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Kannst du mir dann wenigstens sagen, was ich anziehen soll?!" rief ich ihm hinterher. "Ohhh some warm clothes." kam es lachend aus dem Schlafzimmer zurück. 'Some'? Bedeutet das mehrere Schichten? So viel habe ich hier bei ihm nicht. Samu kam mit einem schwarzen Hoodie zurück zu mir. "Here, that's the thickest pullover I posess." er hielt ihn mir entgegen und sah mich auffordernd an...besser gesagt musterte er meinen nackten Körper. "Und warum ziehst du ihn dann nicht an?" fragte ich um ihn abzulenken. "Only the best for you." Samu küsste meine Wange und drückte den weichen Stoff an mich. "Soll ich darunter noch mehr ziehen?" "Yes...unfortunately." Grinsend ging er wieder aus dem Bad. Nachdem ich meine Haare geföhnt habe, ging auch ich zu Samus Schrank in dem meine wenigen Klamotten waren. Samu stand da, ebenfalls mit Kapuzenpulli und Winterjacke. "Oh, hast du bemerkt, dass es in Finnland kalt ist?" fragte ich neckend im Türrahmen gelehnt. "Haha. You'll see, little girl." Er warf mir ebenfalls eine Skijacke entgegen und legte Sachen heraus für mich. "If you're brav then it should be enough." Da lagen nun noch ein weiterer dicker Pullover, dicke Socken, meine Leggins und meine Hose. "Hurry up, we have to be there really soon." sagte er ernst. Ist er mir wirklich so böse, dass ich ihn nicht bis zum Ende befriedigt habe? Ich zog mir also meine 2 Schichten an und wir konnten ein paar Minuten später losfahren. Wir waren beide ganz schön genervt, weil uns im Auto so warm wurde und ich dazu langsam echt Hunger bekam. "Können wir nicht vorher noch etwas zum Essen holen?" bettelte ich, doch Samu lehnte mit der Begründung "Ähm, no, because I don't know how your stomach will react." "Was hast du vor?" ich drehte mich so weit es ging nach links und sah ihn absichtlich durchdringlich an. "Lou, stop it!" sagte er verlegen und versuchte mir mit einer Hand meine Augen zu verdecken, während er auf die Straße sah. Als ich aber immer weiter bettelte, griff er plötzlich hart in meinen Schritt und ich verstummte, da sofort ein Blitz durch meinen Körper fuhr. "Better." stellte Samu fest. An der Straße stand ein pfeilartiges Schild, welches in die Richtung einer Erhebung zeigte. Ich schätze den höchsten Punkt auf 100m. Allerdings verschlug es mir ein bisschen die Sprache, als ich erkennen konnte, was auf dem Pfeil abgebilde war. Ein Drachenflieger. Nein. Nein das kann er mir nicht antun. Samu schielte zu mir hinüber, und vergewisserte sich, dass ich es bemerkt habe. "Nein, Samu bitte dreh um, ich mach alles was du willst, wirklich alles, aber bitte lass uns das nicht tun." "Say it again: Everything I want?" "Ja alles, bitte fahr nicht dort hoch." "I want this." Samu legte den Gang ein und fuhr den Anstieg nach oben. "You really don't know where we are. The view will make you speechless." Oben angekommen erwarteten die anderen uns bereits in orangen Anzügen, und erinnerten somit an amerikanische Insassen. Warum waren wir eigentlich immer die letzten? Alle hielten einen blauen Helm in der Hand und hatten einen ebenfalls blauen Rucksack aufgeschnürt. Langsam ließ ich die Autotür hinter mir zufallen und folgte Samu zu einer großen Hütte. Er nahm meine Hand und begann ein Gespräch mit einer Frau. Die Verkäuferin musterte mich, um eine passende Größe für mich zu finden. Sie drückte uns beiden die selbe Ausrüstung, wie den Jungs in die Hand. "Give her your phone so you can't lose it." Ich tat, was er mir riet und trotte dann hinter ihm her zu den anderen. Nachdem wir ebenfalls wie leuchtende Ampeln in unseren Anzügen auf unsere Flieger warteten, kam ich mir vor, wie ein Michelin-Männchen. Ich umklammerte seinen Arm, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu richten. "Wie oft hast du das schon gemach?" "4 times. No matter, it's not that difficult." Nachher ist man bekanntlich immer schlauer. Ein Mann winkte uns zu einem noch größeren Schuppen. Sami und Raul bekamen jeder einen Drachen und trugen ihn an dem Gestell, in dem man später liegt, zum Platz des Abfluges. Jukka und Osmo teilten sich einen und erst jetzt fiel mir auf, dass Riku und Mikko nicht dabei waren. Der Mann steuerte mit dem Ding auf uns zu und es sah so unheimlich leicht aus. Wie soll das denn bitte 2 Personen in der Luft halten? Ohne meine Hilfe, trug Samu die Flügel zur Absprungschanze. Anscheinend haben sie das wirklich schon oft gemacht, denn der erste Flieger von uns stürtze bereits in die Tiefe, bevor er dann wieder nach oben kam und sich vom Wind immer weiter fort treiben ließ. Ich nehme an, dass in dem Rucksack ein Fallschirm war, da eine rote Reißleine an meinem Oberschenkel hing. Vor uns standen nun Sami und Raul. Sie mussten sich jeder in eine Art Schlafsack quetschen und wurden dann an Metallstangen befestigt. Das Gestell war wie ein Dreickeck aufgebaut und Samu erklärte mir, wie ich mich daran festzuhalten habe. Als ich gerade die beiden Jungs vor uns anstarrte, drehte Samu mein Gesicht plötzlich in seine Richtung und behielt es in seinen Händen. Ich schmiegte mich in sie, da sie, trotz des kalten WIndes, noch immer warm waren. "Do you know what's the most important thing?" Ich schüttelte nur schüchtern den Kopf, da das Adrenalin in meinem Körper langsam aufströhmte. "You have to trust me. I would never do this if you could get in danger." "Küss mich nochmal, bevor es mit uns zu ende geht." sagte ich scherzend. Samu lachte kurz auf und drückte dann seine Lippen fest auf meine. Der Mann an der Absprungschanze winkte uns zu sich. Wir traten bis ca. 20 Meter vom äußersten Rand vor und stiegen in die Befestigung. "Ready?" fragte mich Samu aufgeregt und zog dabei eine Augenbraue hoch? Beide umfassten wir die Stange vor unserer Brust und ich nickte. "Three, ....two, ....one?" Wir rannten dann auf Samus Nicken, welches so viel wie "Jetzt!" bedeutete, los. Als ich keinen Boden mehr unter den Füßen spürte, kam augenblicklich vom unteren Teil meines Körper das Adrenalin wie eine Explosion nach oben, nur viel heftiger. Mein Bauch kitzelte so unglaublich, weil die Wiese oder die Steine oder was auch immer unter uns lag, immer näher zu kommen drohten. Doch das alles bildete ich mir nur ein, denn unsere Körper lagen wie von ganz allein waagerecht in der Luft und wir stützten uns auf der Stange ab. "Are you okay?" schrie Samu, denn wir schnitten den Wind, der um uns pfiff. "Jaa!" gab ich ihm zurück. Er probierte nun aus, ob wir nach unten oder oben und nach rechts oder links fliegen konnten, indem er die Stange in die jeweilige Richtung riss. Danach konnte ich langsam wieder klar denken und realisierte erst jetzt, wie wunderschön die Landschaft wirklich unter uns war, über die wir, an einigen kleinen Bergen vorbei, glitten. Wir lagen vollkommen gleichmäßig in der Luft und alle Zweifel, dass irgendetwas schief gehen konnte, waren wortwörtlich verflogen. "Wow Samu, es ist wundeschön." "Ja." gab auch er völlig überwältigt zurück. Vor uns flogen einige Flieger und die Menschen sahen aus wie Raupen. Hier und da hörte man einige glückliche Schreie, die sich nach Freiheit anhörten. Mit der Zeit wurde es so normal, sodass wir begannen zu reden. "What do you want to do in the evening?" Was? "Du ermöglichst mir hier gerade etwas, was ich wahrscheinlich nie wieder im ganzen Leben machen werde und du hast nichts besseres zu tun, als dich schon wieder darum zu sorgen, was du mir heute abend bieten sollst?" fragte ich überwältigt. "Oh ähm if you stay longer at me, then we can do it as often as you want." "Nein, das ist bestimmt so teuer." Ironisch sah mich Samu von der Seite an. "I don't care?! So what you want to do?" "Einfach nur mit dir alleine sein." "Nothing's better." sagte Samu zufrieden. Wir flogen noch eine ganze Weile und redeten über alles mögliche. Standard, in 50 Metern Höhe. Der Himmel verwandelte sich allmählig in grau. "Lass uns zurückfliegen." "We already do since 5 minutes, I guess." "Ups, achso." Peinlich berührt blickte ich wieder nach vorn und sah die Plattform. Samu peilte die Höhe der Landebahn an und als wir wieder Boden unter den Füßen hatten, mussten wir noch ein Stück rennen um abzubremsen, wobei sich das Laufen sehr ungewohnt anfühlte. Ein paar Minuten später waren wir aus den Anzügen befreit und ich fiel ihm sofort um den Hals. "Vielen Dank, es war so unglaublich!" Er legte seinen Arm um meine Hüfte und wir gingen zurück zu den anderen, wo wir noch auf Osmo und Jukka warteten. Ich holte mir mein Handy wieder ab und bemerkte, dass wir fast eine Stunde in der Luft waren. Ich rannte schnell zu Samu hinüber, der gerade bezahlen wollte. Ich stand hinter ihm und bekam noch rechtzeitig mit, wie viel ihn der ganze Spaß kosten sollte. Knapp 200€ pro Person. Wieso macht er das für mich? Ich räusperte mich und Samu drehte sich zu mir um. Wahrscheinlich schaute ich ihn fragend und ein wenig schuldbewusst an. Samu verabschiedete sich und griff dann nach meiner Hand. Ich schaute zu ihm nach oben und brachte nur ein "Wieso..." heraus. "It's okay." Damit musste ich mich jetzt wohl oder übel zufrieden geben, denn er griff meine Hand fester und beschleunigte seinen Schritt, denn die anderen warteten auf uns. Gemeinsam setzten wir uns auf Holzbänke, die dort in einem Kreis aufgestellt standen. Osmo begann sofort von seiner Tour zu erzählen und schwärmte von Deutschland. Seine Gedankenrückblicke beendete er mit "I'm looking so forward on the tour." und alle stimmten ihm zu. 

"Der Ausflug war so supermegaschön. Willst du auch Kaffe?" fragte ich Samu während ich mir eine Tasse aus dem Schrank holte. "Nope." Ich wusste schon, was mir als nächstes bevor stehen würde: Ich sollet meine Eltern anzurufen, um sie ebenfalls zu fragen. "You know what?" fragte mich Samu als ich die warme Tasse abstellte und mich neben ihn setzte. "Mhm?" "I can imagine you well as my housewife who always makes my bed and cooks for me and...-" ich griff nach einem Sofakissen und warf es in sein Gesicht. "Also alle Dinge, die du leider noch nicht alleine kannst?" sagte ich konternd. Samu hielt schützend die Hand davor aber richtete sich dann genauso schnell wieder auf und legte sich über mich, bevor ich überhaupt reagieren konnte. Er griff beide meiner Handgelenke und drückte sie neben meinem Kopf in das Polster. Sein Mund kam meinem Ohr verdächtig nahe und er flüsterte "I don't have to know how to cook a tasty meal, as long as I know how I can satisfy you." Ich schluckte hart. "Remember that, babygirl." Er schmiegte seinen Kopf extra so an meinen Hals, dass seine Bartstoppeln kratzten, was mich aber total fertig machte, und atmete dabei aus. Ich wisperte seinen Namen woraufhin er nur feucht meinen Hals küsste und ich versuchte, sein Shirt auszuziehen. Augenblicklich stieg Samu von mir herunter und ging auf die offene Küche zu. Es rutschte dabei natürlich wieder herunter. Ich stützte mich auf und drehte mich in seine Richtung. Samu kam mit meinem Handy in der Hand auf mich zu und hielt es mir auffordernd hin. Ich verkniff mir ein genervtes Stöhnen und setzte mich dann auf. Mein Hintergrund leuchtete auf und im Augenwinkel konnte ich Samus Mundwinkel sehen, die ein zufriedenes Grinsen ergaben, als er das Bild von uns beiden sah. Man könnte denken, er ist das Mädchen. Im Telefonbuch scrollte ich nach dem Eintrag 'Mom'. Dabei kam Samu so nah und starrte auf den Bildschirm. "Was?! Willst du jetzt auch noch sehen, ob hinter deinem Namen ein Herz ist, oder was? Ich kann dir die Hoffnungen nehmen: Nein, ist es nicht." sagte ich, als es das erste Mal wählte. "Ja?" "Hey Mom." "Hey Louisa, wie gehts dir?" "Bei mir ist alles gut. Wie geht's euch?" "Schön, dass du dich mal meldest. Es ist sehr stressig aber wir freuen uns, wenn bei dir alles in Ordnung ist." "Ja ähm,...-" Okay, es ist eindeutig schwerer, die eigenen Eltern anzulügen als den Lehrer. "Ich habe schon mit meinem Lehrer geredet, ob ich nicht noch ein bisschen länger hier bleiben kann. Also die Schule würde es erlauben." Meine Mutter sagte erst einmal gar nichts. "Und warum?" Kam es dann ernst vom anderen Ende der Leitung. "Finnland ist toll, ich habe noch längst nicht alles gesehen und auch ein paar Freunde gefunden. Hier geht es mir viel besser als in Deutschland." Ich spürte sofort Samus Blick auf mir. "Freunde? Du hast jemanden kennengelernt. Louisa, du reitest dich da in etwas hinein. So eine Liebe kann doch niemals gut gehen." "Nein, Mama ich habe hier keinen Freund." Nach diesem Satz folgte ein Stöhnen, was hoffentlich nicht zu hören war, denn ich hatte sofort seine Hand in meinem Schritt. Samu begann zu massieren und ich lehnte mich nach hinten. "Und wie stellst du dir das vor?" Da jetzt eine längere Erklärung folgte, musste ich dazu auch im Stande sein, weshalb ich versuchte, Samus Hand wegzudrücken. Vergebens. "Ja, also die Schule...-" er öffnete geschickt mit einer Hand meine Jeans und ich schaute dabei zu. "Was ist mit der Schule?" "Genau ähm die Schule würde einen Teil der Kosten übernehmen und den anderen Teil..-" Samu glitt meine Haut entlang zu der erogenen Zone und ich schloss die Augen, da ein Finger mein weiches Fleisch berührte. "Und den anderen Teil übernehm ich von meinem Gesparten und Erarbeitetem hier." Ich wusste, dass Samu einen großen Teil davon selbst bezahlen will. Okay, längster Teil geschafft. "Dein Vater hört gerade mit und er scheint begeistert zu sein, aber ich zweifle noch ein bisschen." Oh, Mom komm schon. "Wieso, es kann doch nichts schief gehen. Hab mich hier schon eingelebt." Ich wollte wirklich nicht wissen, wie feucht ich schon wieder war. "Mhm, wenn es sein Wille ist und du dann glücklich bist, dann können wir ja nicht dagegen sprechen." Ich wusste, dass sie ich beide gerade anlächelten. "Danke ihr beiden! Ich hoffe es geht euch nicht ganz so schlecht, wenn ich weg bin." brachte ich ironisch hervor. "Verändert hast du dich ja anscheinend noch nicht." Wir lachten und dann legten wir nach kurzer Zeit auf. "Kannst du mir bitte mal verraten, wieso du das machst?" Meine Frage sollte ernst klingen, doch ich war dafür schon viel zu erregt. Samu zog seine Hand langsam heraus und...FUCK er leckte seine Finger ab und hatte dabei genüsslich die Augen geschlossen. Meine Augen weiteten sich und er lächelte triumphierend bevor er mich wieder nach unten drückte und leidenschaftlich küsste.


(wenn ihr wissen wollt, wie das mit dem Drachenfliegen aussehen sollte, dann schaut einfach mal hier: http://demandware.edgesuite.net/aaab_prd/on/demandware.static/-/Sites-Class/default/dw19c5df1c/products/extragross/drachen-tandem-23.jpg

wollte das nicht schon am Anfang zeigen, weil ihr dann ja schon alles gewusst hättet ;-) )

Protect me! -Samu Haber FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt