mal wieder was hören.", „Ok. Brauchst du noch etwas oder können wir gleich nach Hause?" erstmal vom Thema ablenken. Ich weiß nicht ob er die Wahrheit sagt, aber das würde James für mich in Erfahrung bringen.

Da wir nichts mehr brauchten fährt Nathan gleich nach Hause, wo ich mir erstmal ein Brot mit Käse und Marmelade mache.

„Schmeckt das?" Chiara steht hinter mir im Türrahmen und betrachtet mich kritisch. Ich nicke und stopfe mir den Rest in den Mund. „Wie ist es Schwanger zu sein?" ich setze mich an den Tisch und betrachte sie nachdenklich. „Naja man wird fett, aber es ist kein unwohles Gefühl, weil man weiß, dass in einem ein Kind heranwächst. Am schönsten ist es, wenn es anfängt sich zu bewegen. Willst du mal fühlen?" Chiara kommt zu mir und legt vorsichtig ihre Hand auf meinen Bauch. „Es bewegt sich nicht.", „Das ist auch der Kopf. Hier!" ich lege ihre Hand auf eine andere Stelle. Ich halte ihre Hand weiterhin fest, weil sie ihre Hand zurückziehen will, aber sie muss es fühlen. „Ich wäre gerne menschlich, um das auch zu haben!" murmelt sie. Ob das ein Wink sein soll? „Möchtest du mir vielleicht bei der Gestaltung des Zimmers helfen?" frage ich so beiläufig wie möglich. „Ich weiß nicht.", „Komm schon Chiara, ich kann das nicht alleine und ich weiß, dass du Ahnung von Dekorieren und Gestalten hast!" verlegen nickt sie und für mich ist das ein eindeutiges Ja! Wie ein klein Kind klatsche ich in die Hände und umarme sie mit einem quieken. „Dann gehen wir morgen shoppen!", „Wer geht was shoppen?" fragt Nate, der den Platz von Chiara am Türrahmen eingenommen hat. „Chiara wird mir helfen, das Kinderzimmer zu gestalten und dazu müssen wir shoppen gehen. Ach und ich brauche neue Sachen und dann auch Sachen für das Baby." Nate lächelte mich liebevoll an und bot uns an zu fahren, aber ich fahre lieber selber mit ihr. „Okay dann geht ihr shoppen und ich schaue mal, welches Zimmer in Frage kommt. Deal?" ich nicke und hole mir einen Zettel und Stift. Nate verzieht sich aus der Küche und Chiara und ich machen uns an die Liste für Möbel und alles. „Was wird es den eigentlich?" fragt Chiara. Ich zucke mit den Schultern und sie schaut mich skeptisch an. „Ich weiß es wirklich nicht. Es soll eine Überraschung sein.", „Das wird aber umso schwieriger in der ganzen Auswahl."

Ob sie Recht hat? Wird es zu einem Problem?

Die Welt in der du sterben wirst #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt